(spr. kawuhr-), Bewässerungskanal in Oberitalien, verläßt den Po bei Chivasso,
durchschneidet Dora Baltea, Cervo und Sesia und mündet bei Galliate in den Ticino. Er wurde 1862 begonnen, 1869 vollendet,
ist 82 km lang und hat samt dem Zweigkanal Lomellina 53 Mill. Lire gekostet. Der Cavourkanal dient zugleich für
die ältern piemont. Kanäle von Rotto, Ivrea, Caluso, Cigliano, Sesia u. s. w. als Füllwasser, und das gesamte System bewässert
eine Fläche von etwa 250000 ha. -
(spr. kahd’r), Dorf in Schottland, 9 km im SW. von Nairn, hat 1070 E., eine wohlerhaltene
Burg aus dem 15. Jahrh., an der Stelle derjenigen, wo nach der Sage König Duncan von Macbeth, dem Than von Cawdor, ermordet ward.
1) Stadt im brasil. Staat Maranhão, rechts am schiffbaren Itapicuru, mit den Orten am Rio Parnahyba, am obern und untern Itapicuru
durch Straßen, mit der Hauptstadt São-Luiz auch durch Dampfschiffahrt verbunden, hat etwa 10000 E., ein Theater und
bedeutenden Reis- und Baumwollhandel. Caxias ist Geburtsort des Lyrikers Goncalves Dias. - 2) Ital. Kolonie im brasil. Staat Rio
Grande do Sul, hat (1884) 13680 E., meist Lombarden und Welschtiroler, Viehzucht, Wein- und Maisbau. Caxias wurde 1875 gegründet.
(spr. kaschĭas), Luis Alvez de Lima, Herzog von, brasil. Marschall, geb. 1803 zu
Rio de Janeiro, errang 1851 als Oberbefehlshaber der brasil. Armee gegen den Diktator von Argentinien, Rosas, große Erfolge
vor Montevideo und bei Caseros, wofür er Marschall und Marquis wurde. Nachdem er 1857 und 1861-62 Kriegsminister und Präsident
des Ministeriums gewesen war, erhielt er 1867 den Oberbefehl über die Armeen Brasiliens, Argentinas und
Uruguays im Kriege gegen Paraguay.
Nach langen Kämpfen gelang es ihm, im Jan. 1869 Asuncion zu besetzen, doch mußte er bald darauf, angeblich aus Gesundheitsrücksichten,
den Oberbefehl an den Grafen von Eu, den Schwiegersohn des brasil. Kaisers Dom Pedro II. abgeben. Caxias wurde nun zum Herzog
erhoben und 1873 zum Vicepräsidenten des höchsten Militärtribunals ernannt;
übernahm er wieder den Vorsitz
und das Portefeuille des Krieges im Ministerium, trat aber im Jan. 1878 zurück und starb in Rio de Janeiro.
(spr. käckst’n), William, erster Buchdrucker Englands, geb. um 1421 in der Grafschaft
Kent, widmete sich in London dem Handelsstande, lebte später, wenigstens seit 1450, als angesehener Kaufmann in Brügge und
verhandelte dort (1463) als Vertreter der engl. Regierung über den Abschluß eines Handelsvertrags mit Philipp von Burgund.
Bald nach 1468 trat er in litterar. Beziehungen zur Prinzessin Margarete, der Schwester Eduards IV. und
Gemahlin Karls des Kühnen, und übersetzte (seit 1469) auf ihre Veranlassung den «Recueil
des histoires de Troyes» des Hofgeistlichen Raoul Le Fevre, eine Sammlung beliebter Ritterromane, ins Englische.
Etwa 1470 gab er seine kaufmännische Thätigkeit auf und lebte vorübergehend in Gent und Köln. Um seiner Übersetzung, die
er 1471 in Köln beendigte, eine weitere Verbreitung zu geben, erlernte er die Buchdruckerkunst und gab sein Werk im Druck
heraus, in Köln oder, wie meist angenommen wird, in Brügge. Nur wenige Drucke vollendete er noch auf dem Kontinent. 1476 siedelte
er nach London über und legte bei der Westminsterabtei eine Druckerei an, aus welcher bis zu seinem Tode
(1491) über 90 Drucke hervorgingen. Caxton hat dadurch die aufblühende neuengl.
Litteratur nachdrücklich gefördert, insbesondere auch durch Ausgaben älterer Dichtwerke, wie denn die Unterhaltungslitteratur
in seinen Drucken überwiegt, die theologische dagegen sehr zurücktritt. Als Drucker war er ebenso wie in seinen
Lebensanschauungen konservativ und bequemte sich nur langsam zu Verbesserungen, die im Laufe der Jahre aufkamen, wie zum
Gebrauch von Seitenzahlen und Holzschnittinitialen; roter Druck sowie Titelblätter fehlen ganz bei ihm.
Die von ihm gebrauchten Typen (Caxtontype), zumal die ältesten, haben viel Ähnlichkeit mit der franz. Kunstschrift. Entschiedenes
Verdienst hat er als Übersetzer aus dem Französischen, Lateinischen und Vlämischen und, durch lebhafte
Unterstützung der zeitgenössischen Produktion, um die Entwicklung der engl. Schriftsprache.
Vgl. Römstedt, Die engl. Schriftsprache
bei Caxton (Gött. 1891).
Sein Andenken wird in England sehr hoch gehalten: der Roxburghe-Club setzte ihm 1820 in der St. Margaretskirche (Westminster)
ein Denkmal;
die Caxton Society die 1845-54 bestand und die Herausgabe mittelalterlicher Litteraturwerke
bezweckte, führte nach ihm den Namen. - C.s Biographie schrieb John Lewis (1737) und in neuerer Zeit Will.
Blades, The life
and typography of W. Caxton (2 Bde., Lond.
1861-63) und The biography and typography of W. Caxton (ebd. 1877; 2. Aufl.
1882).
oder Cerroblanco, gewöhnlich Cayambé-Urku, d. h. Feuerberg, Vulkan der östl. Anden von Ecuador, fast unter
dem Äquator gelegen, hat 5840 m Höhe, an seinem Fuße Ruinen eines Tempels und alter Inkabefestigungen.
Serra, Gebirgszug im brasil. Staate Mato Grosso, an der Grenze von Goyaz, zieht unter
19-18° südl. Br. gegen NO. zur Serra Divisões de Rio Claro und geht im SO. in die große Wüste Sertão von Camapuan
über, besteht wahrscheinlich aus altkrystallinischen Schiefern.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]