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bens Vorhaltungen machte, ließ dessen Großmutter Brunhild ihn nach Nantes [* 1] schleppen (610), um ihn nach Irland zurückzuschaffen. Columbia [* 2] jedoch floh zu Chlothar II. von Neustrien, später zu Theodebert von Austrasien, unter dessen Schutze er mit seinen Schülern, unter denen Gallus der bedeutendste, weite Wanderungen rheinaufwärts machte und zu Bregenz [* 3] am Bodensee eine Niederlassung gründete. Als aber dies Gebiet in Theodorichs Gewalt kam, wandte sich E. 612 in die Lombardei und stiftete hier das Kloster Bobbio, wo er 615 starb. Die Le- gende hat sein Leben mit zahlreichen Wundererzäh- lungen ausgeschmückt. Er ward heilig gesprochen und der 21. Nov. als sein Gedächtnistag bestimmt. Seine Schriften sind herausgegeben von Fleming (Löwen [* 4] 1607). -
Vgl. Besser, Der heilige Columbia (Lpz. 1857);
Lütolf, Die Glaubensboten in der Schweiz [* 5] vor St. Gallus (Luzern [* 6] 1871).
Columbia(spr. -lö'mmbie) oder Oregon, Fluh im westl. Nordamerika, [* 7] entspringt in Britisch-Co- lumbia auf dem westl. Abhang des Felfengebir- aes etwa unter 50° 30' nördl. Br. und 116" westl. 3. von Greenwich aus dem kleinen Ottersee in der Purcell Range des Felsengebirges, fließt anfänglich bis 52° 10' nördl. Br. nach NW., wendet sich dann plötzlich nach S., durchflieht den Arrow Lake, nimmt links den Kootenay (Kootanie) auf und tritt in den Staat Washington [* 8] ein, um sich mit dem gleich wasserreichen Clarks-Fork oder Flathead-River zu vereinigen.
Von hier ab südwestlich stießend, bildet er oberhalb des Fort Colville die Kesselfälle (Kettle- falls) und Thomsons Stromschnellen, biegt nach Aufnahme des Spokane nach W. um und strömt durch kulturfähiges Land (Vottoms), bis er vom N. her den Okinakane empfängt. Dann nach S. ge- wandt, zeigt er steile und felsige Ufer und zahlreiche Stromschnellen (Island-, Gualquil-,Priest-Napids), die aber der Vootschiffahrt nicht gefährlich werden. In diesem Teile vereinigt sich auch vom W. her der Dakima mit dem Columbia, während er vom O. noch ober- halb Wallula seinen größtenZustuß, den über 1450 km langen Snake-River (s. d.) oder Shoshone erhält.
Der Columbia, nun ein mächtiges Gewässer, strömt, die Grenze zwischen Washington und Oregon bildend, von Wallula an in einem von basaltischen Steinen eingeengten Bett [* 9] nach W., nimmt links den Des- Chuttes-River auf, durchbricht in einem bewaldeten Ouerthal das Kaskadengebirge mit einer Folge von Stromschnellen (den Kaskaden des Columbia) und strömt noch 265 km weit, in allen Jahreszeiten [* 10] für See- schiffe bis zu Vancouver (185 km oberhalb der Mün- dung) fahrbar, erst durch bewaldetes Hügelland, dann durch Prairien der Küstenregion.
Durch fruchtbare Thäler fliehen dem Columbia hier von N. noch der Cowlitz und Willamette zu. Vor dcr durch die Kaps Dis- appointment und Point-Adams bezeichneten 3- 11 km breiten Mündung liegt eine Barre, die das Einlaufen erschwert. Das Stromgebiet des um- faßt 600000 qkm; ein Teil, die Great Plain of tbe Columbia-River zwifchen feinem mittlern Laufe, dem Spokane und dem Snake-Nwer, ist das rings geschlossene Becken des ehemaligen Lewissees. Die früher nur auf den Wasserstraßen beruhenden Verkehrsverhältnisse des Columbiagebictes sind durch den Bau des Eisenbahnnetzes der Northern-Pacific- Bahn und der Oregon Railway and Navigation Company, die den Columbia von Wallula bis Portland be- gleitet, völlig umgewälzt worden. - Entdeckt wurde der Columbia 1792 von dem Kapitän Robert Gray; ge- nauer erforscht wurde der Columbia zum erstenmal von den Kapitänen Lewis und Clarke (1804 und 1805). -
Vgl. Viddle und Allen, Xai-i-ation oltde Nxpstli- tion ol I.6^i8 anä ^lai'ke (2 Bde., Philad. 1814; besorgt von Vickar, Neuyork [* 11] 1843).
Columbia, richtiger Colombia, auch Kolum- bien, Name südamerik. Staaten:
1) früherer, aus dem fpan. Vicekönigreich Neuaranada und der Generalkapitanie Caracas oder Venezuela [* 12] gebilde- ter füdamerik. Freistaat, der bis 1830 bestand. Der Staat grenzte im N. an das Karibische Meer, im O. an den Atlantischen Ocean, im SO. an Brasilien [* 13] und Vritisch-Guayana, im SW. an Peru und im W. an den Stillen Ocean. Auf einem Flächeninbalt von 3000000 ^kin zählte Columbia etwa 3 Mill. E., außer 200000 Indianern. Die Republik war in 3 Tepar- tamentos eingeteilt.
Hauptstadt war zeitweise Bo- gota. (S. unten Geschichte.) 2) Columbia heißt seit 1861 die südamerik. Republik Neugranada, welche bis 1830 der in diesem Jahre aufgelösten großen Föderativrepublik Columbia angehört hatte. Im N. vom centralamerik. Staate Cofta-Rica und dem Karibischen Meere, im O. von Venezuela und Brasilien, im ^. von Ecuador, im W. vom Stillen Ocean begrenzt, hat sie ein Areal von 1203100 cikin. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Staat zerfällt in zwei Hauptteile, in das von den Cor- dilleren gebildete Hochgebirge im W. und das ebene Tiefland, die Llanos an den westl. Zuflüssen des Orinoco und Rio [* 14] Negro sowie des Amazonen- stroms im O. Diese Tiefländer nehmen etwas mehr als die Hälfte des Areals ein, sind aber fast men- schenleer.
Nicht einmal die Flüsse [* 15] sind hier genau bekannt. Erst Crevaur' Ende der siebziger Jahre gemachte Aufnahmen haben die notwendigsten Aufschlüsse gegeben. Alle Flüsse der columbiani- schen Ebenen entspringen am Ostabfall der Anden zum Teil in bedeutender Höhe, durcheilen in raschem Laufe mit zahlreichen Kaskaden die Vorberge der- felben und treten dann in die Savannen und unge- heuern Wälder ein, welche sich auf den Ebenen aus- dehnen. Von N. nach S. nehmen die Grasflächen ab, die Wälder zu. In derselben Richtung folgen aufeinander der Arauca, Grenzfluh gegen Venezuela, der Meta (s. d.), Vichada, Guaviare (s. d.) oder . Guayabero, der Waupes, Nebenfluß des Rio Negro, der Japura (s. d.) oder Caqueta und endlich der Ica (s. d.) oder Putumayo.
Schwache Höhenzüge durchziehen die Llanos parallel den Anden, doch etwa 300 km von ihnen entfernt. Die Llanos Zerfallen in die von Casanare zwischen Arauca und Vichada, ! die von San Martin zwischen Vichada und Waupes, z und die von San Andres bis zur Grenze von Ecua- dor. Früher bildeten sie drei eigene Territorien, seit 1886 aber sind sie den benachbarten Andenstaatcn zugeteilt worden. Nur der Staat Cundinamarca besaß schon vor 1886 Gebiete der Llanos an den , südl. Zuflüssen des Meta.
Zahlreiche, noch uncivili- z sierte Indianerhorden durchziehen das Tiefland, ^ welches durchaus aus Tertiär und Alluvium der ' Flüsse gebildet wird. ! Dem gegenüber bilden die westl. Gebirgsland- schaften die Fortsetzung der Andenketten des Südens. Von der Grenze von Ecuador ziehen drei Ketten rutenförmig auseinandertretend gegen N. und NNO. Die östliche ist die Hauptkette und enthält die aus altkrystallinischen Schiefern und Granit bestehende Achfe, welche aber von einer gewaltigen Masse von Kreidesandsteinen und -Kalksteinen über- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶