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Auguste Hyacinthe Debraux, Bruder des vorigen, Malerund Bildhauer, geb. zu Nantes, [* 1] war Schüler seines Vaters und von Gros, erhielt bereits 1823 den großen Preis mit: Aigisthos an der Leiche der Klytämnestra, und ging darauf zu seiner weitern Ausbildung nach Rom. [* 2] 1830 nach Frankreich zurückgekehrt, entwickelte er sowohl auf dem Gebiete der Malerei als dem der Plastik eine außerordentliche Thätigkeit. Von seinen Gemälden sind hervorzuheben: Lucretia auf den: Forum [* 3] (Mu- seum inNantes), dieKinderdesGreisen/Freiwilligcn- auZhebung in Paris, [* 4] das Kolossalbild: Zusammen- lunft Franz' I. von Frankreich und des Königs von England, das sog. Camp du Drap d'or, (1837; Museum zu Versailles), [* 5] Spaziergang Sirius' V., Schlacht von Dreur im I. 1562, Erstür- mung der Höhen von Nivoli durch die franz. Truppen unterGcneralIoubert, 1797 (Museum zu Versailles). Nickt minder vortrefflich sind seine plastischen Arbei- ten: das Grabdenkmal des Pariser Erzbischofs Affre igest.
1848) in Notre-Dame zu Paris, die Statuen des Baumeisters Pcrrault und des Malers Claude Lorrain im Louvre, das Mausoleum des Grafen Damas. Sein bckanntestes Werk ist: Die erste Wiege (1855; Medaille erster Klasse). Ferner schuf cr: Die Auferstehung Christi, im Giebelfeld der Kirche St. Etienne du Mont, und die Skulpturen an der prächtigen Fontäne St. Michel in Paris. Er starb in Paris. De Bay, Michael, s. Vajus. Dsdst (lat.), in der Mehrheit DodeM, i. Soll und Sollen, wird in der Buchhaltung häufig die linke Vlattseite eines Contos (s. d.) benannt und überschrieben, auf welcher die Beträge verzeichnet sind, womit dasselbe belastet wird. Debitieren «frz. äoditer) heißt also im kaufmännischen Rech- nungswesen belasten, zur Last schreiben. Debilität (lat.), Schwäche. Dcbir, s. Allerheiligstes. - Debraux ist auch Name einer westlich von Hebron liegenden Stadt. Debit (frz., spr. -bih), im Warenkleinverkebr soviel wie Vertrieb, Ausschank oder Versckleih.
Auch in dem Sinne von Konzession, ausschließlichem Verkaufsrecht monopolisierter Handelsartikel wird Debraux zuweilen gebraucht. Besonders für das Aus- land überträgt der Produzent den Debraux seiner Ar- tikel häusig einer bestimmten Person oder Firma. Eine wichtige Art des Debraux ist der Postdebit (s. d.). Im Buch- und Zeitungshandel findet ein dem Post- debit ähnliches Verfahren statt, indem der Verleger, welcher nickt mit dem Buchhandel im Verkehr steht, den Vertrieb gegen Entschädigung einem Buch- händler überträgt.
Debitieren, vertreiben, verschleißen (s. Debit); belasten ls. I^Iiot). Debitkommissionen, von den vormaligen deut- schen Reichsgerichten in Schuldensachen der Reichs- stände ernannte und mit Untersuchung des Vermo- gensbcstandes, gütlicher Verhandlung und Admi- nistration des Konkurses beauftragte Kommissionen. Debitmafse, soviel wie Konkursmasse. Debitor (lat.), Schuldner. Dsditnin (lat.), Schuld. Debitverfahren, früher in einzelnen Teilen Deutschlands [* 6] soviel wie Konkursverfahren (s. d.). Deblockieren (frz.), die Blockade eines Platzes aufheben, ihn entsetzen. - Im Eisenbahnwesen, s. Vlocksignalsystem und Central-Weichen- und Signal-Stellvorrichtungen.
Debo, See im Reiche Massina in Nordwest- afrika, liegt etwa 250 kni südwestlich von Timbuktu iu 15^40' nördl. Br. Von Süden her tritt der Niger mit zwei Armen in ihn ein, von denen der westliche, geringere, Diaka heißt. Zwischen beiden erstreckt sich in einer Ausdehnung [* 7] von 200 Km die Insel Vurgu, eine Provinz Massinas. Dem Nord- cnde des Sees entströmt der Niger als «Weiher» und «schwarzer» Fluß, die 150 kni lange Insel Dschimbala umschließend. De Boni, Filippo, ital. Schriftsteller, geb. zu Caupo bei Feltre, verließ den geistlichen Stand und wurde zunächst Hauslehrer in Venedig [* 8] und Florenz. 1846 muhte er nach der Schweiz [* 9] fliehen, wo er republikanische Flugschriften herausgab. 1848/49 war er Mitarbeiter der von ! Mazzini gegründeten «italia, äei popolo», später ! Gesandter der Republik Rom in der Schweiz. Er ! kehrte 1859 in sein Vaterland zurück und trat 1860 ins Parlament, wo er stets der Linken angehörte. D. ^ starb zu Florenz. [* 10]
Von seinen Schrif- ! ten sind zu nennen: «61i Ueoslini 6 FÜ ^Ltenäi» ! (3 Bde., Vened. 1841),
«Voci äsii' auiuiH» (Laufanne ! 1846),
cc äwria äsi latti äkiis Körnens" (1847), «vninenictt Vene^iHuo 6 ^näi'63. äei (^LtaZno», Drama (Turin [* 11] 1851),
«I^H oliioö^ romana 6 1' Italic» (Mail. 1863),
«1^' in 6 i (^I3.di'0-Vk1ä68i» ! (ebd. 1864),
«I^g-ione 6 äoFina» (Siena 1864). i vs donno Träoo (frz., spr. bonn grahß), mit ! Freundlichkeit, bereitwillig. Deböra i. Biene), [* 12] eine Seherin, an die sich ! die älteste histor. Erinnerung an einen Kampf israel. ! jordanlandes knüpft. Sie rief im Namen des Volks- , gottcsIahwe die Stämme gegen den in der Kischon- ebene herrschenden und den Zusammenhang dernörd- ! lich und südlich von dieser Ebene wohnenden israel. Stämme bedrohenden Kanaaniterkönig Sisera auf. , Ihr Ruf riß die Stämme Issaschar, Sebulon, Naph- ! tali, Manasse, Ephraim und Benjamin mit fort. ^ Nnter Führung des wie Debraux aus Issaschar stammen- ! den Häuptlings Barak schlugen diese Sisera am alten Germanen bei der Schlacht zugegen gewesen und die Streitenden durch ihre Lieder zum Kampfe angespornt zu haben.
Dieses Ereignis besingt das Lied der Debraux (Richter 5), das älteste Denkmal hebr. Sprache. [* 13] Eine jüngere, viel Irrtümliches enthal- tende Darstellung findet sich Richter, Kap. 4. Debordieren (frz.), überlaufen (von Gewäs- sern, der Galle u. s. w.); auch ausschweifen; im militär. Sinne: den Gegner überflügeln; Deborde- ment (spr.-bordmäng), Überschwemmung. Debouche (srz., spr. -buscheh), der nach der feind- lichen Seite zu gelegene Ausgang aus einem Eng- passe oder Engnisse.
Debouchieren, aus dem Engpasse (Engnisse) heraus sich entwickeln (von ^ Deboursieren (frz., spr. -burß-), Geldauslagen ! machen, vorschießen; Deboursement (spr. -burh- ! mang). Geldauslage, Vorschuß. ! Debraux (spr. -droh), Paul Emile, franz. Lieder- j dichter, geb. zu Ancerville (Meuse), i war seit 1816 an der Bibliothek der mediz. Fakul- ! tät zu Paris angestellt, gab aber diesen Posten auf, um unabhängig der Litteratur zu leben. Wie ! Ve'rangcr griff er dic Restauration heftig an und frischte die Erinnerungen des Kaiserreichs auf; fer- i ner besang er Wein, Liebe und Landleben. Sein ¶