des Hafendamms von Messina.
[* 1] Bei ruhigem
Meere bietet dieser Wirbel jetzt keine Gefahr. Der sprichwörtlich gewordene
Vers «Incidit
in Scyllam qui vult vitare Charybdim» («Es stürzt in die Skylla, wer die
Charwoche vermeiden will») findet sich bei keinem klassischen Schriftsteller, sondern ist einem Verse aus der
«Alexandreïs» des Philippe Gaulthier (um 1180 n. Chr.)
nachgebildet. Dort lautet der
Vers: «Incidis in Scyllam, cupiens vitare Charybdim» («Du
stürzest in die Skylla, während du die Charwoche zu vermeiden wünschest»).
ein westtürk.
Stamm, der bei den griech. und lat. Schriftstellern des Mittelalters
als
Katziri, Akatziri, Akatiri erscheint. Zur Zeit der
Völkerwanderung wohnten sie am
Ural; seit dem 7. Jahrh. wurden sie weiter
südlich in die Gebiete des
Kaukasus vorgeschoben, wo sie mit den heraufdrängenden Mohammedanern um den
Besitz von Derbent,
Georgien,
Armenien und der nordwestpers. Grenzländer kämpften. Seit dem 8. Jahrh. befestigten
sie gegen die Goten ihre Macht in der Krim;
[* 2] ihr Fürst (Chagan) Bulan trat im 8. Jahrh. mit
einem
Teile des
Volks zum
Judentum über. Ihr jüd.
Glaube hat im 10. Jahrh. den mit Unrecht verdächtigten Briefwechsel des
span.
Juden Chasdai ben Isaak und des Chasarenkönigs
Joseph ibn Ahron veranlaßt (von Joh.
Buxtorf mit
dem
Buch «Cosari», und neuerdings von
Harkavy herausgegeben).
Das
Reich der Chasaren erstreckte sich von der Emba zum
Dnjepr und
Bug; es reichte vom
KaspischenMeer, welches nach ihnen bei den
Arabern
das
Meer von Chasar
(Bahr Khazar) hieß, dann vom
Pontus und den nördl. Abhängen des
Kaukasus um Derbent,
wo es an die mohammed. Besitzungen grenzte, bis zur mittlern Wolga, zum Quellgebiet des
Donez und über Kiew
[* 3] hinaus zur
Oka. Die slaw.
Stämme der Poljanen, Sewerjanen, Radimitschen und Wjatitschen waren ihnen tributpflichtig.
Ihre alte Hauptstadt Balandshar (Belendsher) lag bei dem jetzigen
Astrachan, unweit der Mündung der Wolga
oder des Itil. Um 835 wurde eine neue Festung
[* 4] erbaut, Sarkel,
d. i. weißes Haus (russ. Bjelowesha,
d. i. Weißturm), genannt,
welche den Chasaren als Grenzfestung gegen die
Petschenegen diente, aber schon um 1300 in Trümmern lag.
Nach dem J. 850 kamen die
BrüderCyrillus (s. d.) undMethodius zu den Chasaren und bekehrten einen
Teil derselben
zum
Christentum. Swjatoslaw besiegte 965 die Wjatitschen, die in den heutigen
Kreisen Kaluga,
Tula und Orel saßen und noch
immer den Chasaren
Zins entrichteten, schlug dann diese selbst und eroberte ihre Festung Sarkel. Die normann. Dynastie der
Russen
eroberte damals alle chasar. Gebiete an dem östl. Gestade vom Asowschen
Meere und von der
Bucht von
Taman; der letzte Rest in der Krim unterlag 1016. Ungenau kommt bei kirchlichen Schriftstellern
der
Name Chasaren noch
bis in das späte Mittelalter vor zur Bezeichnung der Bewohner der Krim und der Anwohner des
Kaspischen und
des
SchwarzenMeers; sicherer sind die
Spuren, die sich von der Chasarenherrschaft in einzelnen russ. Ortsnamen,
die mit dem
Namen Chasar zusammengesetzt sind, erhalten
haben. -
Excerpta de scriptoribus arabicis
(Petersb. 1821), und desselben
Ibn Foszlan (ebd. 1823); Neumann, Die
Völker des südl.
Rußland (Lpz. 1847);Cassel,
Magyar.
Altertümer (Berl. 1848);
(spr. tschehs’),SalmonPortland, nordamerik. Politiker, geb. zu
Cornish im
Staate Neuhampshire, wurde
Advokat in Cincinnati, wo er sich ein Verdienst durch die Sammlung und Kommentierung
der
Statuten des
StaatesOhio erwarb und einen Ruf als einer der beredtesten Vorkämpfer für die freiheitliche
Auslegungder Verfassung speciell in der Sklavereifrage erlangte. So wurde er ein
Vorläufer und Begründer der spätern republikanischen
Partei. 1851 wurde er zum Senator der
Vereinigten Staaten,
[* 6] dann 1855 und wieder 1857 zum Gouverneur des
StaatesOhio gewählt.
Lincoln ernannte ihn 1861 zum Finanzminister; da aber seine
Operationen nicht glücklich waren und er
auch keine ausreichende Unterstützung im
Kongreß fand, so trat er von seiner
Stellung zurück, worauf Lincoln
ihn Anfang Dez. 1864 zum obersten
Richter des höchsten Gerichtshofs der
Vereinigten Staaten ernannte. Sein Versuch, bei der
Präsidentenwahl von 1868 die
Stimmen der Demokraten zu erhalten, schlug fehl. Seitdem war Chase politisch
ohne Bedeutung, stand aber als Jurist in großem Ansehen. Er starb bei einem Besuche in Neuyork.
[* 7] -
Vgl. J. W. ^[Jacob
William] Schucker, Life and public services of
S. P. Chase (Neuyork 1874).
(spr. tschehs’),William, amerik.
Maler, geb. zu
FranklinTownship in
Indiana, besuchte 1869 die
Akademie
zu Neuyork und 1872 die zu
München,
[* 8] wo er
SchülerPilotys wurde. Nachdem er noch ein Jahr zu
Venedig
[* 9] verlebt, kehrte er 1878 nach
Neuyork zurück. Chase ist hauptsächlich Porträt- und Genremaler. Zu seinen besten Bildern gehören:
die Porträte
[* 10] der
Kinder seines Lehrers
Piloty, Der venet. Fischmarkt, Die vornehme
Witwe, Der zerbrochene Krug, Der Narr (s.
Tafel:
Amerikanische Kunst II,
[* 11]
Fig. 5), Der verwundete Wilddieb, das Porträt des Malers Duveneck (1883).
(d. i. die Frommen), eine neue israel. Sekte, deren Ursprung auf Israel
aus Podolien, gewöhnlich
Baal-Schem (Wunderthäter), abgekürzt Bescht genannt (um 1750), zurückgeführt wird. Verzückungen
und angebliche Visionen verschafften ihm den Ruf eines Wundermannes, eines Vertrauten
Gottes, und führten ihm eine große
Anzahl
Anhänger zu.
Gleich den ältern
Kabbalisten trat er feindselig und spöttelnd gegen den
Talmud auf, unterschied sich
aber von ihnen dadurch, daß er nicht ein düsteres, ascetisches Leben, sondern Fröhlichkeit und Lebensgenuß
als Kriterien eines gottgefälligen
Daseins bezeichnete.
Das Gebet besonders müsse aus einer gehobenen Stimmung hervorgehen. Eine solche pflegte dann auch auf eine ziemlich rohe
Weise erzeugt zu werden, durch Genuß geistiger Getränke,
Springen, Händeklatschen, Lärmen und Schreien.
Zu diesem Gebetskultus traten noch Waschungen nach
Weise der alten Essäer und eigentümliche Kleidung. Die Nachfolger Beschts
gaben sich den Anschein eines Verkehrs mit himmlischen Kräften, führten Wunderkuren aus, ließen durch ihre
Anhänger die
abenteuerlichsten
Berichte über ihre Wunderkraft
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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