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Diarbekr, früher von den Türken Kara Amid genannt, arab.Amid, Hauptstadt des türk.Wilajets Diaspor (46825 ^m, 3 Sandschaks Ergana, Diaspor und Mardin, 471400 E.) in 5^leinasien, in 620 m Höhe, auf einer über 30 in hohen basaltischen Felsmasse, welche steil zum rechten Nfer des von einer Steinbrücke überspannten Tigris abfällt, von alten Mauern und außerhalb derselben von ausgedehnten Blumen- gärten umgeben, ist feit lange der bedeutendste Ort auf der weiten Hochebene, die das Quellgebiet des Tigris umfaßt. Diaspor ist Sitz des Walis (General- gouverneurs), mehrerer Häupter der armenifchen und gricch.
Geistlichkeit, hat 47000 E., 6 Kirchen, gegen 20 Mofcheen, viele Bäder, aus alter Zeit stammende, zum Teil ausgedehnte Vazare, eine armenische Schule und eine Zeitung in arab. und türk. Sprache. [* 1]
Von hier aus wird der Tigris (Schatt) stromabwärts mit Flöhen aus aufgeblasenen Ham- melfellen bis Bagdad befahren.
Die Fabrikate D.s sind zwar größtenteils durch europ. Manufakturen verdrängt;
man fabriziert noch gelben und roten Maroquin, Baumwoll- und Seidenstoffe, kupferne Gefäße, Pfeifenköpfe und Sebils. - Diaspor ist an der Stelle des alten Amida erbaut, welches, feit etwa 230 röm. Kolonie, schon feit 325 als christl. Bischofs- sitz genannt, im 4. Jahrh, von Kaiser Konstantin erweitert und befestigt wurde.
Nachdem die Stadt die wechselvollsten Schicksale erfahren, war sie ein Jahrhundert hindurch Sitz der turkoman.
Ortoliden- dynastie, welche sie 1183 an Saladin und 1232 an dessen Neffen Al Melik al Kamil von Ägypten [* 2] ver- lor. Seit 1375 gehörte sie der Turkomanendynastie vom Schwarzen Hammel.
Nachdem sie 1394 von Timur erobert und verheert worden, kam sie nach dessen Tode (1405) an die Turkomanen vom Weißen Hammel, denen sie 1507 vom Schah Ismael Soft von Persien [* 3] entrissen wurde. Im Okt. 1515 eroberte Sultan Selim I. die Stadt;
seitdem verblieb sie unter türk. Herrschaft.
Diarchie (grch.), das gleichzeitige Herrschen von Zweien, entweder als Nebenregenten, wie die Könige in Sparta, oder als Gegenregenten (Gegenkaifer, Gegenpäpste).
Diäresis (grch., d. h. Trennung), in der Gram- matik die Auflöfung eines Diphthongen in zwei Einzelvokale, z. V. Orpheus [* 4] in Orphe-us.
Das Zeichen der Diaspor sind zwei übergesetzte Punkte, puneta äi^0i'6L608, die überhaupt vcrweudet werden, wenn zwei nebeneinander stehende Vokale nicht als Diph- thong gelesen werden sollen, z. B. Re'impression i. Wiederdruck).
Diarlum (lat.), Tagebuch, Kladde;
I)il^-iH (zu ergänzen ksdi-is), tägliches (Quotidian-) Fieber. Diarrhöe (grch.), s. Durchfall. Diarthrofe (grch.), die bewegliche Knochenver- bindung, s. Gelenk. Dias, Vartolommeo, Seefahrer, s. Diaz. Dias, Antonio Goncalves, der bedeutendste brasil. Dichter, geb. 10. Aüg. 1823 zu Carias (Pro- vinz Maranhäo), erhielt seine wissenschaftliche Bil- dung in Portugal [* 5] und widmete sich auf der Uni- versität zu Coimbra der ^Rechtswissenschaft.
Nach feiner Rückkehr ward er ^taatsanwalt zu Maran- häo, entfagte aber bald dieser Stellung, um sich in Rio [* 6] de Janeiro seiner Neigung für Poesie und litterar.
Beschäftigung hiuzugeben. Er beteiligte sich mehrfach anZeitfchriften, besonders im Interesse des Theaters, und trat selbst mit mehrern Dramen auf: «Lokdäii», «V63.tric6 Oeuci», «?HtkuU», die jedoch von geringer Bedeutung sind;
bedeutender ist «I^onor äe Nßnäoha.» (1847).
Seinen Ruf als Dichter begründeten die «?i'iintiii'O8 caMos» (Rio de Janeiro 1846).
Diaspor übersetzte auch Schillers «Braut von Messina». [* 7]
Hierauf wurde er als Pro- fessor für brasil. Geschichte in Rio de Janeiro be- rufen und von der Regierung 1850 nach Europa [* 8] ge- sendet, um die wissenschaftlichen Anstalten Deutsch- lands und Frankreichs kennen zu lernen. 1858 kehrte er nach Brasilien [* 9] znrück.
Hier ward er als Histo- riker und Ethnograph der Gesellschaft von Gelehr- ten beigegeben, die auf Kosten der Regierung die Provinz Ceara und die Uferlandschaften des Ama- zonenstroms zu bereisen hatte.
Sein Gesundheits- zustand nötigte ihn jedoch, 1862 nach Europa zu- rückzukehren. Er lebte erst in Dresden [* 10] und Tcplitz, den Winter 1863-64 in Lissabon, [* 11] dann in Sa- voyen, Ems [* 12] und Paris. [* 13]
Hinfälliger als zuvor, schiffte er sich im Sept. 1864 wieder nach Brasilien ein, starb aber anf dem Schiffe, [* 14] kurz bevor dasselbe angesichts der Küste von Maranhäo Schiffbruch litt, Diaspor verstand es, eine stark ausgeprägte Subjektivität mit einer durchaus nationalen Fär- bung zu vereinigen und feine schwungvollen Ergüsse doch in edler Einfachheit, seine vaterländischen Schilderungen im volksmäßigen Valladenton, seine erotischen Empfindungen in vollendet musikalischen Rhythmen auszusprechen.
Daß Garrett, Espron- ceda und Zorrilla, Chateaubriand und Cooper seine Vorbilder gewesen, ist nicht zu verkennen.
Eine Ge- samtausgahe seiner lyrischen Poesie, die außer den erwähnten «?i'iin6iro8 eHiNoä» auch die «s^unäog 0HM08» (1848) und «II1tim08 cautoL» (1851) um- faßt, hat er in Deutfchland felbst veranstaltet u.d.T. " (^QtoL» (4. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1865).
Von seinen übrigen Werken sind noch die vier ersten Gesänge eines amerik.
Epos: «03 I'iind 71-^3 » (Lpz. 1857), das «DicciouHi'io da. liu^ua. ^up^» (ebd. 1858) und die Stndie «0 ViH8i1 6 a Oceania» zu nennen. Nach seinem Tode erschienen noch «0dl^8 P08t1iu- in3.8» (mit Biographie, Rio de Janeiro 1866). -
Vgl. Wolf, 1.6 Lr68i1littei-aii-L (Berl. 1863);
Bulhäo Pato, 80!) 03 cipi'08t68 (Lissab. 1877),
^1man^i6 äs i6indi-3.u^3 äs 1873 (Lissabon);
A. H. Leal im «I^iMkon N^rHu1i6N86', Bd. 3. Diaskeuasten (grch., »Ordner»),
ein namentlich in der Homerforschung gebrauchter Ausdruck, bezeich- net die (angenommenen) Ordner der Ilias und Odyssee und auch die Dichter, die deren einzelne Bestandteile überarbeitend zusammenfügten.
Diaspongelatme, ein Sprengmittel, besteht aus 92 - 95 Teilen Nitroglycerin, 5-7 Teilen Nitrocellulofe und 0,5-2 Teilen Alkohol. Diaspor, ein meist in breiten Säulen [* 15] mit vor- herrschend entwickelter Längsfläche krystallisierendes rhombisches, mit Goethit isomorphes Mineral, das auch dünnschalige und breitstengelige Aggregate bil- det, farblos, meist gelblichweiß und grünlichweiß, violblau und dann ausgezeichnet trichroitisch; auf der sehr vollkommen fpaltbaren Längsfläche erscheint sehr starker Perlmutterglanz.
Härte 6; spec. Gewicht 3,3 bis 3,46. Chemisch ist der Diaspor wesentlich das Alu- miniumhydroxyd, ^2^2(011)2 oder ^10 MI), mit 85,02 Proz. Thonerde und 14,98 Wasser, mit Bei- mengungen von etwas Eisenoxyd. Er ist vor dem Lötrohr [* 16] unschmelzbar, wird aber mit Kobaltlosung schön blau; Säuren sind ohne Einwirkung, und erst nach starkem Glühen wird er in Schwefelsäure [* 17] auf- löslich. Fundpunkte sind Kossobrodskaja am Ural, ¶