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wurden die Arzte und Künstler gerechnet. In einigen peloponnes.
Staaten sowie in
Thessalien hießen Demmin
[* 1] die Mitglieder der höchsten
Regierungsbehörde.
Demjansk.
Teil des russ. Gouvernements Nowgorod, ist hügelig, hat 4932,7 hkm, 67 359 E.,
Ackerbau, wenig
Industrie.
- 2) Kreisstadt im
Kreis Demmin
, 187 km südöstlich von Nowgorod, an dem zur Polomet gehenden Iadlon, bat
(1888) 1345 E., Post,
Telegraph,
[* 3] 2
Kirchen und
Ackerbau. Es wurde erst 1824 zur Stadt erhoben. Demme, Herm.
Christian Gottfr., Liederdichter und Romanschriftsteller, geb. zu
Mühl- hausen in
Thüringen, wurde Subkonrektor am Gym- nasium seiner Vaterstadt und folgte 1801 einem
Rufe als Generalsuperintendent und Konsistorialrat nach
Altenburg,
[* 4] wo er starb.
Unter dem Namen Karl Stille veröffentlichte er «Pächter Martin und sein Vater» (2 Bde., Lpz. 1792-93; 3. Aufl., 3 Bde., ebd. 1802),
worin Wieland einen echt sokratischen Geist erkannte, und «Erzählungen» (2 Bde., Riga [* 5] 1792-93; 2. Aufl. 1797).
Spottiswoode - Sprache

* 6
Sprache.Unter seinen übrigen Schriften, die sich durch edle Sprache [* 6] und echte, warme Frömmigkeit auszeichnen, sind außer einigen Predigtsammlungen hervorzuheben: «Sechs Jahre aus Karl Vurgfelds Leben» (Lpz. 1793), «Abendstunden im Familienkreise gebildeter und guter Menschen» (2 Bde., Gotha [* 7] 1804-5) und «Ge- bete» (ebd. 1818).-Sein
Sohn, Wilhelm
Ludwig Demmin
, geb. zu
Mühlhausen,
[* 8] studierte 1820-23 zu
Jena
[* 9] und
Leipzig
[* 10] die
Rechte,
ward 1826
Advokat zu
Altenburg und machte sich besonders durch die Fortsetzung der Hitzigschen
«Annalen für deutfche und ausländische
Kriminalrechtspflege» (von 1837 bis 1845) und durch das
«Buch der Verbrechen» (4 Bde., Lpz.
1851;
Neue Folge, 4 Bde., 1852-53) bekannt.
Seit 1837 in eine langwierige Untersuchung verwickelt, nahm er 1849 seinen Wohnsitz zu Jena und 1850 zu Würzburg, [* 11] wo er starb. Demme, Rudolf, Mediziner, geb. in Bern, [* 12] studierte in Bern, Wien, [* 13] Paris [* 14] und London, [* 15] wurde 1862 Docent der Kinderheilkunde und 1877 Professor in Bern. Er starb Von seinen zahlreichen Arbeiten seien ange- führt: «Anästhetika», «Erkrankungen der Schild- drüse» (im «Handbuch der Kinderkrankheiten», hg. von Gerhardt; 6 Bde., Tüb. 1877-87),
«über Myocar- ditis und perniciösen Icterus» (in der «Schweizer. Zeitschrift für Heilkunde»),
«Mediz. Bericht über die Thätigkeit des Iennerfchen Kinderspitals» (Bern 1862-91),
«Über den Einfluß des
Alkohols auf den Organismus des
Kindes» (Stuttg. 1891) u. s. w.
Demmin.
1) Kreis im preuft. Neg.-Vez.
Stettin

* 16
Stettin.
Stettin,
[* 16] hat 983,72 yicm, (1890) 46288 (22866münnl., 23422 weibl.) E., 3
Städte, 84Landgemeinden
und 99 Guts- bezirke. - 2) Demmin
, ursprünglich Dymin (vom slaw. ä^m, d.h.
Rauch, also
Rauch- oder Wohnstätte), Kreisstadt im
Kreis Demmin
, 45 km südlich von
Stral- sund, in dem von niedrigen
Höhen umgebenen
Thal
[* 17] der Peene, welche nahe oberhalb die Tollcnfe und unterhalb die
Trebel aufnimmt und bis hierher für kleine Seeschiffe
fahrbar ist, an der Linie Verlin-
Stralsund
[* 18] der
Preuß.
Staatsbahnen, [* 19] mit Dampfer- verbindung nach Antlam, Stettin und Malchin, ist altertümlich gebaut und hat (1890) 10852 (5477 männl., 5375 weibl.) E., darunter 322 Katholiken und 60 Israeliten, in Garnison (686 Mann) das 9. Ulanenregiment, Post erster Klasse, Telegraph, Landratsamt, Amtsgericht (Landgericht Greifs- wald), Steueramt, Superintendentur;
Vartholo- mäuskirche (14. Jahrh.), 1856 renoviert, mit schönem Altarbild (Grablegung Christi, Kopie nach Raffael) von Lengerich, altes Stadt (Kuh-)thor;
Spiritus (Maischmaschi

* 20
Spiritus.königl. Gym- nasium (1857 gegründet, Direktor Schneider, ^Leh- rer, 8 Klassen mit 177 Schülern, 1 Vorklasse mit 27 Schülern), höhere Mäd- chen-, landwirtschaftliche Win- terfckule, zwei Rettungs- und Waisenhäuser, Kranken- und Siechenhaus, Hospital St. Spiritus, [* 20] Wasserheilanstalt;
2 freiwillige Feuerwehren, Gasbeleuchtung, Scklacht- haus;
Kreisbank sürAckerbau und Gewerbe, Vorschuhverein und städtische Sparkasse.
Durch Vicekonsuln sind vertreten Dänemark, [* 21] Niederlande [* 22] und Portugal. [* 23]
Die Industrie erstreckt sich auf Wollspinnerei, Eisen- gießerei und Maschinenfabriken (3), Zucker-, Tuch- und Lederfabrikation, Dampfmolkerei, Spiritus- brennerei, Dampfschneidemühlen;
besonders
ledhaft sind Fischerei,
[* 24] Schiffahrt,
Handel mit Getreide
[* 25] und Holz,
[* 26] 2 Jahr- und 4 Viehmärkte. Demmin
ist eine
der ältesten slaw.
Ansiedelungen in
Pommern
[* 27] und war früh der Mittelpunkt einer Kastellanei.
Die alte
Burg (oder das Haus)
Demmin
ist jedenfalls der älteste
Teil, die heutige Stadt der dazugehörige Vurgflecken;
schon vor Karls d. Gr. Zeiten geschieht ihrer Erwähnung, und 800 war sie bekannt als ein wichtiger Handelsplatz. 1148 wurde sie von einem deutschen Kreuzhcer belagert. Heinrich der Löwe erstürmte und verheerte sie 1164, nachdem er den slaw. Fürsten Pribislaw besiegt hatte.
Hof (meteorologisch) -

* 28
Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.
Nach ihrer Wiederherstellung wurde sie von dem König Waldemar II. von Dänemavi erobert, der sich in ihrem
Besitze bis zu seiner
Niederlage bei Vornhövede 1227 behauptete. Um diese Zeit hielten die
Herzöge Kasimir
und Wratislaw hier
Hof
[* 28] und nannten sich Ouc68 viniin6U868. 1236 wird zuletzt ein wend. Kastellan (Nizul) urkundlich
genannt, seit 1245 werden deutscke Vögte erwähnt. Schon 1238 erscheint Demmin
als Mitglied der
Hansa. 1339 schloß die Stadt
mit
Stralsund, Greifswald
[* 29] und Anllam ein Landfriedensbündnis gegen den
Adel. 1407 zum
Teil, 1495 ganz niedergebrannt,
erscheint sie bereits 1523 wieder als zehnte
pom- mersche Stadt. Im Dreißigjährigen
Kriege stritten sich die
Schweden
[* 30] und
Kaiserlichen seit 1627 bis 1639 vielfach um ihren
Besitz, und noch nachdem sie mit
Vorpommern an
Schweden
gekommen, wurde sie wiederholt vom
Großen Kurfürsten, und erobert. Im
Stockholmer Frieden von 1720 kam
sie an
Preußen.
[* 31] Ihre feste
Burg war längst abgetragen, und nach der Kapitulation der
Schweden 1759 wurden auch die übrigen
Festungswerke geschleift. Am wurde Demmin
von den
Franzosen besetzt. -
Vgl.
Stolle,
Beschreibung
und Geschichte der Stadt Demmin
(Grcifsw. 1772);
Kratz, Die Städte der Provinz Pommern (Berl. 1865).
Demmin, Aug., Kunstfchriftstcller, geb. zu Vcrlin, begab sich in seinem 17. Jahre nach Paris, wo er die Universitätsstudien beendigte und bis 1872 ansässig war;
er lebt seitdem in Wies- baden. Demmin unternahm weite Reisen in Europa [* 32] und Asien [* 33] behufs Kunststudien und Ausgrabungen und hat sich besondere Verdienste um die Geschichte der Keramik [* 34] und Waffenkunst erworben.
Für Charles Blancs «Hi8toir6 ä68 p6iutr68 äs tout68 les ¶