mehr
verstärkten Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Wrangel die Eider überschreiten. Der Einmarsch erfolgte in drei Kolonnen: rechts ein preuß. Armeekorps unter Prinz Friedrich Karl (von Kiel [* 1] her), in der Mitte ein österr. Armeekorps unter Feldmarschalllieutenant von Gablenz (von Rendsburg [* 2] her) und links eine aus den neuerrichteten Garderegimentern zusammengestellte preuß. Division. Die Dänen standen hinter der Schlei und dem Danewerk in starker, jedoch zu weit ausgedehnter Stellung unter General de Meza.
Ein 2. Febr. von den Preußen [* 3] gegen Missunde unternommener Vorstoß wurde zurückgeschlagen, weshalb Prinz Friedrich Karl sein Korps 6. Febr. bei Arnis und Kappeln auf Fähren und einer Pontonbrücke die Schlei überschreiten ließ, um von hier aus den Dänen den Rückzug abzuschneiden. Das österr. Korps hatte 3. Febr. in siegreichen Gefechten bei Oberselk und Jagel die dän. Vortruppen zurückgeworfen und stand vor der Danewerk-Stellung, als die Dänen, welche die drohende Gefahr merkten, diese Stellung in der Nacht vom 5. zum 6. Febr. räumten, sodaß die Preußen zu spät kamen und nur die Österreicher 6. Febr. die dän. Nachhut bei Översee schlagen konnten.
Die Dänen gingen in die stark befestigte Düppelstellung und nach Alsen zurück, das preuß. Armeekorps folgte ihnen, während das österr. Armeekorps nebst der preuß. Gardedivision bis an die Nordgrenze Schleswigs vorrückte und Kolding besetzte. Am 28. März wurde vor Düppel [* 4] (s. d.) die Belagerung eröffnet und 18. April die Stellung unter Mitwirkung der preuß. Gardedivision erstürmt. Die Dänen gingen nach Alsen zurück und räumten 28. April auch Fredericia, das seit 9. März von dem österr.
Korps eingeschlossen war und nun von diesem besetzt wurde. Auch Jütland war von Teilen der preuß. Gardedivision bis zum Lim-Fjord besetzt worden. Inzwischen war ein österr. Geschwader in der Nordsee erschienen und hatte sich mit zwei preuß. Kanonenbooten vor der Elbemündung vereinigt. Dies Geschwader lieferte 9. Mai bei Helgoland [* 5] den dänischen, zur Blockade der Nordseeküste bestimmten Schiffen ein Gefecht, wurde aber geschlagen; doch verließen die dän. Schiffe [* 6] die Nordsee und gaben die Blockade auf.
Vom 12. Mai bis 26. Juni trat Waffenstillstand ein, während dessen in London [* 7] unter Mitwirkung Beusts, des Vertreters des am Kriege nicht beteiligten Deutschen Bundes, Verhandlungen stattfanden, die jedoch erfolglos blieben, da Dänemark [* 8] die Anerkennung der Rechte der Herzogtümer hartnäckig verweigerte. So begann der Krieg von neuem, und schon 29. Juni überschritten zwei preuß. Brigaden den Alsensund und eroberten Alsen (s. d.). Vom 11. Juli an gingen auch Preußen und Österreicher über den Lim-Fjord und besetzten den nördl. Teil von Jütland, ebenso wurden die schleswigschen Nordsee-Inseln in Besitz genommen. Man bereitete schon den Übergang nach Fünen vor, als 20. Juli Waffenstillstand eintrat, der den Krieg beendete. Der Friede wurde 30. Okt. zu Wien [* 9] geschlossen (s. Wiener Friedensschlüsse); Dänemark trat die Herzogtümer Schleswig, [* 10] Holstein und Lauenburg [* 11] an Preußen und Österreich [* 12] ab.
Vgl. Graf Waldersee, Der Krieg gegen Dänemark im J. 1864 (anonym, Berl. 1865);
Rüstow, Der Deutsch-Dänische Krieg 1864 (Zür. 1864);
Österreichisch-Preußischer Krieg gegen Dänemark von einem k. k. Offizier (Wien 1865);
Beihefte zum «Militär-Wochenblatt» (1865);
Der Deutsch-Dänische Krieg 1864 (hg. von der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabes, 2 Bde. mit Karten u. Plänen, Berl. 1886 fg.);
Der Dänisch-Deutsche Krieg 1864 (hg. vom dän. Generalstabe, mit Karten u. Plänen, 1. Tl., Kopenh. 1888, 2. Tl. 1891);
Blasendorff, Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 (Berl. 1889).