außerdem werden
Eisen,
[* 1] Blei,Silber, etwas Kupfer,
[* 2]
Schiefer- und Mühlsteine
[* 3] gewonnen. Daneben wird Fabrikation von Wollzeugen
und Flanell, Handschuhen und Schuhen betrieben. Die
Grafschaft schickt zwei, die Hauptstadt Ruthin (s. d.) mit Holt, Wrexham
und Denbigh einen dritten
Abgeordneten in das Parlament. – 2) Stadt in der
Grafschaft Denbigh, alte Municipalstadt und
Parlamentsborough, im
Thale des Clwyd am Abhange eines steilen Hügels, auf dem die Ruinen eines von Eduard Ⅰ. erbauten,
von Elisabeth dem
GrafenLeicester
[* 4] geschenkten Schlosses stehen, hat (1891) 6412 E., Reste zweier
Kirchen,
Irrenanstalt, Lateinschule,
Handwerkerinstitut; Lederindustrie, Vieh- und Getreidehandel.
Der erstere, auch Cambron
genannt, entspringt in 85 m Höhe und fließt über Lens;
der zweite (Irchanvelz) entspringt in 60 m Höhe und berührt Leuze.
Der Dender berührt Lessines,
Aelst in
Ostflandern und geht bei
Dendermonde (s. d.) in die Schelde. Er ist 105 km
lang, 10‒20 m breit und von
Aelst bis zur Mündung kanalisiert.
Dorf in Oberägypten, eine Tagereise nördlich von
Theben, am linken Ufer desNils. In geringer Entfernung
stromaufwärts liegen die Ruinen der alten Stadt
Tentyris oder Tentyra, mit einem der besterhaltenen
Tempel
[* 6] des
Landes. In
Tentyris,
der Hauptstadt des nach ihr benannten Nomos, wurde vorzugsweise die Göttin Hathor
[* 7]
(Aphrodite)
[* 8] verehrt.
Ihr war der große
Tempel geweiht (81,50 m lang und 43 m breit), welcher seit der franz. Expedition unter
Bonaparte hauptsächlich durch die beiden
Tierkreise berühmt wurde, die sich unter seinen Deckenbildern fanden.
Der eine von ihnen, im
Pronaos, ist in zwei Hemisphären von länglich-viereckiger Form geteilt; der andere,
in Form einer Scheibe, befand sich an der
Decke
[* 9] eines Zimmers im obern
Stock und wurde 1820 von einem
Franzosen ausgesägt und
nach
Paris
[* 10] geschafft. Das Interesse knüpfte sich vornehmlich an die griech. Zodiakalzeichen,
die man hier den ägypt.
Sternbildern eingereiht fand. Man glaubte eine Verschiebung dieser Zeichen gegen
ihren jetzigen
Stand zur
Sonne
[* 11] zu bemerken, woraus einige Gelehrte auf ein ungeheures
Alter dieser
Kompositionen und des
Tempels
schließen wollten.
Hierüber bildete sich in kurzer Zeit eine ganze Litteratur von Streitschriften, die aber durch die Entdeckungen Champollions
längst völlig wertlos geworden sind. Letzterer las auf mehrern ägypt.
Tempeln, namentlich auch in den hieroglyphischen
Inschriften des
Pronaos und der übrigen
Teile des
Tempels von Dendera, die
Namen der
KaiserAugustus,
Tiberius,
Claudius, Nero, Domitian u. a. Es ging daraus die späte Erbauung des
Tempels unzweifelhaft hervor.
Die Frage über die Zodiakaldarstellungen nahm seitdem eine erfolgreichere
Richtung, an welcher sich besonders
Letronne,
Biot, A. W. von Schlegel,
Ideler, in späterer Zeit Lepsius beteiligten.
Der
Bau des großen Hathortempels stammt aus uralter Zeit;
er wurde von
Ptolemäus ⅩⅢ. Neos Dionysos
[* 12] neu angelegt, wie
die Krypten des
Unterbaues lehren, und, mit Ausnahme der Vorhalle, ausgeführt und teilweise mit
Darstellungen
versehen unter der Regierung der Königin Kleopatra. Sie ist nebst ihrem
SohneCäsarion auf der äußern Hinterwand des
Tempels
in 4 m hoher Gestalt abgebildet, und es erscheint wahrscheinlich, daß sich die Konstellation des runden
Tierkreises sowie
die Ausführung des ganzen
Tempels auf die
Geburt des
Cäsarion (46
v. Chr.) bezog.
Die Vorhalle des
Tempels, welche den zweiten
Tierkreis enthält, wurde nach der griech. Weihinschrift über dem Eingange unter
dem
KaiserTiberius zwischen 32 und 37 n. Chr. von den Bewohnern Tentyras errichtet. Die
Wandskulpturen des hintern
Tempels sind unter Kleopatra und
Augustus, die desPronaos unter
Tiberius,
Caligula,
Claudius und Nero ausgeführt worden. (Vgl. Aug. Mariette, Dendérah, description générale du grand temple de cette
ville, Par. 1880.)
Strabo berichtet, daß hinter dem
Tempel der
Aphrodite der
Tempel der Isis,
[* 13] dann die Typhonien sich befänden.
Beide
Tempel sind ebenfalls noch jetzt ziemlich wohl erhalten. (Das Kapitäl einer
Säulezu D. zeigt
Tafel:
Ägyptische Kunst Ⅱ,
[* 14]
Fig. 3.) Der erstere, sehr klein, steht hinter der Westecke des großen
Tempels und ist den Göttinnen Isis und Hathor geweiht; er wurde unter
Augustus gebaut und ausgeschmückt. Der zweite größere
liegt nördlich vom großen
Tempel der Hathor und ward unter
Trajan errichtet. Einige
Darstellungen wurden
noch von Hadrian und
AntoninusPius hinzugefügt.
franz.
Termonde, Stadt und Festung
[* 15] in der belg.
ProvinzOstflandern, rechts der Schelde, an beiden Seiten
der hier einmündenden schiffbaren
Dender (s. d.) und an den Linien
Boom-Dendermonde (22 km),
Aelst-Lokeren, Mecheln-Schellebelle und
Dendermonde-Jette (28 km) derBelg. Staatsbahnen,
[* 16] sowie an der Privatbahn
Dendermonde-Saint Nicolas (20 km), hat (1891) 9298 E.,
eine Liebfrauenkirche mit Bildern
van Dycks, de Crayers und
Teniers dem
Ältern; Seifensiedereien, Baumwollweberei (namentlich
Decken), Seilerei und Leinwandbleicherei.– Die Herrschaft Dendermonde, anfangs reichsunmittelbar, wurde 1264 der
Grafschaft Flandern einverleibt. Der
BelagerungLudwigs ⅩⅣ. (1667) widerstand die Stadt durch Öffnen
der Schleusen. 1706 wurde sie von
MarlboroughsBruder, Churchill, belagert und eingenommen. Die
Franzosen unter dem Marschall
von
Sachsen
[* 17] eroberten sie 1745,
Joseph Ⅱ. ließ 1784 die Festungswerke schleifen, die jedoch 1823 wiederhergestellt wurden.
baum-, strauch- oder moosförmige zartverästelte Zeichnungen auf den
Kluftflächen mancher Gesteine,
[* 18] die durch Ausscheidung gewisser Metalloxyde (meist derer des
Mangans und
Eisens) aus zufällig
auf jenen Klüften eingedrungenen Lösungen entstanden sind und von Laien fälschlicherweise oft für organischen Ursprungs
und zwar für
Abdrücke von
Pflanzen gehalten werden (s. vorstehende Abbildung). Am häu-