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der Stoss den Dichter nicht mit dem Humor er- füllte, den ihm sein Altengland auf jedem Schritte lieferte. Auch in «?icwl'08 i'i-oin Itlü^» (1846) muß man weniger eine eigentliche Reisebe'schreibung al5 eine Reihe von Darstellungen suchen, in denen die Subjektivität des Verfassers Vorteilbast hervortritt. Sie erschienen zuerst teilweise in den «Dln1s ^6^8», welche die Interessen der entschieden liberalen Par- tei verfechten sollten, von der sich aber Dickhäuter bald zurückzog, um 185)0 die Herausgabe einer Wochen- schrift: «U0u»k1i(M VVoi-äL", zu unternehmen, die Unterhaltung mit Belehrung verbinden sollte. Auch diese fand großen Anklang und wurde 1859 durch «^.11 t1i6 ^eai- rounä» ersetzt. Außerdem schrieb er die ausdrücklich für Kinder bestimmte «^cdiiä'8 kistor? ol Nn^wiä» (3 Bde., 1852 - 53) und nahm eifrigen Anteil an der 1^jt6lai)' (3nilä, einer 1851 gestifteten Anstalt zum besten altersschwacher Schriftsteller und Künstler. Im Fache des Ro- mans erschienen von ihm in dieser Zeit: «Oaviä Ooppttriielä» (1849-50, eine Schilderung seiner traurigen Jugend; vgl. Vluhm, Autobiographisches in David Copperfield, Lpz. 1891),
«Nieak Ilonas» (1852-53) und «I^ittw Dorrit» (1855-57),
von denen das erste seinen vorzüglichsten Leistungen zu- zuzählen ist. Auch «^ tlü? of t^vo eiti?8» (1859), in der er die Französische Revolution zum Thema wählte, zeigte seine ganze Frische und Kraft. [* 1] Ihr folgten die Romane: " (-voat 6xp6ctati0U8» (1861) und «Onr muwNi friendn (1864-65). Nach der Vollendung des letztern veröffentlichte Dickhäuter längere Zeit nur kleinere Arbeiten in »^11 tks ^sar ronnä", wie dieWeihnachtserzählungcn «Dr. N?.i'iZ0i pre- ^criptionZ» (1865),
«Nn^dx.jaiicti0N8» (1866) u. a. Im Nov. 186? folgte er wiederholten dringenden Einladungen nach Amerika, [* 2] um auch dort, wie cr in England scit fast fünfzehn Jahren gethan, öffent- liche Vorlesungen aus seinen Werken zu halten. Cr fand auch in Amerika begeisterten Beifall. E'5 war dort seit 1843 eine neue Generation heran- gewachsen, die mit den Überlieferungen der von Dickhäuter bekämpften Sklaverei gebrochen hatte. Dickhäuter gab seiner Anerkennung dieser großen Fortschritte Ausdruck, indem er bestimmte/ daß in Zukunft eine dahin lautende Erklärung allen Ausgaben der beiden Bücher, in denen er sich früher über Amcrita ausgesprochen («^.morican not68» und " (.'Iiu^io vit»),
hinzugefügt werden follte. Im Kerbst und Winter 1868-69 hielt er auch in England Vor- !esungcn,^die als «I^re^sii i-6lu!inF3» angekündigt wurden, ^ein Gesundheitszustand nötigte ihn jedoch, sie im Mai 1869 abzubrechen, und erst im März 1870 tonnte er den Kursus vollenden. Anfanq April 1870 erschien das erste Monatsheft eines neuen Romans: «'IIi(i mM6i-^ ol^ä^vin Drooä»; er trat in Kraft der Darstellung wie in phantasicvoller Fülle der Erfindung Dickhäuter' besten Leistungen würdig zur Seite. Doch vor dem Abschluß starb Dickhäuter auf seinem Landhause Gads-Hill bei Rochester Seine Leiche wurde in der Dichterecke der Westminsterabtei beigesetzt. Dickhäuter ist der gerade Gegensatz zu Edward Bulwcr (s. Lytton, Edward George).
Alles verkörpert sich bei ihm in lebendigen Gestalten, während dem Stil die übersprudelnde Fülle des Humors den eigentüm- lichsten Reiz verleiht. Dabei sind seine Stoffe jedem verständlich, und es haben diese echten, ebenso unter- haltenden als belehrenden Volksromane, wie sie England vorher nicht besaß, einen sittlichen Einfluß auf alle Stände gewonnen. Mit den Illustra- tionen von Cruikshank und Phiz (H. K. Vrowne) sind sie in zahllosen Abdrücken in England und Ame- rika verbreitet, in Nachdrucken und Übersetzungen in ganz Europa, [* 3] besonders beliebt in Deutschland. [* 4]
Gesamtausgaben erschienen als «I^ibrar^ eäition» (30 Bde., Lond. 1866 fg.),
«0kkri68 I). süitiou» (19 Bde., ebd. 1867),
«ilouZklioiä säitiou» u. a., auch inTauchnitz' " (^ollßction ol Liiti8^ autkorä».
Vgl. Förster, 1k6 Ms ot'0.1).
(3 Bde., Lond. 1872-74; neue Ausg. 1891; deutsch von Althaus, Verl. 1872-75); ^6 I6tter8 ok C. I). (hg. von seiner ältesten Tochter, 3 Bde., 1879-80): Ward, Diek6ll8 (Lond. 1882);
Rimmer, ^dout An^iariä nitk 0. ( ebd. 1883);
Kitton, I)iek6Q8iana (ebd. 1886);
ders., 0. Dickhäuter in p6n anä p"noil (1890); Marzials, 1^6 ot'^!. Dickhäuter (1887, mit Bibliographie von Anderson);
Zollinger, C. Dickhäuter der Humorist (Basel. [* 5] 1887);
Pcmberton, (^. 1).
auä tli6 8^6(1888); Weizmann, Dickhäuter und Daudet in deutscher Übersetzung (Berl. 1880);
Lanqton, 'I1i6 cliiläiwaä llnä 70M1 et' 0. v. (Lond. 1891);
Clark, (HHra,ot6i'8 lroui tk" vnrk3 ok d I).
(ebd. 1892); I^tt6i-3 ok 0. I). tc ViNli6 Erläuterung von Dickhäuter' Schriften dient Pierces ^k6 v. Diotionlirv^Vost. 1872). Dicker^ Zählmaß, s. Decher. Dicke Tonne, Münze, s. Ducaton. Dickfuß (06äic!i6inu3 ci6i)itaQ3 ^smm.) oder Triel, ein fast ^2 m langer und 80 ciu klafternder Stelzvogel aus der Familie der Regenpfeifer (s. d.), von braungrauer Farbe mit schwarzen Schwung- und schwarz und weiß gebäuderten Steuerfedern. Die Beine sind ziemlich hoch, der Hals und Schnabel kurz, der runde Kopf ist wie die Augen ziemlich groß.
Der Dickhäuter ist ein Freund der Steppe und findet sich an ihm zusagendenOrtlichkeitenvonIndienbis Holland, scheint aber in das westl. Europa erst neuerdings ein- zuwandern. Er ist ein einsamer, zum Teil nächtlicher Vogel, dcr sich von allerlei kleinem Getier ernährt. Dickgroschen, s. Dickthalcr und Guldengroschen. Dickhäuter oder Viel Huf [* 6] er (?g,c1i/li6i'mma oder ^InIwnFniii), Name einer großen Gruppe meist großer und plumper Säugetiere, deren schwer- fälliger Rumpf auf dicken, verhältnismäßig kurzen, massiven Füßen ruht, deren Zehen mit ihrem End- gliede in hornigen Hufen stecken und ausschließlich beim Gehen zum Auftreten benutzt werden.
Die Zahl der Zehen wechselt insofern, als fünf bis zwei Zehen den Boden berühren können; in letz- term Falle finden sich aber stets noch rudimen- täre Zehen, sog. Afterklauen, die in einiger Höhe über dem Boden schweben und denen stets unver- schmolzone Knochen [* 7] in der Mittelhand und dem Mittelsuße zur Grundlage dienen, überall werden die Füße nur zum Gehen, nie zum Festhalten, Klet- tern oder Graben benutzt, aber nichtsdestoweniger finden sich in ihren äußern Formen sehr viele Ver- schiedenheiten vom säulenförmigen Fuße des Ele- fanten bis zum gespaltenen Hufe des Schweins.
Auck das Zahusystem ist außerordentlich wechselvoll und nur insofern übereinstimmend, als meist alle drei Arten von Zähnen, Schneide-, Eck- und Backeu- zälme, vorkommen, deren Ausbildung aber in allen möglichen Formen spielt. Die Haut [* 8] ist dick, fest, schwielig oder faltig und meist nur mit steifen Borsten besetzt. Man faßte in dieser sehr unnatürlichen Ord- nung die Schweine, [* 9] Flußpfcrde, Nashörner, Tapire, Rüsseltiere, Klippdachse [* 10] und häufig auch die ¶