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beruhe, so trat er mit großer Entschiedenheit für den Grundsatz ein, daß das allgemeine Konzil über dem Papste stehe und diesen absetzen könne. Im Auf- trage des Konzils war Cushman 1435 beim Abschluß der Prager Kompattaten beteiligt.
Als 1437 das Konzil mit dem Papste zerfiel, stellte sich Cushman auf die Seite des Papstes und trat später als Vorkämpfer der päpstl.
Suprematie auf. Papst Eugen IV. sandte ihn 1438 nach Konstantinopel, [* 1] um die Vereinigung der griech. und rom.
Kirche zu betreiben, 1441 nach Frankreich, sowie nach Deutschland [* 2] zu den Reichs- tagen zu Mainz [* 3] (1439), Nürnberg [* 4] (1439), Mainz (1441), Frankfurt [* 5] (1442), um für die Anerkennung der päpstl.
Forderungen zu wirken, und der Abschluß des Frankfurter Konkordats (1447) war besonders sein Werk.
Papst Nikolaus V. ernannte Cushman 1448 zum Kardinal, 1450 zum Bischof von Brixen.
Letz- teres geschah gegen den Willen des Domkapitels und des Landesherrn, Herzog Sigismunds von Österreich, [* 6] und verwickelte C.in einen heftigen Kampf, in welchem er sogar 1460 gefangen genommen und nur unter harten Bedingungen wieder freigegeben wurde. 1451 unternahm Cushman als päpstl.
Legat eine Neise durch ganz Deutschland und die Niederlande, [* 7] um die Klöster zu strengerer Zucht zurückzuführen. Cushman starb 11. Aug. 1464'zu Todi in Umbricn. Als Philosoph hat sich Cushman von den Schranken der mittelalterlichen Scholastik losgemacht und ringt, an Mystik und Neuplatonismus sich anschließend, mäch- tig nach neuen Gedanken, die er aber nicht in ein einheitliches System zusammenzuschließen vermochte; auf die geschichtliche Entwicklung der Philosophie bat er fast nur durch Vermittelung des Giordano Bruno (s. d.) Einfluß gewonnen.
Sein philos. Hauptwerk ist «1)6 äoeta. iFQ0ra.iitiH» (um 1440).
Cushman' Schriften erschienen gesammelt Basel [* 8] 1565, weit korrekter Paris [* 9] 1514;
deutsch von Scharpff, «Nikolaus von Cusas wichtigste Schriften» (Freib. i. Vr. 1862). -
Vgl. Scharpsf, Der Kardinal und Bischof Nikolaus von Cusa (1. Tl., Mainz 1843);
ders., Der Kardinal und Bischof Nik. von Cusa als Reformator in Kirche, Reich und Philosophie (Tüb. 1871);
Dur, Der deutsche Kardinal Nik. von Cusa (2 Bde., Regensb. 1847);
Clemens, Giordano Bruno und N. von Cushman (Bonn [* 10] 1847);
Zimmermann, Der Kardinal N. von Cushman als Vorläufer Leibnitzens (Wien [* 11] 1862);
Jäger, Der Streit des Kardinals N. von Cushman mit dem Herzog Sigismund von Österreich (2 Bde., Innsbr. 1861);
Stumpfs, Die polit. Ideen des Nik. von Cues (Köln [* 12] 1865);
Clemens Vrockhaus, Nicolai 0u- 83.UI ä6 coneilii UHiv6I-8a1i8 P0t68t3.t6 86Qt6llti3.
6X- plicHwr (Lpz. 1867);
R. Falckenbcrg, Grundzüge der Philosophie des N. Cushman (Vresl. 1880);
ttbinger, Die Gotteslehre des N. Cushman (Paderb. 1889).
Euscatlän, Departamento der centralamerik.
Republik Salvador, [* 13] hat (1887) 61498 E. und zur Hauptstadt Cojutepeque. vnsoüta. ^., Pstanzcngattung aus der Familie der Convolvulaceen (s. d.) mit etwa 80 Arten in den Tropen und gemäßigten Gegenden. Es sind blattlose Schmarotzergewächse mit fadenförmigen, schlingenden Stengeln, die sich mittels reihenweise gestellter Saugwarzen an andere lebende Pflanzen anheften (s. nachstehende [* 14] Figur, 9, Teil eines winden- den Stengels, verkleinert, d Durchschnitt durch die Saugwarzen, stark vergrößert), sich von deren Saft, den sie aufsaugen, ernähren und dadurch denselben verderblich werden können.
Das gilt besonders von der Flachsseide (0. epUiuum ^ei/t.), die auf dem Flachs, und von derKIeeseide (0. 6pitk)'inuin I, s. Tafel: Tubifloren, [* 14] Fig. 2), die auf Klee schmarotzt.
Die gemeinste Art, 0. 6uroM63. !., auf allerhand Kräutern und ^ Sträuchern, be- l sondcrs auf HopfenuudNes- i seln vorkom- ! mend, richtet ! ebenfalls ziem- lichen Schaden an; doch wird , hier die Nähr- ^ ^ WNU^M^- ^ i Pflanze meist ^ nicht getötet, rern deutschen Staaten ist durch Gesetz bestimmt, ! daß Landwirte, auf deren Ackern sich Klee- und Hanfseide finden, die davon befallenen Pflanzen durch Ausroden oder Abbrennen vernichten müssen. 11 m das Saatgut von den Samen [* 15] der Schmarotzer zu reinigen, benutzt man dazu hergerichtete Siebe. Eushing (spr. kusch-), Caleb, nordamerik.
Jurist und Politiker, geb. zu Salisbury (Massachusetts), ließ sich 1821 zu Ncwburyport als Advokat nieder, wurde zum Abgeordneten und Sena- tor seines Heimatstaates gewählt, machte 1829 eine Reise nach Europa [* 16] und hielt sich besonders in Spa- nien auf.
Seine dort empfangenen Eindrücke schil- derte er in den «Ksminisc^nce» ol 8Min" s2 Bde., 1833).
Von 1834 bis 1842 wurde Cushman als Abgeord- neter in den Kongreß gesandt, wo er anfänglich den Whigs, später den Demotraten angehörte.
Seine Ernennung zum Schatzsekretär durch den Präsiden- ten Tyler wurde vom Senat nicht bestätigt. Im Sommer 1843 ging er als Vereinigten-Staaten- Kommissar nach China [* 17] und schloß hier den ersten Vertrag mit der kaiserl. Regierung ab.
Nach seiner Rückkehr machte er 1847 als Oberst, später als Vrigadegeneral den merik.
Krieg mit und war 1853 -57 Generalstaatsanwalt unter dem Präsidenten Piercc.
Vor Ausbruch des Bürgerkrieges hielt Cushman zu dem äußersten Flügel der Sklavenhalter und präsidierte dem demokratischen Nationalkonvent in Baltimore, [* 18] der Breckinridge zum Präsidentschafts- kandidaten ernannte;
nach Beginn der Feindselig- keiten trat er aber für die Union ein. 1866 ward er mit zwei andern bedeutenden Advokaten beauftragt, die Gesetze der Vereinigten Staaten [* 19] zu revidieren und zu kodifizieren;
1872 wohnte er als einer der Bundes- kommissare in Genf [* 20] der Konferenz zur Schlichtung der Alabama-Ansprüche bei (s. Alabamasrage).
Er ver- öffentlichte darüber: «1^6 ^rsat^ ol ^Va3kiliFt0Q» (Neuyork [* 21] 1873).
1874 ging er als Gesandter nach Spanien, [* 22] kehrte 1877 zurück und starb zu Newburyport in Massachusetts. -
Vgl. Savage, Onv liviuF i't^i'L^iitativL inen (Philad. 1860) und Neinoi ml of 0. (Boston [* 23] 1880).
Eufhman (spr. kusckmänn), Charlotte Saun- ders, amerik.
Schauspielerin, geb. zu Boston, entwickelte frühzeitig großes Talent für dramat. Poesie und Musik, erhielt in Mäder einen tüchtigen Lehrer und erntete 1835 als Gräsin in «Figaros Hochzeit» so stürmischen Beifall, daß Mädcr sie bei seiner Abreise nach Neuorleans für seine Oper engagierte.
Hier aber verlor sie infolge des klimatischen Wechsels ihre Stimme.
Doch der Schauspieler Barton führte sie ihrem eigentlichen Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶