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Berufe entgegen, indem er sie zur Tragödin bil- dete. Custos trat zuerst als Lady Macbeth mit großem Erfolge auf.
Mit dem berühmten Macready bereiste sie die nördl. Staaten und ging 1845 nach England, wo sie lebhaften Beifall fand. Custos blieb mehrere Jahre dort, und als sie 1849 aus den Vereinigten [* 1] Staaten wieder dahin zurückkehrte, erneuerten sich ihre Triumphe.
Ihr Vaterland besuchte sie wieder- holt 1857-58, bei welcher Gelegenheit sie ihre Kunst- reisen bis nach Kalifornien ausdehnte;
noch im felben Jahre zog sie nach Rom. [* 2] 1860 kehrte sie nach Ame- rika zurück, betrat nun die Bühne seltener, erntete aber mit Recitationen neuen Beifall.
Vgl. Emma Stebbin, Okg.i'IottO 0., Q6r iLttLrg 3.nä in6inori68 ok Iil6 (Boston 1878).
Cusir, aus rohen Coconfäden gezwirnte Nähseide. Cufirmo, eine in Italien [* 4] verfertigte, in der Art der Nähfeide hergestellte, aber feinere und schönere Gattung Seidenzwirn, die zu Spitzen sowie zu eini- gen Gewebearten verwendet wird. Cufset (spr. küsseh), Hauptstadt des Kantons Custos (197,87 ykm, 12 Gemeinden, 26 740 E.) im Arron- dissemsnt La Palisse des franz. Depart. Allier, 3 km nordöstlich von Vichy, wohin eine schöne Promenade führt, in 310 m höhe, am Zusammenflusse der zum Allier gehenden Sichon und Iolan, hat (1891) 5029, als Gemeinde 6454 E., Post, Telegraph, [* 5] einen Civil- gerichtshof, ein College;
zwei berühmte eisenhaltige, alkalische Sauerquellen, die in den Bains Ste. Marie benutzt werden: Kalkbrennereien, Papierfabrikation [* 6] und Vichy-Zeug-Manufaktur.
Cust (fpr. köht), Robert Needham, Orientalist, geb. 1821 in Cockayne-Hatley (Vedfordfhire), aus einer alten engl. Adelsfamilie, in Eton gebildet, ging 1843 als Civilbeamter nach Indien, wo er, 1864-65 Mitglied des Gefetzgebenden Rats, bis 1869 blieb.
Seitdem lebt Custos in London, [* 7] wo er Ehrenämter bei mehrern wissenschaftlichen Institu- ten bekleidet. Custos schrieb: «^ 8k6tc1i 0k tks modern 13.QFUNF63 ol ^I.8t Illäi68» (1878),
«I^nFuistio Nllä Orientai N88H78» (Teil 1 - 3, Lond. 1880-91), «8k6tc1i68 ol ^nFio-Inclian 1ik6» (ebd. 1881),
«?ic- tur63 ok Inäian lils» (1881),
" 801-1-0^8 of XnAlo Inclikm 1ik6» (1889),
«^ 8k6tcQ ol t1i6 moäsrn lan- FU9.F68 ol^flica.» (2 Bde., Lond. 1883),
«I'06II18 ok inan^ ^6Nr8 anä mg.n^ plao68 » (1887),
" Not68 011 miZZionar^ 8ud^6ct8» (1889),
«^1ouä8 011 tli6 Q0- ri20U. ^ 8tuäx ol tk6 vari0U8 k0rui8 ol 6rror in tQ6 rsliFIOHZ 00Uc6pti0I18 ol tQ6 PI-686Nt 6P0CÜ» (1890),
außerdem mehreres über Bibelübersetzung, auch «^.lriea. reäivivg.: tu 6 oceupation 0k ^lrica d^ ()di'i8ti9.n ini88i0U9.ri68» (1891). Cuftine (spr.küßtihn), Adam Philippe, Graf von, franz. General, geb. zu Metz, [* 8] that sich im Siebenjährigen Kriege als Kapitän im Dra- gonerregiment Schomberg hervor und erhielt ein Dragonerregiment, das seinen Namen führte. Er befehligte dann unter Lafayette in Amerika [* 9] das Re- giment Saintonge, zeichnete sich 1781 bei Jorktown aus, wurde dafür zum Marschal de Camp und nach seiner Rückkehr zum Gouverneur von Toulon [* 10] er- nannt. 1789 zum Abgeordneten der Generalstaaten erwählt, stimmte er für polit.
Reformen und leistete auf alle Vorrechte seines Standes Verzicht. 1792 mit einem Kommando am Oberrhein betraut, erschien er vor Speier [* 11] und nötigte die Besatzung zur Kapi- tulation.
Bald eroberte er auch Mainz, [* 12] besetzte in rascher Folge Höchst, Frankfurt [* 13] und das Bergfchloß Königstein und suchte mit rücksichtsloser Energie den franz. Freiheitsideen Eingang zu verschaffen.
Erst das Erscheinen eines preuß. Heers machte im No- vember diesem Schrecken ein Ende.
Frankfurt wurde den Franzofen wieder entrissen, und März 1793 mußte sich Custos aus Mainz in das Elsaß zurückziehen.
Nach dem Abfall und der Flucht Dunvvuiiez' erhielt Custos den Oberbefehl über die Nordarmee. Er fand das Heer in den Niederlanden in der traurigsten Ver- fassung und versuchte die erschütterte Manneszucht wiederherzustellen.
Durch einen Tagesbefehl be- drohte er die Hochverräter mit dem Tode, und es ge- lang ihm, allmählich die Soldaten für sich zu ge- winnen, die schließlich ihren General «Moustacbe» schwärmerisch liebten.
Der Wohlfahrtsausschuß be- trachtete ihn jedoch mit Argwohn und wähnte ihn im Einverständnis mit dem Feinde. Er wurde unter dem Vorwande einer Beratung nach Paris [* 14] gelockt, von Marat und Villaud-Varennes des Verrats beschul- digt, verurteilt und guillotiniert.
Sein Sohn, Renaud Philippe von Custos, geb. 1768, der sich erst der diplomat.
Laufbahn gewidmet, später seinem Vater als Adjutant zur Sette ge- standen hatte, folgte ihm bereits auf das Schafott.
Später veröffentlichte zu Hamburg [* 15] General Baraguay-d'Hilliers die Papiere C.s u. d. T. «N6M0ii'68 P08tkuin68 äu F6ll6rg.I fransig coints äs 0.) roäiF68 par uu äs 868 aiä68 ä6 C2.mp» (2 Bde., Hamb. 1794; deutsch, 2 Bde., Verl. 1795). Cuftine (spr. kühtihn), Astolphe, Marquis von, franz. Schriftsteller, Sohn von Renaud Philippe von Custos, geb. 18. März 1790inNiederwiller(Meurthe), bereiste 1811-22 England, Schottland, die Schweiz [* 16] und Calabrien;
1835 ging er nach Spanien, [* 17] später nach Rußland. Er starb Aus seinen Reiseeindrücken und Erfahrungen gingen hervor: «N6M0ii'68 st V0^NF68» (2 Bde., Par. 1830), «I/V8P9AQ6 80U8 ^6räin3.QcI VII» (4 Bde., ebd. 1838): namentlich «I.H IW8816 6u 1839» (4 Bde., ebd. 1843 u. ö.; deutfch von Diezmann, 4 Bde., Lpz. 1843 u. ö.) erregte Auffehen.
Außerdem schrieb er die Tragödie «Leati-ix lÜ6iici» (1833),
die Novellen und Romane «^lo^, ou 1s moin6 äu sHint-Lei-narä» (Par. 1827),
«1^6 monäe comine ii 68t» (2 Bde., ebd. 1835; deutsch, 3 Bde., Lpz. 1840),
«Ntksi» (2 Bde., Par. 1839; deutsch, 3 Bde., Lpz. 1839),
«Nomuaiä, 0U lg. voeNtiou» (4 Bde., Par. 1848; deutsch von Susemihl, 6 Bde., Lpz. 1849).
Seine «1,6tti-68 g. V3.rn1iHF6ll ä'Nll86 6t K3.CQ61 Vg.lllk3.F6Q ä'Nll86» erschienen 1870 zu Brüssel. [* 18] vustoaia. (lat.), Wache, Hut, [* 19] Bewachung, Ge- wahrsam;
in der kath. Kirche das Gefäß [* 20] zur Auf- bewahrung der konsekrierten Hostie im Tabernakel;
in rechtlicher Bedeutung s. Ouipa.. Gustos (lat.), d. h. Hüter, bei den alten Römern Bezeichnung für die Stimmensammler in den Komi- tien (s. d.).
In der ältern christl. Kirche gab es einen d eruei8, der das Kreuz [* 21] Christi in Verwahrung hatte, einen d iliart^i-um, der die Reliquien der Märtyrer, einen N. ^puIoi-oi-uiQ, der die Gräber der Heiligen beaufsichtigte. In neuerer Zeit werden auch die Beamten einer Bibliothek, Kunst-, Naturalien- sammlung u. s. w. bisweilen l^. (Kustos, Mebr- zahl Kustoden) genannt.
VonO. stammt das Wort Küster. - Im Buchdruck heißen Kustoden (frz. i-6e1ani68) die am Schlusfe eines Bogens, ehemals einer Blätterlage, unten gesetzten Ansangssilben oder -Wörter der nächstfolgenden Seite;
sie werden, als der Symmetrie zuwider, jetzt meist weggelassen.
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶