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amerik. Freistaaten, in Europa [* 1] und meist auch in Amerika [* 2] ohne gesetzliche Geltung. In Spanien [* 3] ist das Cordierit -- 8^ Varas (also etwa 7 m; in Castilien --- 6,896 m); in Amerika meist ^ 24 Varas ^ etwa 22 m. In Mexiko [* 4] hat das Cordierit 50^Varas ^ 41,9 m. Cordeliers (spr.-lieh), d.i. (^trickträger, hießen in Frankreich die regulierten Franziskanermönche (s. Franziskaner). In der Französischen Revolution erhielt den Namen der polit. Klub, der sich in dem aufgehobenen Kloster der Cordierit zu Paris [* 5] versammelte. Er konstituierte sich 1790, äußerte bald einen außer- ordentlichen Einfluß und überbot den Iakobinerklub in Gewaltthätigkeiten; auch stützte er sich weit mehr als dieser auf die untersten Volksklassen. An seiner Spitze standen namentlich Marat, Danton, Fabre d'Eglantine, Camille Desmoulins, Hebert und Cbau- meNe.
ZurZeit seines höchsten Einflusses 1792 bis zu dem Sturze der Gironde gab Marat den ultrarevo- lutionären «^uii än peuple» als Kluborgan heraus. Infolge der Ermordung Atarats und der Erschlaffung Dantons, vor allem aber wegen seiner Zerwürfnisse mit dem übermächtigen Iakobinerklub schwand das Ansehen des Klubs. Eine kurze Nachblüte bezeich- nete das Erscheinen des volkstümlichen Blattes «1^6 vi6ux OoräLÜLi'», das Camille Desmoulins seit Ende 1793 herausgab. Nach dem Sturze Hsberts und Dantons geriet der Klub in Verfall und löste sich April 1794 auf. -
Vgl. A. Schmidt, Das Ende der (5., in «Pariser Zustände während der Revolu- tionszeit» Bd. 1 (Jena [* 6] 1874).
Cordes (spr. kord), Hauptstadt des Kantons Cordierit (157,76 hkm, 18 Gemeinden, 8067 E.) im Arron- dissement Gaillac des franz. Depart.Tarn, in 279 m Höhe, auf einem sich 110 in hoch über das Thal [* 7] des zum Aveyron fliehenden Ce'rou erhebenden Berge, von mittelalterlichem Aussehen, hat (1891) 1698, als Gemeinde 1995 E., Post, Telegraph, [* 8] Neste von Wälleu, Häuser mit eleganten Facaden aus dem 13. Jahrh., einen Vrunnenvonungewöhnlicher Tiefe; Fabrik vou Packtucb, Kesseln und Leder und Weinbau.
Voräia ^ , Pflanzengattung aus der Familie der Voragineen (s. d.) mit gegen 180, sämtlich den wärmern Gegenden angehörenden, vorzugsweise in Südamerika [* 9] und auf den westind. Inseln vor- kommenden Arten. Es find Bäume oder Sträucher mit abwechselnd stehenden Blättern und kleinen zu wickelartigen Inflorescenzen vereinigten Blüten. 0. m^xa ^., Sebestenenbaum, Ostindien, [* 10] Ara- bien und Ägypten, [* 11] trägt rundliche, zugespitzte, am Grunde verschmälerte Blätter, am Ende der Zweige stehende Doldentrauben weißer Blumen und eiförmige, zugefpitzte, centimeterlange, frisch dunkel- grüne Früchte und war offizinell.
Die Früchte, die als I'lnowZ N)XN6 oder 86d68t6Hk6 in den Handel kommen, getrocknet dunkelbraun, fast schwarz aus- ^chen und ein schleimiges, weißliches, sehr süß schmeckendes Fleisch besitzen, wurden früber bei Vrusttrantheiten angewendet (schwarze Brust- beeren). Die Früchte von 0. clsuktg, I)e?., eben- falls in Ägypten und Abessinien einheimisch, ferner die der südamerikanischen 0. ^rauäiilor^ A. ei Fc/i. werden gegessen. Das Holz [* 12] mehrerer Cordia-Arten kommt als Rosenholz (s. d.) in den Handel, haupt- sächlich das der 0. Z6r3.8C5mtku3 ^., 0. LkdeLtena.
DO. und 0. Lcadra. Desv., sämtlich in Westindien. [* 13] Das Holz von 0. m^xa, das ebenfalls als Rosen- bolz in den Handel kommt, soll den Ägyptern zur Anfertigung der Mumiensärge gedient haben. Von der in Ostindien heimischen und dort wegen der eß- baren Früchte vielfach kultivierten 0. latilolia. 2?o^b. werden dieBastfasern alsNarawali zurHerftellung von groben Geweben, Tauen, Matten, Netzenu.s. w. verwendet, ebenso wie die Bastfasern der tolia. Ao^b. und 0. Rotliii 2i. et 3c/t. (beide in Ostindien); die Fasern letzterer Art heißen Gundui. voräioolas (lat.), Herzverehrer, eine im 18. Jahrh, aufgekommene spöttische Bezeichnung der Förderer der Verehrung des Herzens Jesu (s. d.). Cordier (spr. -dieh), Henri Ios.
Charles, franz. Bildhauer, geb. in Cambrai, erhielt seinen Unterricht in der Kunst von Fouginet und Rüde zu Paris. Gleich seine ersten Werke zeigten seine Begabung in der naturalistischen Wiedergabe fremdartiger Menschentypen. Von der Regierung nach Afrika [* 14] geschickt, studierte er dort in dieser Rich- tung weiter. Es entstanden seine Büsten von Negern, Mongolen und Algeriern, die Statue der afrik. Venus, die Büste der Jüdin aus Algier in Bronze [* 15] (1862). Im Salon 1863 war die Büste der Kaise- rin Eugenie in verschiedenfarbigem Marmor und 1866 eine lebensgroße Araberin, aus buntem Mar- mor und Metallen gefertigt, ausgestellt. 1874 fer- tigte er eine die Harfe spielende Isispriesterin, 1883 eine Ariadne, 1887 eine Badende.
Außerdem schuf er: Standbild des Marschalls Gerard (1856, in Verdun), [* 16] Reiterstandbild Ibrahim Paschas für Kairo [* 17] (1872), Denkmal des Columbus für Mexiko (1874), - ferner die Statuen der Harmonie und Poesie für die Neue Pariser Oper. Eordierit, ein von Haüy nach dem Minera- logen Cordier benanntes Mineral, das dem rhom- bischen System angehört, aber meist nur in undeut- lich ausgebildeten, kurzsäulenförmigen Krystallen, die wie sechsseitige oder zwölfseitige Prismen er- scheinen und bisweilen nach dem Grundprisma verzwillingt sind, sowie als unregelmäßige einge- sprengte Körner und als Geschiebe auftritt; Härte 7 bis 7,5, spec.
Gewicht 2,6 bis 2,66, glasglänzend, farblos, abermeist hellblau, graublau, indigoblau bis schwärzlichblau, auch gelblich und bräunlich gefärbt, dabei ausgezeichnet durch seinen Trichroismus, in- dem die dunklern Varietäten, in einer Richtung durchblickt, gclblichgrau, in einer darauf senkrechten bläulickgrau und in einer dritten, auf beiden senk- rechten 'Richtung dunkelblau aussehen; der frühere Name Dichroit ist daher ganz unstatthaft. Säu- ren greifen den Cordierit nur wenig an; bei der Ana- lyse liefert er durchschnittlich 49-50 Proz. Kiesel- säure, 32-33 Thonerde, 5-9 Eisenoxyd, 10-12 Magnesia, bisweilen auch einen kleinen Wasser- gehalt als Folge einer beginnenden Zersetzung; aus dieser Zusammensetzung kann man die Formel 2^0, 2k.^, 5 3i02 ableiten.
Der Cordierit findet sich einesteils auf Erzlagern, andernteils als Gemeng- teil von Granit- und Gneisgesteinen, mit Magnet- kies gut krystallisiert zu Bodenmais in Bayern, [* 18] mit Kupferkies zu Orijärfvi in Fiuland und zu Falun; vielorts in skandinav. Ilrgebirgen, reichlich im Gneis von Rochsburg und Lunzenau in Sachsen; [* 19] ferner in Trachyten und Andesiten am Cabo de Gata in Spanien (violblau, sog. Iolith), auch in Ungarn; [* 20] als kontaktmetamorphisches Produkt in den durch Graniteruptionen zu sog. Hornfels umgewandelten Thonschiefern; als sehr glatte, schön gefärbte und durchsichtige Geschiebe in den Fluhsanden von Cey- lon (sog. Luchs- oder Wassersaphir, als Ring- [* 21] und Nadelsteine benutzt). Aus dem Cordierit geht eine ganze Reihe von Mineralien, [* 22] die nichts anderes als Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶