Clisson (spr. -ßóng),Hauptstadt des Kantons C. (121,69 qkm, 7 Gemeinden, 12472 E.)
im
Arrondissement Nantes
[* 1] des franz. Depart. Loire-Inférieure, 24 km
südöstlich von Nantes, am Zusammenfluß der Grande-Moine und der Sèvre-Nantaise und an der Linie
Cholet-C. (39 km) und
der Küstenlinie Nantes-La
Rochelle-Saintes-Angoulème der
Franz. Staatsbahn, in schöner Umgebung, hat
(1891) 2343, als Gemeinde 2916 E., Post,
Telegraph,
[* 2]
Woll- und
Baumwollspinnereien, Leinen-,
Tücher- und Papierfabriken. –
Die 1793 von den Vendéern gänzlich verbrannte Stadt ist 1800–5 ganz im ital.
Stile wieder aufgebaut.
(spr. -roh),Municipalborough in der engl.
GrafschaftLancashire, 46 km im NNW. von Manchester,
[* 3] am linken Ufer des Ribble und am Fuße des Pendle-Hill (558 m), hat (1891) 10815 E., eine Lateinschule von 1554, Ruinen eines
Schlosses aus dem 12. Jahrh., Fabrikation von Baumwollwaren,
Papiermühlen, Gießereien und Ziegeleien.
L.,Schamblume, Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 4] (s. d.),
Abteilung der
Papilionaceen. Die etwa 30
Arten derselben, die in den wärmern Gegenden der ganzen Erde vorkommen, sind
Sträucher oder Kräuter
teils mit aufrechtem, teils mit windendem
Stengel.
[* 5] Sie haben gefiederte, meist mit Nebenblättern versehene
Blätter und große,
lebhaft gefärbte
Blüten. Einige
Arten werden wegen ihrer schönen
Blüten als Ziersträucher kultiviert,
so z.B. Clitoria TernateaL. von den
Molukken, eine reizende
Schlingpflanze des Warmhauses , die auch während des
Sommers als Freilandpflanze
in warmer
Lage verwendet werden kann. Die blauen
Blüten derselben dienen in
Ostindien
[* 6] zum
Färben von
Speisen und Getränken,
die jungen Blättchen werden daselbst auch als Gemüse gegessen.
(jetzt Clitunno),
Fluß in
Umbrien, der unweit
Spoleto entspringt und, nachdem er sich mit der Tinia (jetzt
Timia) vereinigt, südöstlich von
Perusia in den
Tiber mündet.
An der
Quelle
[* 7] des Clitumnus lag ein Heiligtum des
GottesClitumnus, dessen
Tempel
[* 8] von Kapellen anderer
Götter, namentlich denen benachbarter
Quellen umgeben war.
(spr. kleiw),Robert, Lord, der Begründer der brit.
Macht in
Ostindien, wurde auf dem Gute Styche in Shropshire geboren und kam 1743 als Schreiber in die Dienste
[* 9] der
Ostindischen Compagnie nach
Madras,
[* 10] wo er bereits 1744 die ihm unliebsame
Stellung aufgab und beim
Ausbruch
des
Krieges zwischen England und
Frankreich in
Indien als Fähnrich ins
Heer trat. Er avancierte bald, nahm 1751 die Stadt
Arkat
und schlug wiederholt mit geringen Streitkräften die überlegenen Feinde.
Durch
Klima
[* 11] und Strapazen war seine Gesundheit schwer erschüttert; er ging daher 1752 für 3 Jahre nach
England zurück, wo er zum
Oberstlieutenant befördert wurde. 1755 kam er wieder nach
Indien, und als dort der
Nawwab von
Bengalen,
Suradscha Daula, unter schrecklichen Grausamkeiten gegen die dortigen Engländer Kalkutta
[* 12] genommen hatte, eroberte es Clive 1757 mit
geringen Streitkräften zurück und zwang den mit zwanzigfach überlegener Macht anrückenden
Nawwab zur
Abtretung der Stadt und eines weitern Landstrichs.
Als dieser aber im
Bunde mit den
Franzosen zu einem neuen
Angriff vorging, gewann
Clive seinen Verwandten Mir Dschaffier durch
ein verschlagenes Intriguenspiel und brachte trotz seiner verschwindend geringen Truppenzahl Suradscha Daula bei Plassey eine
vernichtendeNiederlage bei. Clive ließ Mir Dschaffier zum
Nawwab von
Bengalen ausrufen; Suradscha Daula wurde
auf der Flucht ermordet. Dieser
Sieg begründete die brit. Macht in
Ostindien. Mir Dschaffier mußte für seine
Erhebung der
Compagnie ungeheure Entschädigungssummen zahlen, von denen Clive allein zwischen 2–300000 Pfd.
St. und ein
Lehn mit 30000 Pfd. St. Jahresrente erhielt. Es gelang ihm, den Einfluß
der
Franzosen vollständig zu brechen. 1760 nach England zurückgekehrt, wurde Clive von
Volk und Regierung mit Auszeichnung empfangen
und 1762 zur Würde eines Peers von
Irland mit dem
TitelBaronClivevonPlassey erhoben.
Als drei Jahre später unter der Mißregierung seiner Nachfolger die
Unruhen in
Ostindien von neuem ausbrachen,
begab er sich als
Chef der
Armee und oberster Gouverneur aller engl. Besitzungen 1764 abermals nach Kalkutta. Bei seiner
Ankunft war der
Nawwab von Oudh, der erbittertste Feind der Engländer, schon geschlagen; auch hatte der Mogul, der als Prätendent
bei demNawwab von Oudh sich aufhielt, bereits den Schutz der brit. Waffen
[* 13] angerufen. Clive benutzte
diesen Umstand, sich 1765 von dem Mogul im
Vertrage von
Allahabad zum
Lehnsträger der
ProvinzenBengalen,
Bihar und
Orissa erheben
zu lassen, und gewann hiermit der Compagnie gegen
Zahlung einer Pension die Herrschaft über Länderstriche von mehr
als 15 Mill. Bewohnern.
Schon 1767 legte er indes aus Gesundheitsrücksichten sein
Amt nieder und kehrte nach Europa
[* 14] zurück. Das Parlament aber erhob
gegen ihn die Beschuldigung des
Mißbrauchs seiner Gewalt in
Ostindien und zog ihn auf
AntragBurgoynes 1772 in Untersuchung.
Clive verteidigte sich so gut, daß derAntrag auf Untersuchung vom Parlament nicht nur verworfen, sondern
förmlich anerkannt wurde, daß Clive dem Vaterlande große Dienste geleistet habe. Obwohl im
Besitz ungeheurer
Güter, ward er
derselben doch nicht froh, seine Gesundheit war zerrüttet, sein Gemüt verdüstert, er ergab sich dem Genuß von
Opium und
endete durch Selbstmord –
Malcolm (3 Bde., ebd. 1836) und
Gleig (ebd. 1848 u. ö.).
Auch Macaulay hat
C.s Leben in einem ausgezeichneten Essay (Lord and letters and diary of Madame d’Arbley, Lpz.
1858) behandelt. – Sein Sohn EdwardClive, geb. 1754, war 1798–1803
Gouverneur von
Madras, 1805
Lord-Lieutenant von
Irland, wurde 1804 zum
GrafenvonPowis erhoben und starb Dessen Sohn
Edward vertauschte den Familiennamen Clive mit Herbert; jetziger
Träger
[* 15] des Grafentitels ist EdwardJamesHerbert,dritterGrafPowis, geb.
Lindl., Pflanzengattung aus der Familie der
Amaryllidaceen (s. d.). Man kennt von derselben
drei am
Kap der Guten Hoffnung vorkommende
Arten. Es sind ausdauernde Gewächse mit zwiebelförmigen Wurzelstöcken, langen,
dicken, riemenförmigen, dunkelgrünen
Blättern und glocken- oder röhrenförmigen, auf starken Schäften in
Dolden stehenden
Blüten. Die bekannteste
Art istClivia miniātaLindl. (Imatophyllum miniatumHook., Himantophyllum miniatumSpreng.) mit großen aufrecht stehenden, glockenförmigen, mennigroten, im
Schlund¶