forlaufend
selbstverfertig-875
ten Spindeln, Drechslerarbeiten, Schröpfköpfen, Aderlaßeisen Handel treiben. Ans einer Anhöhe eine alte Wallfahrtskirche Ave Maria, auf dem Nordarlberg eine Burgruine. Der Ort gehörte zur Grafschaft Helfenstein und hatte seinen eigenen Adel. Deggut, soviel wie Birkenteer (s. d.). Deglutieren (lat.), verschlucken, verschlingen. Dego, Dorf im Kreis [* 1] Savona der ital. Provinz Genua, [* 2] an der Bormida und an der Linie Cairo- Acaui-Alessandria des Mittelmeernetzes, bat (1881) 1333, als Gemeinde 2012 E., Post und Telegraph, [* 3] vier siegten die Franzofen unter Bonaparte über die Österreicher unter Colloredo. fand bei De Gubernatis ein mit wechselndem Glück geführtes Gefecht zwischen den Franzosen un- ter Bonaparte und den Österreichern unter Argen- teau statt, worin schließlich die erstern Sieger blieben. De Goeje (spr. gohje), Mich. Joh., Holland.
Orientalist, geb. in Dronryp (Fries- land), studierte 1854-60 in Leiden [* 4] orient. Spra- chen, wurde dann Bibliothekar an der Leidener [* 5] Uni- versitätsbibliothek und beendete die von Dozy (s. d.) begonnene Ausarbeitung des Katalogs der oricnt. Handschriften. 1866 wurde er außerord., 1869 ord. Professor der Leidener Hochschule und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Amsterdam. [* 6] Be- sonders beschäftigte er sich mit Geographie und Ge- schichte des Mohammed.
Orients und arab. Pbilo- logie. Er gab die Werke zahlreicher arab. Geo- graphen und Geschichtschreiber heraus; hervorzu- heben ist die «Vidliotlikoa. AeoAi-apIiieoi-um ln'lldi- coi-nui», welche in 7 Bänden (Leid. 1870 - 92) die ältesten Denkmäler der geogr. Litteratur der Araber vereinigt. Unter seiner Leitung wurden ferner die Annalen des Tabari (s. d.) herausgegeben. De Gubernatis schrieb u. a. «N6inoii-68 ä'Iii8toii'6 6t äs F^oFi-apki^ 0li6iiiHi68» (Leid. 1862-64; 2. umgearbeitete Aufl., ebd. 1886),
«Das alte Bett [* 7] des Orus Amu Darja» (1875) und zahlreiche Abhandlungen und kritische Aufsätze für Fachzeitschriften. Von seiner neuen Bearbeitung des " (^tÄioAN8 eoäienin aradicorum» der seit der ersten Ausgabe bedeutend angewachsenen Leidener Handschriftenfammlung ist der erste Band [* 8] unter Mitarbeit Houtsmas (Leid. 1888) erschienen. Degommieren, s. Seide. [* 9] Degorgierenssrz., spr. -gorsch-), Degorge- ment (spr.-gorsch'mäng), Enttehlen, bezweckt die während der Champagnergärung gebildete und durch Neigen der Flasche [* 10] auf dem Kork [* 11] abgelagerte Hefe [* 12] zu entfernen (f. Schaumweine).
Degot, soviel wie Virkenteer (s. d.). DsFviit (frz., spr. -guh), Ekel, Widerwille;
de- go u t a n t (spr.-gutäng), Ekel, Widerwillen erregend; degoutieren, Ekel erregen, einem etwas verleiden; etwas ekelhaft oder widerwärtig finden. Degradation (lat.), die Versetzung eines Be- amten in eine Stelle niedern Ranges. Eine solche kann im Disziplinarverfahren erfolgen und ist an dieselben Bedingungen und Formen geknüpft wie die Amtsenthebung (s. d.). Das Reichsbeamten- gesetz und das Preuh. Disciplinargesetz kennen nur eine Versetzung in ein Amt gleichen Ranges mit geringerm Gehalt. - Über De Gubernatis eines Klerikers s. Deposition. - Im Kriegs recht ist De Gubernatis die Strafe der Herabsetzung eines Offiziers oder Unter- offiziers zum Gemeinen.
Dies gefchieht immer durch richterlichen Spruch. Für Offiziere besteht die De Gubernatis nur noch in der russ. Armee, schließt jedoch hier das Wiederaufrücken nicht aus, das früher oft genug er- folgte, nach dem Reglement betreffs der Bestrafungen vom aber nur erfolgen darf, wenn durch kaiserl. Befehl ausgesprochen worden, daß die Strafe als Hindernis zu Belohnungen nicht anzu- fehen ist. In allen andern Heeren findet sie nur auf Unteroffiziere Anwendung. Degradieren (lat.), erniedrigen, f. Degradation.
Degraissieren (frz., fpr. -gräß-), i. Ent- fetten, eine Operation der Türlischrot-Färberei (s. d.), durch welche den im Weihbade eingefetteten Geweben der Überschuß an Ol entzogen wird. Degras(spr.-gra), Lederschmiere,Urläuter, eine aus Ölsäure oder auch aus Fischthran bereitete salbcnfo'rmige Emulsion, zum Einfetten des Leders dienend, die an verschiedenen Orten fabrikmäßig, unter Geheimhaltung des Verfahrens, dargestellt wird. Ein sehr gutes De Gubernatis wird als Nebenprodukt der Sämischlederfabrilation durch Auspressen des im Überfckuß zugesetzten Fettes gewonnen.
De^re (frz.), Stufe, Staffel, Grad. Degressivsteuer, f. Einkommensteuer. Degrossieren (frz.), aus dem Groben oder Rohen herausarbeiten, verfeinern (besonders bei Gold [* 13] und Silber gebräuchlich). Degu (chilenisch), Gattung der Trugratten (s.d.). De Gubernatis, Angelo, Graf, ital. Schrift- steller, geb. zu Turin, [* 14] studierte daselbst und (1862) in Berlin, [* 15] ward 1863 als Professor des Sanskrit am Istiwto äs^Ii 8wäii superiori nach ! Florenz [* 16] berufen, verzichtete aber, in die Umtriebe der Bakuninschen focialistischen Partei hineingezo- gen, auf seine Professur.
Später zerfiel er aber mit der Vakuninfchen Partei und bewarb sich wiederum seine Professur, die er 1867 zum zweitenmal erhielt. 1891 folgte er einem Ruf an die Universität in Rom. [* 17] Er machte zahlreiche Reisen, durch Europa [* 18] nach In- dien. De Gubernatis hat viele Zeitschriften («1^ I^ttLi-awi-a. ci- vilß», 1859, «I.'Italic I6tt6i^rw», 1862, «I^^^ivilta. itlUi^nH», 1865, «Nivi8tH Orientale», 1867-68, MiviLta cont6inp0i'I.N6N", 1869, «Ilivi8t3. 6uro p6Ä», 1869-76, «Loiiettino itaiiano äe^ii Ltuäii orientaii», 1876 fg., «^oräelill.», 1881-82, «Ne- vus wt6i-iiÄti0nai6», 1883-87) begründet und ge- leitet, die meistens nur ein kurzes Dasein fristeten, «c^cit 1887 leitet er das » (^iornaie cloiia. sooistü. ^ziaticH Italiana". Daneben ist er ein eifriger Mit- arbeiter an zahlreichen andern ital. und ausländi- schen Zeitschriften. Von seinen dramat. Arbeiten ist namentlich die Trilogie «11 re ^ala» (Flor. 1869; das mittlere Stück deutsch von Marx, Hamb. 1870) zu erwähnen' außerdem «^Verusi'» (Tur. 1859),
«Don lioäriZO, ultimo re clei ViäiFOti» (Mail. 1861),
«1^ M0lt6 äi ^wns» (ebd. 1864), «viammi inäiani» (ebd. 1872),
«^la^a» (ebd. 1872), «I^omolo» (ebd. 1873),
«Noniolo ^uAU8toIo» (ebd. 1876),
«3aviti-i» (Rom 1877) u. a. m. Unter seinen biogr. Werken ragt, bei allem Mangel an Objek- tivität und Gleichmäßigkeit in der Behandlung, besonders hervor sein «ilixionario dio^rakoo äeM gcrittori coiNeinpoi-auei» (Flor. 1879 - 80),
seit 1888 erweitert: «Victionnaii-L intklnationa.! äs8 6crivNin8 än^our» (ebd. 1888-91);
ferner"Nicoräi ^io^rllüci" (ebd. 1873),
«OiLion^rio äe^ii lN'ti3ti italikiü vivßnti» (ebd. 1889-92).
Seine bedeutend- sten Schriften sind die orientalistischen, darunter «I^iecolk 6ncioi0p6lUa inäiana» (ebd. 1867),
«^onti v6äi(^6 ä6i1'6p0p6a» (ebd. 1868),
«ätoria. äei vikFAiktoi'i itklwui iißiie Inäik» (Livorno [* 19] 1864), «Nitolo^ia. vLäica.» (Flor. 1874),
«Naterikwx ¶