in der
Musik der griech.
Name für die Oktave (s. d.).
Weil diese durch Verkürzung der
Saiten- und Rohrlängen
entsteht, haben die
Franzosen das Wort Diapason beim Instrumentenbau und in weiterer
Ausdehnung
[* 1] sogar bei der Stimmung der
Instrumente
angewandt, sodaß Diapason nicht nur
Mensur und Orgelregister, sondern auch Kammerton und
Stimmgabel bezeichnen
kann.
(grch.), das Wandern der weißen
Blutkörperchen
[* 2] durch die unverletzte Wandung der feinsten
Blutgefäße
hindurch, worin nach den Untersuchungen von Cohnheim das eigentliche Wesen der
Entzündung (s. d.) beruht;
bei abnorm gesteigertem
Blutdruck können auch die roten
Blutkörperchen durch die intakten Gefäßwandungen hindurchwandern und so
Anlaß zu mehr
oder minder umfangreichen parenchymatösen
Blutungen geben.
(grch.), durchscheinend. Diaphanbilder oder
Diaphanien sind bildliche
Darstellungen, die erst beim Hindurchsehen
gegen helles Licht
[* 3] zur Wirkung kommen. Gewöhnlich bezeichnet man mit diesem
Namen Nachahmungen von
Glasgemälden auf Fenstern,
bestehend in illuminierten oder buntfarbig gedruckten
Lithographien, die mittels eines klaren Firnisses
(Diaphanlack) durchscheinend gemacht und auf eine
Glastafel oder zwischen zwei
Glastafeln geklebt sind.
Diaphanbilder nennt man oft auch die
Lithophanien (s. d.). Diaphanradierungen sind ein Erzeugnis der
Photographie und werden
hergestellt, indem man auf einer mit
Ätzgrund überzogenen und durch Anräuchern geschwärzten Glasplatte mit der Radiernadel
durch dieStriche das
Glas
[* 4] freilegt und dann diese auf photographisch präpariertem Papier liegende Platte
dem
Tageslichte aussetzt, sodaß die Radierung ebenso kopiert wird wie das negative Glasbild einer gewöhnlichen
Photographie.
(S. auch
Ceraphanien.)
(grch.), s.
Beleuchtungsapparate, ^[= medizinische. Seitdem die Augenheilkunde dank der epochemachenden Erfindung des Augenspiegels ...]
[* 5] medizinische.
in der altgriech.Musik die Dissonanz (im Gegensatz zur
Symphonie oder
Konsonanz), wurde im Mittelalter
bei den ersten Versuchen der Mehrstimmigkeit zur Bezeichnung eines in
Quinten- oder Oktavenparallelen laufenden zweistimmigen
Satzes gebraucht (s.
Hucbald und Organum).
Mittel (Diaphoretĭca, auch Sudorifica),
schweißtreibende Mittel. Sie werden gegen
verschiedenartige krankhafte Zustände mit großem
Vorteil benutzt. Namentlich leistet das diaphoretische Kurverfahren bei
allen Erkältungskrankheiten und rheumatischen
Affektionen, bei chronischen Hautleiden, bei
Fettleibigkeit, bei übermäßigen
Darmentleerungen und manchen Formen der
Wassersucht sowie als beruhigend und erschlaffend wirkendes
Mittel bei krampfhaften
Affektionen der verschiedensten Art recht ersprießliche Dienste,
[* 6] doch erfordert seine Anwendung
bei allen schwächlichen, sehr erregbaren sowie mit
Lungen- und Herzleiden behafteten
Kranken große Vorsicht.
Das einfachste und sicherste
Mittel, Schweiß hervorzurufen, besteht in Einhüllungen in wollene
Decken oder
Betten und dem
gleichzeitigen Genuß von reichlichem warmen Getränk (Wasser, Flieder-,Linden- oder Kamillenthee).
Von den medikamentösen
Mitteln werden zu dem gleichen Zweck das essigsaure
Ammoniak, manche ätherisch-ölige und spirituöse
Mittel, die
Ipecacuanha sowie das
Opium und seine Präparate benutzt; eine besonders intensive und anhaltende Schweißabsonderung
bewirkt das
Pilokarpin (s. d.). Zu den kräftigsten gehören endlich auch die warmen
Bäder, die feuchtwarmen Einpackungen des Körpers, die irisch-röm.Bäder und die Dampfbäder, welche
letztern sich namentlich gegen alle Erkältungskrankheiten einen wohlverdienten Ruf erworben haben.
(grch.), in der
Anatomie das Zwerchfell (s. d.); Diaphragmitis, die
Entzündung desselben. - In der
Optik
ist Diaphragma oder
Blendung der kreisförmige schwarze
Ring, womit man die Glaslinsen so bedeckt, daß nur ihr
wirksamster, i. ihr centraler
Teil die
Lichtstrahlen durchlassen kann. Das Diaphragma hält also die störenden Randstrahlen von ihrer
Mitwirkung bei der Entstehung der Linsenbilder ab. - In der Physik heißt Diaphragma bei den konstanten, einfachen
VoltaschenKetten oder Elementen die poröse Scheidewand, welche die beiden Flüssigkeiten voneinander trennt,
den elektrischen
Strom aber durchläßt. (S.
Galvanisches Element.)
Oxychinaseptol,
Verbindung von einem
Molekül Oxychinolin mit einem
Molekül phenolsulfonsaurem Oxychinolin,
bernsteingelbe, durchsichtige, sechseckige
Krystalle, die bei 85° C. schmelzen und gepulvert sich in gleichen
Teilen Wasser
lösen.
Das Diaphtherin besitzt hervorragende antiseptische Eigenschaften;
es ist ein zuverlässiges und relativ ungiftiges
Antiseptikum.
(grch.), in der
Anatomie das Mittelstück der langen röhrenförmigen
Knochen,
[* 7] welches aus kompaktem
Knochengewebe
besteht und in seinem Innern die mit Fett oder Markmasse ausgefüllte Markhöhle enthält, im Gegensatz zu den beiden
Gelenkenden,
den sog.
Epiphysen oder
Apophysen, welche von schwammiger Knochensubstanz gebildet werden und die überknorpelten
Gelenkflächen tragen.
Nach vollendetem Wachstum verschmelzen die bis dahin durch eine Knorpelschicht voneinander getrennten
Dia- und
Epiphysen völlig miteinander.
im alten
Athen
[* 9] ein
Verfahren, wodurch dem Eindringen Unberufener in das attische
Bürgerrecht begegnet
werden sollte. An einem bestimmten
Tage wurden die
Namen aller aktiven Gemeindemitglieder öffentlich vorgelesen und bei jedem
gefragt, ob er ein echter attischer
Bürger sei oder nicht.
Jeder Anwesende konnte seine Zweifel äußern.
Wurden solche erhoben, so erfolgte eine Erörterung für und wider, dann die
Abstimmung.