361 Landschaft.VonClaudeLorrain), Landschaft mit Polyphem,
Acis und Galatea 1657; in
Petersburg:
[* 1] Ruhe auf der Flucht 1654,
Jakob und Rahel am
Brunnen
[* 2] 1655;
in
München:
[* 3] Verstoßung Hagars 1668, Hagar und Ismael. Um sich gegen die zahlreichen
Kopien
und Nachahmungen seiner
Bilder zu schützen, sammelteClaremontL. dieSkizzen seiner Gemälde oder leichte Sepiakopien
nach ihnen in ein
Buch, welches er sein
«Buch der Wahrheit»
(Liberveritatis) nannte.
Doch ist es nicht vollständig. Dieser
kostbare Schatz ist in den
Besitz des
Herzogs von
Devonshire in England gekommen; John Boydell gab die Sammlung in treuer Nachbildung
heraus (Lond. 1774–77).ClaremontL. hat auch 42 landschaftliche Radierungen
hinterlassen, nachgebildet in dem Werke «Eaux-fortes deClaremontL.reproduiteset publiées parAmand-Durand», mit
Text von Duplessis (Par. 1875); ferner sind von ihm 500 Handzeichnungen bekannt, davon
gegen 400 in England. –
Vgl. Mad.
MarkPattison,ClaremontL.,savie et sesœuvres (Par. 1884; mit unbrauchbarem
Verzeichnis der Werke);
Claudius, der letzte heidnische röm. Dichter von größerer Bedeutung im 4. Jahrh.
n.Chr., war zu
Alexandria geboren und kam 395 nach
Rom,
[* 6] wo er am
Hofe des Honorius lebte und namentlich an
Stilicho einen
Gönner
fand. Er gelangte zu ansehnlichen Ämtern und selbst zu der hohen Würde eines röm.
Patricius. Sein Geburtsjahr sowie die Zeit seines
Todes sind unbekannt; wahrscheinlich hat er den Fall
Stilichos (408) nicht
überlebt. Von seinem
Standbild auf dem
Forum
[* 7]
Trajans in
Rom ist noch die
Inschrift erhalten.
Erhalten sind von ihm Idyllen, eine Anzahl
Epigramme,
Episteln, ferner eine Reihe von
Dichtungen panegyrischen
Inhalts (auf Honorius,
Stilicho und dessen Gattin Serena u.a.), aber auch Spottgedichte auf
Rufinus und Eutropius, die Günstlinge
des
KaisersArcadius. Sein Hauptwerk ist das Epos «Der Raub der Proserpina» in
drei
Büchern. Von der
«Gigantomachie» des Claudianus sind nur 129 Verse erhalten. Von den andern Gedichten verdient sein Hochzeitsgedicht
auf die Vermählung des Honorius mit Maria, der Tochter
Stilichos, nebst dem
Anhange meisterhafter
Fescenninen genannt zu werden.
Claudianus bekundet als Dichter schöpferische Kraft,
[* 8] fruchtbare
Phantasie und
Sinn für künstlerische Form.
Dem
Studium der großen Dichter des goldenen Zeitalters verdankt er die Leichtigkeit und Korrektheit der Diktion und den
wohlklingenden Versbau. Von Claudianus' griech.
Dichtungen sind nur einige
Epigramme auf uns gekommen, wenn diese
nebst einem
Stück einer griech.
«Gigantomachie» nicht vielmehr von einem jüngern Claudianus, vielleicht einem
Sohne des ältern, herrühren.
Mehrere
Stücke in den
Ausgaben und Handschriften, darunter einige christl.
Inhalts, sind sicher unecht. Im Mittelalter wurde
Claudianus bewundert
und vielfach nachgeahmt. Eine kritische
Ausgabe aller Gedichte lieferten Jeep (2 Bde., Lpz.
1876–79) und Birt (in den «MonumentaGermaniaehistorica»,
Auctoresantiquissimi, Bd. 10, Berl.
1892). übersetzt sind sie von Wedekind (Darmst. 1868). –
Mamertus, christl. Dichter und
Philosoph, gest. um 474, war der jüngere
Bruder des heil. Mamertus,
Bischofs
von Vienne, der ihn zum Priester weihte und als
Gehilfen in der
Verwaltung seines
Bistums verwandte. Er widmete sich besonders
der Regelung der Liturgie und dem Unterricht des Klerus, war Verfasser und Verbreiter der jetzt noch
in manchen kath.
Kirchen drei
Tage vor Himmelfahrt gesungenen sog.
«Kleinen Liturgien». Auch dichtete er
Hymnen; wahrscheinlich
stammt der Passionshymnus
«Pange, lingua gloriosi» von ihm. Unter seinen philos.
Schriften ist die bekannteste
«Destatu anime»
(hg. von P. Mosellanus,
Bas. 1520, mit
Noten vonClaudianusBarth,
Zwickau
[* 11] 1655). Gesamtausgabe der Werke des Claudianus Mamertus von
Engelbrecht (im «Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum», Bd.
11,
Wien
[* 12] 1885). –
Vgl. Engelbrecht, Untersuchungen über die
Sprache
[* 13] des Claudianus
(Wien 1885).
oder, wie der
Name später auch geschrieben wurde,
Clodier ist der
Name zweier röm. Geschlechter, eines patricischen
und eines plebejischen. Das erstere wanderte angeblich 504 v.Chr. (wahrscheinlich schon früher) unter
AttusClausus aus dem Sabinerlande in
Rom ein und ward unter die patricischen Geschlechter aufgenommen, nachdem
Attus Clausus
seinen
Namen in
Appius Claudius verwandelt hatte. Er ließ als Konsul 495 die verschuldeten
Plebejer, die sein
Kollege P. Servilius
durch das Versprechen der Aufhebung der Schuldhaft zum Kriegsdienste gegen die
Volsker bewogen hatte, nach der Rückkehr vom
siegreichen Feldzuge wieder in die Schuldhaft abführen und gab dadurch mit Veranlassung zum
Auszug der
Plebs auf den
HeiligenBerg 495 v.Chr.
Sein Enkel war der
DecemvirAppius Claudius (s. d.). Ein berühmtes Mitglied des
Geschlechts ist ferner
Appius Claudius Cäcus (der
Blinde), Censor von 312 bis 311 v.Chr.
Appius, der nach Mommsen zuerst die
Censussätze, wonach die
Bürger in die
Klassen verteilt wurden, statt in Morgen Grundbesitz in
Geld ansetzte, erwarb sich um
die untern Volksklassen Verdienste durch Verteilung der Freigelassenen und der nicht grundbesitzenden,
freigeborenen
Bürger(humiles) in alle
Tribus und
Klassen, sowie durch
Aufnahme von
Söhnen (oder Enkeln) von Freigelassenen
in den Senat.
Doch schon 311 wurden die neuen Senatoren wieder entfernt, und 304 die Freigelassenen auf die vier städtischen
Tribus beschränkt.
Er machte auch durch Anlegung der
Appischen Straße (s. d.) und Wasserleitung
[* 14] den Anfang
mit den großartigen gemeinnützigen Bauten
Roms. In hohem
Alter erblindet, machte er sich noch hoch verdient um den
Staat,
als er 280 v.Chr. den Senat, der bereits den von Cineas, dem Gesandten des
Pyrrhus, angebotenen Frieden anzunehmen geneigt
war, durch eine berühmt gewordene, zuCiceros Zeit noch erhaltene Rede bewog, die Räumung
Italiens
[* 15] zur
unerläßlichen
Bedingung zu machen. – Sein Sohn, PubliusClaudiusPulcher, ließ als Konsul 249 v.Chr., als er die kar-
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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