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285 Christoph (der Heilige) - Christoph (Horzog von Württemberg) [* 1] Christoph, der Heilige, s. Christophorus.
Christoph der Kämpfer, Herzog von Bayern, [* 2] der Sohn Albrechts III., geb. erhob, als seinem Bruder Albrecht IV. (s. d.) durch das Abkommen von 1467 und den Verzicht des ältern Bruders Sigismund die Alleinherrschaft zugefallen war, Ansprüche auf Teilnahme an der Regierung und suchte sie mit Gewalt geltend zu machen. Er sammelte die Unzufriedenen im Straubinger Lande zu einem Bunde, der den Namen «Gesellschaft der Böckler vom Aingehürn» führte.
Doch Albrecht überfiel unvermutet den Bund und vermochte Christoph 1469 ihm seinen Anteil an der Herrschaft auf 5 Iabre zu überlassen.
Neuer Verdacht aber bewog Albreckt, ihn 1471 im Bade greifen und in die Altfeste München [* 3] gefangen setzen zu lassen, aus der er erst nach 19 Monaten auf Verwenden des Kaisers ent- lassen wurde.
Nach dem Versuch einer neuen Em- pörung einigte er sich 1475 mit Albrecht zu einem Vertrage, wonach dieser wieder auf 10 Jahre die Alleinherrfchaft erhielt, ihm selbst aber Landsberg, [* 4] Pähl und Weilheim übergeben wurden. 1475 be- siegte er auf der Hochzeit des Herzogs Georg von Bayern-Landshut im Zweikampfe einen riesenhaften poln. Ritter, den Woiwoden von Lublin, der die ganze dort versammelte deutsche Ritterschaft gehöhnt hatte.
Dann zog er auf Abenteuer aus, zeichnete sich besonders im ungar. Heere durch seine Stärke [* 5] und Tapferkeit aus, aoer die ihm zugewiesenen Lan- desteile, der Erpressungen müde, wandten sich an seinen Bruder Albrecht. Es kam zum Kriege, in dem Christoph unterlag und 1485 auf die Mitregierung verzichtete.
Nun zog er nach Flandern und 1490 mit Kaiser Maximilian nach Ungarn. [* 6]
Heimgekehrt schloß er sich wieder dem Aufstande des Löwlerbun- des gegen seinen Bruder an, verstand sich wieder zu einem Vertrage und zog mit Herzog Friedrich von Sachsen [* 7] nach Palästina. [* 8] In seinein Testament ver- machte er seinem Bruder seinen Anteil am bayr. Herzogtum und starb auf der Heimkehr von Jeru- salem im Aug. 1493 auf der Insel Rhodus. -
Vgl. Trautmann, Die Abenteuer Herzogs Christoph von Bayern. Ein Volksbuch (2 Bde., 3. Aufl., Negensb. 1880); Riezler, Geschichte Bayerns, Bd. 3 (Gotha [* 9] 1889).
Ehristoph ist der Name von drei Königen von Dänemark. [* 10] Christoph I. (1252 - 59), Sohn Walde- mars II., folgte feinem Bruder Abel auf dem Thron. [* 11] Seine Regierung war mit heftigen Kämpfen gegen den Klerus ausgefüllt, an dessen Spitze der Erz- bisch of von Lund, Jakob Erlandsen, stand. (5. starb an Gift, das ihm der Dompropst Arnfast bei Erteilung des Abendmahls beigebracht habensoll. - Christoph II., Sohn des Königs Erik Glipping und der brandend. Prinzessin Agnete, muhte bei seinem Regierungsantritt (1319) die erste Wahl- kapitulation («Haandfästning») unterzeichnen.
Als er sich an dieselbe nicht band, wurde 1326 an seiner Stelle der Ncsfe des Grafen Gerhard von Holstein, Herzog Waldemar von Schleswig, [* 12] zum König ge- wählt, der bis 1330 regierte, worauf Christoph wieder zur Regierung kam. Er starb - Christoph III., Pfalzgraf am Rhein und Herzog von Bayern, als König von Schweden [* 13] Christoph I., ein Neffe des Unions- tönigs Erich von Pommern, [* 14] geb. 1418, ward von den aufständischen Großen Dänemarks, die der Ne- gierung Erichs überdrüssig waren, 1439 herbeige- rufen und ohne grohe Schwierigkeiten in den drei nordischen Reichen anerkannt. In Dänemark wütete wäbrend seinerZeiteinBauernaufstand, dcsscn Untcr- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchcn. drückung die völlige Leibeigenschaft zur Folge hatte. In Schweden ward unter Christoph das erste allgemeine Landesgesetz 1442 angenommen,das derHauptsachc nach bis 1736 in Gültigkeit blieb.
Die auswärtige Polink C.s war wesentlich auf die Beschränkung der hanseatischen Macht gerichtet;
statt ihrer be- gimstigte er den Handel der niederländ. Städte.
Nach seinem Tode, kam das Haus Olden- burg auf dcn dän. Thron. Christoph, Graf von Oldenburg, [* 15] geb. 1502 oder 1504 als jüngerer Sohn des Grafen Johann XIV., erhielt 1509 und 1516 Präbenden in Bremen [* 16] und Köln, [* 17] später eine Domhcrrnstelle in Köln und eine Propstei in Bremen, lieft sich aber durch seine geistlichen Würden nicht von einer durch- aus kriegerischen Laufbahn abhalten. 1525 kämpfte er an der Seite Philipps von Hessen; [* 18]
auch 1528 tral er neben Philipp in den Packschcn Händeln (s. Pack) hervor.
Frühzeitig bekannte er sich zum Protestan- tismus, an dem er stets eifrig festhielt.
Seine hervorragendste Thätigkeit entwickelte er in dem als «Grafenfehde» bekannten lübifch-dän. Kriege 1531 -37. Mit Wullenwever und seinem Vetter, dein vertriebenen König Christian II. von Dänemark, ver- bündet, eroberte er als Führer des lübischen Heers fast ganz Holstein, nahm die Insel Seeland mit der Hauptstadt und lieh sich Juli 1534 als Gubernator des dän. Reichs huldigen.
Nachdem aber Herzog Christian von Holstein als Christian III. zum Gegen- könig ausgerufen war, wurde die Cimbrische Halb- insel und Lübeck [* 19] von diesem zum Frieden gezwuugen und Christoph mußte nach tapferster Gegenwehr das aus- gehungerte Kopenhagen [* 20] übergeben.
Später lebte Christoph meist auf dem Familicnsitz zu Rastede, ein eifriger Freund und Beschützer der evang. Lehre [* 21] sowie der humanistischen Studien. Im Jan. 1546 ward über ihn und andere evang. Domherren von Köln die Suspension verhängt. Im Sommer 1546 war er im Begriff, einen neuen Kriegszug uach Dänemark im Namen des auf die dän. Krone und die Befreiung des gefangenen Christian II. hoffenden Kurfürsten Friedrich II. von der Pfalz zu unternehmen, als dcr Schmalkaldische Krieg ausbrach und ihn bewog, in dem prot. Heere Dienst zu suchen. So kämpfte er als Oberst 1546 an der Donau und schlug mit Albrecht von Mansfeld vereinigt den kaiserlich gesinnten Erich von Braunschweig [* 22] betDraken- borg an der Weser. Er starb Ein natürlicher Sohn von ihm wurde legitimiert.
C.s Name haftet heute noch an mehrern großen mild- thätigen Stiftungen. -
Vgl. von Alten, Graf Christoph von Oldenburg und die Grafenfehde (Hamb. 1853).
Christoph, Herzog von Württemberg, der einzige Sohn Ulrichs von Württemberg und der bayr. Prinzessin Sabina, wurde geboren. Bei der Exekution des Schwäbischen Bundes gegen den Vater (s. Ulrich) sielen Christoph und seine Schwester Anna in die Gewalt der Feinde;
Christoph wuchs unter der Leitung König Ferdinands auf, dem KarlV.Württem" berg übergeben hatte. 1530 wurde er auf dem Augs- burger Reichstag Karl ausgeliefert, der ihn in sein Gefolge aufnahm.
Als er aber dem Kaiser nach Spanien [* 23] folgen sollte, entfloh er 1533 mit Hilfe seines Lehrers Tisfernus und fand eine Zuflucht in Lands- hut bei seinem Oheim Ludwig von Bayern.
Nun setzte er sich in Verbindung mit seinem Vater und erhob nachdrücklich die Forderung der Rückgabe von Württemberg, zunächst für sich auf Einräumung der ihm zugesagten Nmter Tübingen [* 24] und Neussen.
Viele ¶