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wurde mit 21 Jahren Lehrer am niedern Seminar ! in Mecheln [* 1] und 1834 Professor der Geschichte und ! der vläm. Sprache [* 2] an der neugegründeten kath. ! Hochschule zu Löwen, [* 3] wo er 24/ März 1866 starb. ! Zur Förderung und Belebung der vläm. Studien i hat er sowohl als Gründer und beständiger Vor- stand der Gesellschaft «Net t^ä 6n vi^t» («Mit Zeit und Fleiß»),
wie durch seine akademischen Vor- lesungen und sprachlichen Schulbücher mit Erfolg gewirkt. Unter seinen philol.
Arbeiten verdienen besondere Erwähnung seine Ausgabe von Bilder- dyks " (^663t6i^vaoro1ä» und «HcNvllev^cIitiZ ^ooä» (Löwen 1843) sowie «Äckte äer ^6l66rä6n» (ebd. 1848),
die Ausgabe der «I^'ind)ch6i» von Jakob van Maerlant (Brüfs. 1858),
der Werke des mittel- niederländ. Mystikers Jan van Nuysbroek (Gent [* 4] 1858-64).
Im geschichtlichen Fache schrieb er vom ultramontanen Standpunkte eine unvollendet ge- bliebene «Vaä6llHnä8c1i6 liiätoi'iL» (Bd. 1 -11, Löwen 1842 - 64),
" (^68clii6(l6ni3 vtm äs 3wä 6n k66i'I^1 van Noc1i6i6n» (ebd. 1854).
Noch ist seine weitverbreitete niederländ. Übersetzung der «Nachfolge Christi» von Thomas a Kempis (1843; 7. Aufl. 1865) zu erwähnen. Davtd, Pierre Jean, franz. Bildhauer, von sei- ner Geburtsstadt Angers gewöhnlich David d'An- gers genannt, geb. kam 1808 nach Paris, [* 5] arbeitete daselbst bei I. L. David und Rol- land und erwarb 1811 den ersten Preis der Bild- hauerei, der ihm die Vollendnng seiner Studien in Rom [* 6] ermöglichte.
Eine kolossale Marmorstatue des großen Conde (im Schloßhofe zu Versailles), [* 7] die er nach seiner Rückkehr aus Italien [* 8] in Paris ausführte, begründete feinen Ruf.
Bereits 1826 wurde Daviel zum Mitgliede des Instituts ernannt.
In dem Streben, alle Berühmtheiten zu porträtieren, unternahm er 1828 seine erste Reise nach Deutschland, [* 9] wo er die kolossale Büste Goethes verfertigte (Bibliothek in Weimar). [* 10] Auf einer zweiten Reife nach Deutfchland (1834) modellierte er die Büsten von Dannecker, Schelling, Tieck und Rauch.
Für Rouen [* 11] fchuf er ein Standbild Corneilles (1834; s. Tafel: Fran- zöfifche Kunst IV, [* 12] Fig. 2).
Die Iuliregicrung übertrug ihm die Skulpturen im Giebelfelde des Pantheons, ein.Hautrelief von gewaltigem Umfange, das der Künstler 1837 vollendete. 1845 wurde das vou ihm geschaffene Vronzestandbild des franz. See- helden Jean Bart in Düntirchen enthüllt. 1848 vom Mainc-Loirc-Departement zurKonstituierenden Nationalversammlung gewählt, gehörte er zur radi- kalen Demokratie.
Nach dem Staatsstreich vom 2. Dez. aus Frankreich verbannt, besuchte er Griechen- land.
Später nach Frankreich zurückgekehrt, starb er in Paris.
Sein Standbild von Nocl wurde in Angers enthüllt. Daviel ist der Hauptvertreter der romantischen Richtung in der franz. Plastik.
Seine Hauptstärke bestand im leichten Erfinden und in der Ausführung umfangreicher Bildhaucrarbeiteu.
Bei seiner großen Schaffenskraft waren seine Werke ungleich in der Durchbildung.
Doch half er durch Frische der Auffassung die aka- demische Schule wirkungsvoll zu durchbrechen. -
Vgl. (Nuvi'63 complöteZ äe v. ä'^n^6i'3 (Par. 1856 - 58, Fol., mit 152 lithogr. Blättern);
Marc, 1.'wuvi'6 ä61).
ä'^iiF6i'8 (2 Bde., ebd. 1873);
Iouin, 1). ä'^NF61'8, 83, V16, 30N WUVr6, 363 L0lit3 6t 363 cont6inpoi'Äw3 (2 Bde., ebd. 1878);
ders., O. et 868 r6lHti0N8 1itt6air68 (ebd. 1890). Davidis
, David
ismus, s.
David,
Franz. Davidis
,
Henriette, wirtschaftliche
Schrift- stellerin, geb. in Wcngern in West- falen als Tochter eines
Pfarrers, bildete sich in
Elberfeld
[* 13] als Erzieherin aus, leitete 1841-48 die Mädchenarbeitsschule in Sprockhövel bei Hallingcn,
widmete sich dann ganz der littcrar.
Thätigkeit und starb in Dortmund. [* 14] Am bekanntesten ist sie durch ihr «Praktisches Kochbuch» (Bielef. 1845; 32. Aufl. 1893),
dem andere Wirtschafts- bücher auch für Kinder («Puppenköchin», «Puppen- mutter») folgten, wie «Der Küchen- und Blumen- garten» (17. Aufl., Lpz. 1892),
«Die Hausfrau» (15. Aufl., ebd. 1893),
«Der Beruf der Jungfrau» (11. Aufl., ebd. 1886),
«Kleines
Kochbuch» (bear- beitet von
Th.
Trainer, 4. Aufl., Vielef. 1889). Auch fchrieb sie «Gedichte» (Elberf.
1848). David
isten, f.
David Joris (S. 837a). Davldow,
Karl, russ. VioloneellvirtuoZ, geb. 3. (15.) März 1838 zu Goldmgen
in
Kurland,'
[* 15] er- hielt Cellonnterricht von H. Schmit in
Moskau
[* 16] und studierte an der dortigen
Universität 1854-58 Mathematik,
ging dann im Herbst 1358nach
Leipzig,
[* 17] studierte bei M. Hauptmann und wirkte im
Ge- wand haus orchester
mit, bis er 1862 als
Lehrer an das Konservatorium in
Petersburg
[* 18] kam, dessen Direktion er 1876-87 führte. Er starb 14. (26.)
Febr. 1889 zu
Moskau.
Als Violoncellvirtuos hatte Daviel wenige seinesgleichen;
er spielte an vielen Orten in Deutschland, Frankreich, England u. s. w. mit großem Beifall. An Kompositionen veröffentlichte Daviel vier Konzerte für Violonccll mit Orchester und mehrere Salonstücke für Violoneell und Pianosorte, außerdem eine Anzahl Lieder mit rnss.
Texten sowie j einige Werke für Orchester und Streichinstrumente.
Davids (spr. dehwids), Th. W. Rhys, Indianist, geb. in White Hall [* 19] bei Colchester, bc- ! suchte die Schule in Vrighton und studierte 1863- i 65 in Breslau [* 20] Sanskrit. 1866-67 bekleidete er ! auf Ceylon [* 21] verschiedene richterliche Stellungen, da- nehen auch die eines ^rclM6o1oZick1 lüoinmi88i0n6i' to t1i6 (^0V6i-nm6nt ok (^lon. Seit 1877 Varrister in London, [* 22] übernahm er außerdem 1883 die Professur für Pali und buddhistifche Litteratur am Univ6l8it)' ^0il6F6 in London, 1887 die des Sekretärs der I^o^al ^3mtio 8oci6tv. Er fchrieb: «^nci6ut cs)in8 lmö IN6H3U1-68 ot' (^6^l0ri» (Lond. 1877),
«I)näl.IIii8m 7 ^ 3lv6t0l^ ol t^6 1il6 9.N(1 t69.cliin^3 01' (ü n.uta^na, tll6 LnääliH» (ebd. 1877; 2. Ausg. 1887),
«Nuääki8t dil'tli 8t01'163, I16INF t3i63 l)f tli6 llNt6I'i01' I)irt1i8 0f6llutllM3. Luäälllr» (ebd. 1880),
«NnMki3t8uttk3» (Orf. 1881),
«I^6ctur63 on tdo ori^in and Fi'mvtk ok reiiZion az iI1u8trat6ci d^ Indien duää1n8m» (Lond. 1881),
«Vin^a. t6xtz» (mit Oldenberg, Orf. 1881-85),
«^16 1890). Auch gab er die buddhistischen Texte »8u- manFllia" und «vi^ll-^iliii^» heraus in den Pu- blikationen der von ihm 1881 gegründeten ?^1i 'I^xt 8ot:i6tv, deren Präsident er ist.
Diese Ge- sellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Originalwerke des Buddhismus in vortrefflichen Ausgaben zugänglich zu machen. Davids Harfe, f. Harfenfchncckcn.
Daviel (spr. -wlell), Jacques, franz. Augenarzt, geb. zu La Barre in der Normandie, studierte Chirurgie zu Roucn und Paris und wid- mete sich feit 1728 ganz der Augenheilkunde. 1746 lieh er sich dauernd in Paris nieder und wurde 1749 zum Augenarzt des Königs ernannt. Er gilt auch als der Erfinder der ^taroperalion;
sein Ruf ¶