des
Gesichts, des
Halses und der
Hände, gastrischen
Beschwerden und mehr oder weniger ausgesprochenen Fiebererscheinungen von
außerordentlich heftigen
Gelenk- und Muskelschmerzen befallen, durch welche oft jede aktive und passive
Bewegung des
Kranken
unmöglich wird; besonders schmerzhaft pflegen die Finger,
Hand-, Zehen- und Fußgelenke sowie der
Nacken und die Wirbelsäule
zu sein. Gegen das Ende des dritten
Tags tritt unter reichlichem Schweiß ein unregelmäßiger hellroter,
wenig erhabener
Hautausschlag auf,
Mandel- und andere Drüsenschwellungen, öfter auch Speichelfluß, treten hinzu, bis nach
weitern drei
Tagen unter starker
Abschuppung der
Haut
[* 1] die Erscheinungen schnell nachlassen und Genesung erfolgt.
Häufig bleibt längere Zeit ein auffallendes Gefühl von Schwäche zurück; trotzdem ist das Denguefieber keine
gefährliche
Krankheit, Todesfälle gehören zu den größten Seltenheiten. Die
Krankheit entsteht wahrscheinlich durch die
Infektion mit Mikro-Organismen, doch ist darüber noch nichts Sicheres bekannt. Die Behandlung besteht innerlich in kühlenden
Getränken sowie
Ableitungen auf den
Darm,
[* 2] äußerlich in Einreibungen der schmerzenden
Gelenke mit warmem
Öl und Einhüllen derselben in
Watte; innerlich werden kleinere Dosen
Chinin oder Salicylsäure empfohlen.
(spr. dénnämm),Dixon, Afrikareisender, geb. zu
London,
[* 3] erhielt seine Ausbildung in der dortigen
Kriegsschule, diente dann im span.
Kriege gegen Napoleon und machte den Feldzug in den
Niederlanden mit.
Er erhielt 1821 die Erlaubnis, sich der Expedition von
Clapperton und Oudney nach Innerafrika anzuschließen. Die Reisenden
brachen im Febr. 1822 von
Tripolis nach
Mursuk in
Fessanauf und erreichten 4. Nov. den Tsadsee. Denham bestimmte die
Lage dieses
Sees, begab sich nach
Kuka, der Residenz des
Sultans von
Bornu, und wohnte einem Kriegszuge gegen die
Fulbe
bei, wurde dabei gefangen, entfloh aber und kam mit der geschlagenen
Armee nach
Bornu zurück. Später reiste er nach der im
Süden des Sees gelegenen Mündung des
Schari, vermochte aber nicht weiter zu gelangen. Mit
Clapperton wieder vereinigt, ging
er mit diesem nachSokoto und kehrte im April 1824 über
Tripolis nach
Italien,
[* 4]
Frankreich und England zurück.
Er wurde zum Intendanten und später zum
Statthalter der
KolonieSierra Leone ernannt. Hier starb er am
Fieber.
(spr. dénnämm),SirJohn, engl. Dichter, geb. 1615 zu Dublin,
[* 5] studierte zu Oxford
[* 6] und ließ sich später in
London durch leidenschaftlichen Hang zum
Spiel von seinen jurist.
Studien abziehen.
Um seinen erzürnten
Vater zu versöhnen, schrieb er gegen die Spielsucht «An esay on gaming».
Sein
Trauerspiel «The Sophy» (1641) erhob sich nicht über das Mittelmäßige.
Denham ging mit dem
Hofe nach Oxford, wo er 1643 das Gedicht «Cooper's Hill»
herausgab, das sich durch zierlichen Versbau und gelungene Naturschilderung auszeichnet. Später wurde Denham für
seine Anhänglichkeit an das Haus
Stuart durch Würden und
Ämter belohnt. Eine unglückliche
Ehe machte ihn einige Zeit irrsinnig.
Er starb und wurde in der
Westminster-Abtei begraben. Seine Werke erschienen gesammelt 1684 (6.
Aufl., Lond. 1719).
(BrüderClemens und Gustav), Afrikaforscher, geb. in Zeitz,
[* 7] unternahmen 1878-79 mit dem
ArzteG. A. Fischer
eine Forschungsreise in dem Gebiete des ostafrikanischen, im
Witulande mündenden Tanaflusses. Sie befuhren zunächst den
Osifluß, dann den
Tana bis
Massa. Nach Europa
[* 8] zurückgekehrt, bemühte sich Clemens Denhardt, die
Mittel zur
Gewinnung des von ihm durchzogenen Gebietes für den deutschen
Handel aufzutreiben. 1882 gelang ihm die
Bildung des
Tana-Komitees,
welches, unterstützt von der
Akademie der Wissenschaften zu
Berlin,
[* 9] die
Mittel für eine neue Expedition der
Brüder Denhardt 1884 zusammenbrachte.
Febr. 1885 trafen diese auf derInselLamu nördlich von
Witu ein. Dort wurde das beabsichtigte Vordringen
zum
Tana durch die Agitationen des
Sultans von
Sansibar
[* 10] verhindert. Erst Ende März gelang es, nach dem Festlande überzusetzen
und im April die Übersiedelung nach
Witu zu bewerkstelligen. Der dort residierende
Sultan der
Suahelibat um ein Freundschafts-
und Schutzverhältnis mit
Deutschland,
[* 11] wie er einen solchen Wunsch bereits 1867 dem König von
Preußen
[* 12] unterbreitet habe; er verkaufte gleichzeitig an Clemens Denhardt einen Gebietsanteil von etwa 50 qkm mit allen Hoheits-
und Privatrechten an der Osimündung, und bald darauf ein anderes etwa 1300 qkm großes Gebiet mit einer Küstenstreckung
von etwa 60 km. Im Juli traf Clemens Denhardt wieder in
Berlin ein, während sein
Bruder in
Lamu blieb.
Letzterer führte 1887 eine Erforschung des unter deutschen Schutz gestellten Hinterlandes aus. Clemens Denhardt trat
später alle seine
Rechte an ein aus dem
Schoße des
DeutschenKolonialvereins hervorgegangenes
Komitee ab, das sich zur
Deutschen Witugesellschaft (s.
Witu) erweiterte.
Über die erste
Reise wurde berichtet in den «Mitteilungen der Geographischen
Gesellschaft in
Hamburg»
[* 13] (1876/77 und 1878/79) sowie in der «Zeitschrift der Gesellschaft
für Erdkunde
[* 14] zu
Berlin» (1884); ein
Bericht über die zweite findet sich in der
«Deutschen Kolonialzeitung», 1886, Heft 14.
Distriktshauptstadt in der span.
ProvinzAlicante
(Valencia),
[* 15] 18 km nordwestlich vom
Cabo de
la Nao, am Fuße eines mit einem starken Kastell gekrönten Felsens, an der
NebenbahnCarcagente-Gandia-Denia (65 km), hat (1887) 11 591 E.,
kleinen
Hafen mit
Leuchtfeuer, einige röm.
Altertümer, große Zuckermühle und bedeutenden
Handel mit Rosinen (nach England
und
Amerika)
[* 16] und Seesalz. - Denia wurde von den Massiliensern angelegt und
Artemisium, von den
Römern Dianium
genannt. Im J. 1253 wurde es von König
Jakob I. von
Aragonien erobert.