dieselbe praktisch in der Art angewendet, daß von Verbrechern nicht allein das
Gesicht,
[* 1] sondern auch die
Hand
[* 2] photographiert
wird, da deren Erscheinung viel weniger verändert werden kann, als die des erstern.
Aus der umfangreichen Litteratur über Chionanthus sind hervorzuheben: Joh. von
Hagen
[* 3] (Joh. ab Indagine), Introductíones apotelesmaticae
in Chiromantiam, Physiognomiam, Astrologiam naturalem (mit Abbildungen, Straßb.
1522; deutsch: Kunst der Chionanthus, ebd. 1523);
Chionanthus. Nun volget hernach von der kunst Ciromantia (mit Holzschnitten, ebd. 1637);
La
Chiromantie ou science curieuse (Par. 1664);
Chromantie universelle, représentée en plusieurs centaines de figures (ebd.
1682);
Anleitung zu denen curiösen Wissenschaften, nemlich der Physiognomia, Chiromantia, Astrologia,
Geomantia (mit vielen Kupfern, Frankf. 1717);
Desbarolles, Les mystères de la main révélés (Par. 1859 u. ö.);
Czýnski, Das
Deuten aus den Linien der
Hand
(Dresd. 1893). - Verschieden von der Chionanthus ist die Chirognomie oder die Kunst, die
Richtungen des
Geistes aus den Formen der
Hand zu erkennen. -
Vgl. S. d'Arpentigny, Chirognomie (Par. 1843 u. ö.;
deutsch Stuttg. 1846).
(grch.) oder
Handbildner, von
Logier (s. d.) erfundene Vorrichtung, um beim
Klavierspielen das Handgelenk
nicht sinken zu lassen, von Stöpel, Kalkbrenner,
Bohrer,
[* 5] Seeber u. a. verbessert.
(grch.), eine Art Handschuhe; sie finden sich schon im
Altertum bei den westasiat.
Völkern, von kostbarem Pelzwerk
[* 7] bei Persern, Griechen und
Römern (digitalia). Im Mittelalter waren sie bei den meisten Kulturvölkern
im Gebrauch. Die zu den noch erhaltenen Krönungsinsignien der deutschen
Kaiser gehörenden Chirotheken sind aus purpurfarbenem Seidenzendel
zusammengenäht, außerhalb reich mit Laubzieraten in
Gold-und Perlstickerei nebst kleinen emaillierten
Goldblechen, innerhalb
mit Goldzieraten in roman.
Stile bedeckt. In neuerer Zeit ist ihnen nur ein gesticktes Kreuz
[* 8] als unterscheidendes
Merkmal verblieben. Als
Teile des geistlichen Ornats geboren die Chirotheken ausschließlich der abendländischen
Kirche an und erscheinen
als bischöfl. Würdenzeichen hier bereits im 6. Jahrh. (S. vorstehende Abbildungen.)
die fünfzehigen fossilen Fußstapfen eines großen, sonst unbekannten,
wahrscheinlich zu den Reptilien gehörigen
Tieres
(Chiroterium, Handtier), die zuerst bei Heßberg in der Nähe von
Hildburghausen
[* 10] auf den Schichtflächen des obersten Horizonts des mittlern
Buntsandsteins aufgefunden wurden. Später fand man auch in der
obern
Trias und untern Kreide
[* 11] sowie in
Steinkohle und Rotliegendem fossile Fußfährten, die
teils
Amphibien,
teils Reptilien zugeschrieben werden, wie die Saurichniten und Ornithichniten. S. die Abbildung auf der
Tafel: Petrefakten
[* 12] der
Mesozoischen Formationsgruppe 1,
[* 9]
Fig. 15, beim
ArtikelMesozoische Formationsgruppe.
ein
Teil der
Medizin, deren Gebiet früher vorwiegend das der sog. äußern
Krankheiten war (da als äußere Schäden namentlich
die Wunden hervortreten, früher auch Wundarzneikunst genannt). Eine scharfe Abgrenzung der Chirurgie gegen die sog.
innere
Medizin ist gegenwärtig nicht mehr möglich, da die heutige Chirurgie solche Fortschritte
gemacht hat, daß sie mit ihrer vorzüglichen
Technik alle Organe in ihr Bereich gezogen hat. Die Chirurgie charakterisiert sich
hauptsächlich dadurch, daß sie durch mechanisch wirkende
MittelHeilung herbeizuführen sucht.
Diese
Mittel sind teils Manipulationen, teils
Apparate und
Verbände, teils operative
Eingriffe. Manipulationen
(Manualoperationen) werden z. B. bei der Einrichtung von
Brüchen und Verrenkungen, bei der Beseitigung von
Gelenksteifigkeiten
angewandt. Von
Apparaten und
Verbänden macht die Chirurgie häufig Gebrauch, und zwar um die
Teile gehörig zu lagern, zu schützen,
zu bedecken, zu vereinigen, sie unbeweglich festzustellen, sie einem dauernden Zug
auszusetzen u. s. w.
Vor allem sucht die Chirurgie durch operative
Eingriffe zu heilen.
Bei den meisten dieser
Eingriffe fließt
Blut, weshalb man sie auch als blutige
Operationen bezeichnet. Von diesen
Operationen
handelt die Operationslehre
(Akiurgie), zu der auch die Instrumentenlehre
(Akologie) gehört. Der
Mangel an ausreichenden anatom.
Kenntnissen gestattete den
Ärzten des
Altertums keine bedeutenden äußern
Eingriffe in den Organismus.
Erst als mit
Aristoteles das anatom.
Studium aufzuleben begann, wurde die Chirurgie kühner. Man suchte nun immer häufiger durch
absichtlich mit kunstgerecht geführtem
Messer
[* 13] gemachte Schnitte, welche selbst tief in das
Innere drangen, sowie durch
Maschinen
und
Verbände aller Art den
Kranken von den verschiedensten
Leiden
[* 14] zu befreien.
Nicht alle
Ärzte hatten aber dazu Geschick, und so zerfiel das Heilpersonal in
Therapeuten
(Ärzte) und
Chirurgen, ohne daß
jedoch eine strenge
Absonderung dieser Heilgebiete erfolgte. Die Chirurgie, deren
Name sich mit jener
Trennung fand, wurde, wie die
Anatomie, auf die sie sich vorzugsweise stützt, namentlich in der zu
Alexandria blühenden Gelehrtenschule
gepflegt. Indes blieb keine der
Schriften, worin die
Alexandriner ihre Erfahrungen niederlegten, erhalten, sondern nur Bruchstücke
und
Auszüge, wie sie
Celsus,
Galenus,
Aëtius,
Paul von
Agina und Oribasius mitgeteilt haben. Von der größten Bedeutung für
die Geschichte der gesamten Heilkunde ist das berühmte Werk des
Celsus«De medicina.» Das 7. und 8.
Buch
dieses Werkes ist der Chirurgie gewidmet.
Bei denArabern widerstrebten
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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