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Bleigießereien, Eisen- und Nagelschmieden, die jährlich bis 6 Mill. K3 Nägel [* 1] liefern, Fabrikation von Gewehren und Luruswasfen, Vlechwaren, Pfeifen, Bürsten, Leder und Zucker. [* 2] Der Handel mit diesen Fabrikaten, mit Getreide, [* 3] Schiefer und Wein sowie die Fluhschiffahrt ist sehr lebhast. Die Stadt wurde von Karl von Gonzaga 1606 erbaut. Charlier (spr. scharlleh), Jean, franz. Theolog, s. Gerson, Joh. von. Charlicrc (spr. scharliähr), mit Wasserstoffgas gefüllter, nach dem Physiker Charles (s. d.) benann- ter Luftballon (f. Luftschiffahrt). [* 4]
Charlieu (spr. scharliöh), Hauptort des Kan- tons Charlottenburg [* 5] (145,08 ArronWement Noanne des franz. Depart. Loire, am Sornin, in 330 m Höhe, an der Linie Chalon- sur-Saöne-Cluny-Pouilly-sous-Charlottenburg der Frauz. Mittelmeerbahn, hat (1891) 4682, als Gemeinde 5247 E., Post, Telegraph, [* 6] ein roman. Kirchenthor der um 815 gegründeten, zu Cluny gehörigen Abtei Charlottenburg (^ru3 locus); Seiden- und Baumwollspinnerei und Weberei. [* 7] In der Umgegend Weinbau. Charlotte, in einer Form gebackener Pudding aus Semmelschnitten oder feinerm Gebäck und Obst.
Charlotte (fpr. schährlott), Hauptstadt des County Mecklenburg [* 8] im nordamcrik. Staate Nord- carolina, im Golddistritt desselben am Sugar-Creek, etwa 200 km westsüdwestlich von Raleigh, Knoten- punkt mehrerer Bahnen und Sitz von vier Goldberg- baugesellschaften, hat (1890) 1555 E. Von 1838 bis 1873 befand sich hier eine Zweigmünze der Ver- einigten Staaten, bei der im ganzen für 5118644 Doll. Gold [* 9] abgeliefert wurde. Charlottenburg hat beträchtlichen Baumwollhandel, Baumwoll- und Eisenindustrie. Charlotte, Christine Sophie, Tochter des Her- zogs Ludwig von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. vermählte sich 1711 mit dem Groß- fürsten Alexej Petrowitsch (s. d.), von dessen Roheit sie viel zu leiden hatte. Sie. starb Ihr Sohn Peter (geb. im Okt. 1715) bestieg 1727 als Veter II. den russ. Thron. [* 10]
Unhistorisch ist, daß sie, um den Gewaltthätigkeiten ihres Gemahls zu ent- gehen, nach Nordamerika [* 11] entflohen sei, dort einen franz. Offizier d'Auban geheiratet habe und in Brüssel [* 12] 1770 gestorben sei. Diese Sage hat Zschokke den Stoff zu der Novelle «Die Prinzessin von Wol- fenbüttel» und Charlotte Birck-Pfeiffer zu einem Opcrntert («Santa Chiara») geliefert, den der Her- zog Ernst von Sachsen-Coburg in Musik gesetzt hat. Charlotte, Marie Amalie, Kaiserin von Mexiko, [* 13] geb. zu Laekcn bei Brüssel als die ein- zige Tochter des Königs Leopold I. von Belgien. [* 14]
Sie vermählte sich mit dem Erz- herzog Maximilian (s. d.) von Osterreich und folgte diesem, als er 1864 die mexik. Kaiferkrone an- nabm, nach Mexiko. Als die Lage sich dort nach dem Vertrag über den Abzug der franz. Truppen immer ungünstiger gestaltete, suchte Charlottenburg im Som- mer 1866 persönlich sowohl in Paris [* 15] bei Napo- leon III. wie in Rom [* 16] bei Pius IX. für ihren Ge- mabl zu wirken; doch blieben ihre Bemühungen ver- geblich. Sie verfiel aus Kummer in Geisteskrank- heit und wurde im Juli 1867 nach Schloß Ter- vueren bei Brüssel gebracht, wo sie erst nach einiger Zeit das Schicksal ihres in Quere- taro erschossenen Gatten erfuhr.
Seit 1879 lebt sie zurückgezogen im Schloß Bouchoute bei Brüssel. Charlotte, Elisabeth, Herzogin von Orlsans, s. Elisabeth Charlotte. Artikel, die man unter C ver ^^.' Charlotte Amalie, Hauptstadt der dän.- westind. Insel Sankt [* 17] Thomas (s. d.). Charlottenbrunn, Marktflecken im Kreis [* 18] Wal- denburg des preuh. Neg.-Vez. Breslau, [* 19] 7,5 kin im SO. von Waldenburg [* 20] und 7 km von der österr. Grenze, in 469 m Höhe, in einem durch bewaldete Vergzüge geschützten Kessel des Weistritzthales, an der Linie Görlitz-Glatz der Preuß.
Staatsbahnen. [* 21] Charlottenburg hat (1890) 1178 E., darunter 200 Katholiken, Post, Tele- graph, eine evang. Kirche im Basilikenstil (1854), , evang. rmd kath. Schule; Pappen-und Kartonnagen- fabrik, Garnhandel, in der Umgebung Leinen- und Baumwollwarenfabrikation und zwei fchwach alka- lifch-erdige Eifenquellen (6-8° 0.), deren Wasser zu Bädern, Douchen und Trinken benutzt wird (jährlich etwa 1300 Kurgäste). Am Kurplatz steht das große Badehaus mit Sanatorium für Nerven-, Herz- und Lungenkranke, die Brunnenhäuser, Wandelbahn und der Musiktempel. Nahe an der Promenade die Bismarckanlagen mit Denkmal, der Kurpark und Mönchshain mit Aussichtspunkten sowie der Karls- hain mit dem Denkmal Kaiser Friedrichs. - Der Ort wurde um 1720 von dem Freiherrn von Scherr- Thoß gegründet und zu Ehren seiner Gemahlm Charlotte Charlottenburg genannt. -
Vgl. Engels, Der klima- tische Kurort Charlottenburg (Wüstegiersdorf 1877).
Charlottenburg,.Stadt und Stadtkreis(21ykm) im preuß. Reg.-Bez. Potsdam, [* 22] liegt westlich von Ber- lin (s. d.), von dem es zum Teil wird, an der Spree und an der Berliner Stadt- und Ringbahn [* 23] (4 Stadtbahnhöfe, darunter 2 für Fernverkehr), ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Ber- lin II), Zoll- und Steueramtcs und hat (1816) 4104, (1865) 12431,(1880) 30483, (1885) 42 371, (1890) 76 859 (36 589 männl., 40270 weibl.) E., darunter 67107 Evangelische, 7982 Ka- tholiken, 295 andere Christen und 1475 Israeliten; 2022 bewohnte Wohnhäuser, [* 24] 17447 Haushaltungen und 26 Anstalten; in Garnison (1035 Mann) das Füsilierbataillon des Königin Elisabeth-Gardegrena- dicrregiments Nr. 3. Die Zahl der Geburten betrug (1892) 3143, der Todesfälle 1850, der Ehen 758. Die Stadt hat ferner zwei Post- und Telegraphen- ämter erster Klasse und eine Zweigstelle mit Rohr- post-, Fernsprech- und Telegraphenverbindung und zwei Postämter dritter Klasse mit Telegraph: einen Oberbürgermeister, Bürgermeister, Stadtsyndikus, 2 Stadtbauräte, 1 besoldeten und 10 unbesoldetc Stadträte, 54 Stadtverordnete;
zwei evang., eine kath. Kirche und die im Bau begriffene Kaiser Wil- helm-Gedächtnislirche, ein königl. Kaiserin Augusta- Gymnasium (Direktor Dr. Schultz, 22 Lehrer, 9 Klas- sen, 269 Schüler, 3 Vorklassen, 108 Schüler);
Real- gymnasium (Direktor Dr. Hubatsch, 23 Lehrer. 14 Klassen, 351 Schüler, 3 Vorklassen, 127 Schüler), höhere Bürgerschule, 1 städtische und 6 private höhere Mädchenschulen, 1 Bürger- und 12 Gemeindeschulen, eine königl. Artillerie-und Ingenieurschule (s. Berlin, [* 25] Bd. 2, S.805 a.) und eine königl.TechnischeHochschule (s.Berlin,ebd.);
endlich ein städtisches Krankenhaus, [* 26] Wasser-und Gaswerk, eine Vorschußbank, 6 Pferde- bahnlinien und 1 Dampfstraftenbahn.
Bauwerke. Das königl. Schloß, nach dem die Stadt benannt ist, besteht aus mehrcrn aneinander gereihten Gebäuden von zusammen 505 in Länge. mißt, sind unter K aufzusuchen. ¶