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das seitliche Verschieben des Wagens verhindern. Vermittelst zweier an der Lokomotive befindlichen Seiltrommeln erfolgt das Hin- und Herziehen des Pflugs zwischen Lokomotive und Ankerwagen, von ersterer aus vorwärts bewegt wird [* ] ( Fig. 4). Bei dem Nundherum-System endlich ist an einem Ende des Feldes eine Lokomobile mit einem hinter derselben befindlichen Windcwagcn aufge- stellt, von dessen Trommeln Drahtseile unter der Lokomobile durch über zwei an den andern Enden des Feldes stehende Lcitrollen und ferner über zwei sich einander gegenüberstehende, beim Pflügen ent- sprechend fortschreitende Ankerwagen laufen uud zwischen diesen den Pflug hin und her ziehen [* ] (Fig. 5). Die Instrumente, deren man sich zur Bodenbearbeitung mittels der Dampfkraft bedient, sind in der Negel die Balancierpflüge, welche mit gegenständig wechselnden Pflugkörperu, drei bis sieben an der Zahl, arbeiten [* ] (Fig. 1); doch werden auch Grubber [* ] (Fig. 2), Eggen, Wal- zen u. s. w. angewandt.
Bringt das Dampfpflügen auch an sich keine große Kostenersparnis gegenüber der Gespannarbeit mit sich, so besitzt das erstere doch bedeutende Vorzüge vor dem letztern. Dieselben sind hauptsächlich darin be- gründet, daß dabei eine so tiefe und infolge des schnellen Ganges des Pfluges so energische und gründliche Ilmwühlung des Bodens stattfindet, wie solche durch Gespanne nicht zu erreichen, und daß infolgedessen oei wirklicher Tiefkultur die Erträge des durch Dampf gepflügten Bodens anerkannt höhere sind als nach anderer Bearbeitung.
Als weitere Vorteile der Dämpfer sind noch folgende Um- stände zu nennen: daß gleich nach der Ernte mit der Arbeit begonnen werden kann und daß kein Festtreten des Bodens durch Zugtiere stattfindet. Trotz der höhern Anschaffungskosten des Zwei- maschinensystems im Vergleiche zum Einmaschinen- und Nuudherum - System ist das erstere doch, na- mentlich bei Tiefkultur, vorzuziehen, weil es die beste Arbeit liefert. Die bei der Dämpfer angewandten Dampfmaschinen sind 6 - 20 Pferdekräste stark; meistens nimmt man 8pferdige.
Die Beschaffung eines Dampfpfluges rentiert sich jedoch in der Regel nnr in sehr großen Wirt- schaften. Durch die Bildung von Dampfpflug- genossenschaften, sowie durch Vermieten von Pflü- gen seitens betreffender Unternehmer gewinnt die Dämpfer immer mebr an Verbreitung. Eine große Zu- kunft steht derselben ohne Frage noch bevor. Litteratur. Der Fowlersche Dampfpflug in seiner Konstruktion und Anwendung (Berl. 1872); Fritz, .Handbuch der landwirtschaftlichen Maschinen (ebd. 1880); Wüst, Landwirtschaftliche Maschinen- kunde (2. Aufl,, ebd. 1889); C. Boysen und Wüst, Bericht über die Dampfpflugkonkurrenz zu Vanteln 2. bis lebd. 1882). Dampfboot, s. Dampfschiff.
Dampfbremse, s. Bremsen. Dampfdichte, s. Dampf (S. 718a).. Dampfdom, s. Dampfkessel (S. 724ch. Dampfdruckregulator, s. Reduzierventil. Dampfdynamo, Dampfmaschine mit auf der Welle montierter Dynamomaschine (s.d.). jschine. Dampfelektrifiermaschiue, s. Elektrisierma- Dämpfen, die Behandlung organisierter Mate- rialien mit Nasserdampf. Sie wird in eigens hierzu eingerichteten Apparaten (Dämpskasten) ausgeführt, um sehr fest geballte Baumwolle vor der mechan. Bearbeitung auf dem Wolf aufzulockern, auch um Garnen und Geweben größere Weichheit zu geben; hier kommt die Wirkung des Dämpfer darauf hinaus, daß der elastifche Teil der den Fasern erteilten Formänderungen bleibend wird; außerdem das wirtsamste Mittel zur Auslaugung des Holzes und zu dessen Vorbereitung für Biegearbeiten.
Dämpfen des Futters, s. Futterbereitung. Dämpfen der Gewebe, s. Bruicren und De- katieren, ^sationswasserableiter. Dampfentlväsferungsapparate, s. Konden- Dampfer, s. Dampfschiff. Dämpfer, Vorrichtungen, welche die Schwin- gungen von Magnetstäben oder Magnetnadeln vermindern oder ganz unterdrücken, sodaß die in Schwingung geratenen Magnetstäbe neue Ruhe- lagen schnell annehmen, wodurch die Beobachtung nicht nur sebr erleichtert, sondern auch viel sicherer wird.
Die Dämpfung jener Schwingungen kann mechanifch erfolgen durch den Widerstand, den die Luft oder Flüssigkeiten einer mitschwingenden Fahne entgegensetzen. Hierauf beruht die Toeplersche Luft- dämpfung. Meist beruht die Dämpfung darauf, daß schwingende Magnetstäbe (Magnetnadeln) in sehr nahen Leitern Indnktionsströme erregen, die (nach dem Gesetze von Lenz) die entgegengesetzten Bewegungen hervorzurufen, mithin jene Bewegun- gen anfzuheben snchen, durch die sie entstanden sind, also hier die Schwingungen der Magnetnadel.
Die gewöhnlichste Form der Dämpfer ist (wie nachstehende [* ] Figur zeigt) die eines geschlossenen Kupferbügels, der einen an unge- drehten ^eidenfäden hängenden Magnetstab (Magnetnadel)umgiebt. Innerhalb dieses Kup- ferbügels kommt der Magnetstab sebr bald zur Ruhe, da jene hem- menden Induktions- ströme auftreten. Aus je besser leitendem Metall und je massiger die Dämpfer angefertigt werden, desto mehr hemmen sie die magnetischen Schwingungen; auch ist hierbei die Form der Dämpfer von Einfluß; im allge- meinen stellen sie ein dickwandiges, kupfernes Ge- häuse vor, an dem bei den «regulierbaren Dämpfer». Me- tallmassen dem Magnetstabe sich nähern und auch davon zurückschieben lassen.
Nur bei starken Magne- ten ist eine kräftige Dämpfung möglich. Dämpfung, in Verbindung mit Astasieruug (s.Ästatische Nadel) kann bewirken, daß der Magnetstab aperiodisch, i. geradezu, ohne Schwingungen, seine neue Gleichgewichtslage annimmt, worauf sogleich die Beobachtung sicher und genau erfolgen kann. Solche Vorrichtungen sind von Dubois erdacht worden und werden von Siemens & Halske in vorzüglicher Weise ausgeführt. Ein glockenförmiger Magnet schwingt hierbei in der sich eng anschließenden cylin- drischcn Höhlung einer massiven Knpfcrkugel. Dämpfer (ital. Loi-clwo, frz. Louräwe), eine mechan. Vorrichtung bei mehrern musikalischen In- strumenten, um einen schwäckern und weichern Ton zu erzielen. Bei der Violine und Viola, seltener beim Cello, wird dies durch einen kleinen Kamm von hartem Holz, Elfenbein u. dgl. bewirkt, dessen dreigespaltene Zacken auf den obern Teil des Stegs geschoben werden und denselben fest und gleich- mäßig zusammenfassen, ohne jedoch die Saiten in: