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Besitze der Dänen blieb; am 20. April besetzte
General von
Bonin
Kolding, schlug 23. April die Dänen, die ihn daraus verdrängen wollten,
nach
Veile und Fredericia zurück und erzwang sich nach einem neuen
Sieg bei Gudsoe (7. Mai) den Einmarsch in Jütland. Am 6. Mai überschritt
auch
General von Prittwitz bei
Kolding die Grenze, schlug an den beiden folgenden
Tagen die Dänen bei Alminde,
Viuf,
Veile und Godsoe, ließ durch
Bonin Fredericia einschließen und rückte mit den beiden übrigen Divisionen bis Aarhuus
vor, das 25. Juni besetzt wurde. Die dän. Feldarmee war inzwischen auf 40000 Mann verstärkt
worden und konnte mit Hilfe der Flotte ziemlich unbemerkt von Fredericia nach
Alsen verlegt werden, um
von hier aus zum
Angriff vorgehen zu können. Als man 4. Juli im deutschen
Hauptquartier erfuhr, daß die
Truppen auf Holgenäs
nach Fünen gebracht worden und von
Alsen eine Flotte in nördl.
Richtung gesegelt sei, wurde die Sammlung
der deutschen
, in Jütland stehenden
Truppen bei
Kolding und
Veile angeordnet.
General von
Bonin erhielt die Nachricht zu spät,
erst 6. Juli morgens, nachdem ein in der vorhergehenden Nacht von den Dänen aus Fredericia unternommener
Ausfall völlig geglückt
war und die schleswig-holstein.
Truppen zum
Aufgeben der
Belagerung gezwungen hatte.
In
Berlin
[* 1] waren bereits Friedensunterhandlungen im
Gange, die zunächst, 10. Juli, zu einem sechsmonatigen Waffenstillstand mit
sechswöchiger
Aufkündigung führten.
Schleswig,
[* 2] das von einer von
Preußen,
[* 3] England und
Dänemark
[* 4] gebildeten Landesverwaltung
unter Vorsitz des engl.
Kommissars regiert werden sollte, wurde durch eine südlich von Flensburg
[* 5] nach Westen gezogene Demarkationslinie,
die
Tondern südlich liegen ließ, geteilt; das nördl.
Schleswig sollte durch neutrale
Truppen (2000
Schweden
[* 6] und Norweger), das südliche durch deutsche
Truppen (6000 Mann) besetzt werden;
Alsen und
Aarö blieben in dän.
Besitz. In Holstein
sollte die Statthalterschaft bestehen bleiben.
Seit schwebten zwischen Dänemark und Preußen (für sich und im Namen des Deutschen Bundes) Friedensverhandlungen, die 2. Juli zu Berlin zum Abschluß kamen und dem König von Dänemark die Bewältigung des Widerstandes in den Herzogtümern überließen. Es wurde ferner vereinbart, daß die neutralen Truppen das nördl. Schleswig und die preuß. Truppen die Herzogtümer Schleswig und Holstein verlassen sollten. Die Statthalterschaft aber beschloß nach dem Abzug der preuß. Truppen, selbständig den Krieg gegen Dänemark fortzusetzen, und 10. April übernahm der preuß. General von Willisen den Befehl über die schleswig-holstein. Truppen.
Das Heer wurde auf die Stärke [* 7] von 27000 Mann und 84 Geschütze [* 8] gebracht und rückte, als die preuß. Truppen vom 13. bis 17. Juli Schleswig räumten, in die Stellung von Idstedt, verabsäumte jedoch, diese Stellung zu befestigen. Die dän. Armee (38000 Mann und 96 Geschütze) stand 18. Juli unter General von Krogh bei Flensburg und rückte am 23. vor, bestand am folgenden Tage ernste Gefechte bei Sollbrück und Helligbek und griff 25. Juli die Stellung von Idstedt an. Die Schlacht dauerte bis zum Abend und der Sieg verblieb den Dänen; doch führte General von Willisen seine Truppen unverfolgt und ohne weitern Verlust nach Fahrdorf und Missunde zurück.
Der Ausgang des Krieges war mit dieser Schlacht entschieden, obschon das schleswig-holstein. Heer bald wieder schlagfertig war. Missunde und Eckernförde wurden aufgegeben, das wichtige Friedrichstadt ging 7. Aug. ohne ernsten Widerstand verloren, doch wurde ein Vorstoß der Dänen gegen die Linie der Sorge am folgenden Tage zurückgewiesen. Widerwillig entschloß sich auf Verlangen der Statthalterschaft General von Willisen zur Aufnahme der Offensive und unternahm Vorstöße, die sämtlich unglücklich verliefen, so 12. Sept. gegen Missunde und besonders 4. Okt. gegen Friedrichstadt. Am 7. Dez. legte von Willisen den Oberbefehl nieder und General von der Horst trat an seine Stelle; doch kam es nicht zu weitern Kämpfen, da die Warschauer Konferenz (3. Nov.) und die Konvention von Olmütz [* 9] (28. Nov.) über das Schicksal der Herzogtümer entschieden hatten. Am unterwarf sich die Landesversammlung in Rendsburg [* 10] den namens des Deutschen Bundes durch Kommissare Österreichs und Preußens [* 11] gestellten Forderungen, die Feindseligkeiten einzustellen. Österreichische Truppen besetzten im Verein mit preußischen Holstein, dänische Schleswig. General von der Horst mußte das bis auf 43000 Mann angewachsene Heer auflösen und das gesamte Kriegsmaterial an Dänemark ausliefern. (S. Schleswig-Holstein.) [* 12] Die Herzogtümer hatten 50 Mill. M. vergeblich aufgewendet und verfielen durch Deutschlands [* 13] Schwäche und die Mißgunst des Auslandes der Fremdherrschaft aufs neue, aus der sie erst 1864 befreit wurden.
Vgl. Graf Baudissin, Geschichte des schleswig-holstein. Kriegs (Hannov. 1862);
Streckfuß, die Feldzüge in Schleswig-Holstein 1848 bis 1849 (Berl. 1851);
v. d. Horst, Zur Geschichte des Feldzuges der Schleswig-Holsteiner gegen die Dänen im J. 1850. Die Schlacht von Idstedt (ebd. 1852);
Vaupel, Krigen i 1848. 1849. 1850 (Kopenh. 1862-67);
Den Dansk-Tydske Krig i Aarene 1848-50. Udgivet af Generalstaben (3 Tle., ebd. 1868-80);
Levetzow, Aus den Erinnerungen eines Schleswig-Holsteinischen Offiziers (1. Bd., Schlesw. 1891);
Schleiden, Schleswig-Holsteins erste Erhebung 1848-49 (Wiesb. 1891);
Moltke, Geschichte des Krieges gegen Dänemark 1848-49 (Berl. 1893).