(1811) zum
Adjunkten des Generalproviantmeisters. 1812 erfolgte die Ernennung zum Generalmajor und Generalintendanten der
Westarmee, als welcher er die Grundsätze durchzuführen suchte, die er in dem Werk
«Über die Militärökonomie im Frieden
und im
Kriege und über ihr Wechselverhältnis zu den
Operationen» (3 Bde., Petersb. 1822 -
23) aufgestellt hat. Seit 1813 bekleidete Cancrin den Posten eines Generalintendanten sämtlicher
aktiven
Armeekorps und nahm bei der Rückkehr der
Truppen nach
Rußland den thätigsten Anteil an den Verhandlungen mit
Frankreich
wegen der sog. Montierungsentschädigung im Betrage von 30 Mill.
Frs.
Das günstige Resultat brachte ihm 1815 den Rang eines Generallieutenants; aber zugleich verwickelten
ihn die
Intriguen der altruss. Partei in eine Untersuchung; er erhielt 1820 die erbetene Entlassung vom Posten eines Generalintendanten
und wurde zum Mitglied des Conseils des Kriegsministeriums, nachher zum Mitglied des Reichsrats ernannt. 1823 übernahm Cancrin als
Finanzminister die
Verwaltung des durch Campenhausens und
Gurjews Mißgriffe gänzlich entleerten Schatzes,
die er 21 Jahre lang zwar mit Erfolg, aber nicht zum
HeilRußlands leitete.
Als Schriftsteller hatte sich Cancrin zum Freihandelssystem bekannt, als Minister führte er sofort das strengste
Prohibitivsystem ein. Um den schlimmen
Stand der russ.
Finanzen zu verhüllen, half sich Cancrin dadurch, daß er den Kreditanstalten
desReichs die von Privaten dort niedergelegten
Gelder entnahm. Da ferner
KaiserNikolaus auf eine Herabminderung
der
Armee nicht einging, half sich Cancrin durch eine maßlose
Ausgabe von «Kredit-Billets»; diese repräsentierten angeblich
Gold-
und Silbermassen, die in der Citadelle von
Petersburg
[* 1] niedergelegt sein sollten, in Wahrheit aber gar nicht existierten. Nachdem
er seine Entlassung oftmals gefordert, ward sie ihm im April 1844 mit der
Bedingung zugestanden, daß
er als Reichsrat auch ferner an der
Staatsverwaltung teilnehme. Er starb in
Petersburg. Seine «Reisetagebücher 1844 -
45» wurden hg. vom
Grafen Keyserling (2 Bde., Braunschw.
1865). -
Kandarihn (bei den
ChinesenFen, bei den Japanesen Fung oder
Pun), der europ.
Name eines kleinen Gewichts in
China
[* 2] und
Japan, der zehnte
Teil des chines.
Tsién oder
Mas und des japan. Monmeh,1/100 des chines. Liang oder
Tael und des japan.
Rió, eingeteilt in 10 Li (inChina) oder
Ring (Rin in
Japan), welche Li oder
Ring von den Europäern
Cash
(s. d.) genannt werden. Als
Gold- und Silbergewicht hat das Candarin in Kanton
[* 3] und
Japan die
Schwere von 5,7984 engl.
Troygrän oder
0,37573 g. Es ist auch auf der
InselSumatra im Gebrauch. Das Candarin als Geldgröße s.
Tael.
Kändi, ein großes ostind. Gewicht, geteilt in 20
Maunds. Das gewöhnliche Candy von
Bombay
[* 7] ist = 5 engl. Ctr. (Hundredweights) oder 560 engl. Handelspfd. =
254,012 kg, doch kommen in
Bombay auch verschiedene andere Candy vor in einer
Schwere von 5¼ bis 7 engl.
Ctr. = 266,711 bis 355,617
kg, ferner ebendaselbst ein Candy für
Reis und ein solches für anderes Getreide
[* 8] von 215 15/16 engl. Handelspfd.
= 97,948 kg und 358,4 engl. Handelspfd. = 162,568 kg. Auf der
InselCeylon
[* 9] ist das Candy oder
Behar
(Bahar) teils 560, teils 545 engl.
Handelspfd., also teils = dem gewöhnlichen
Bombay-Candy, teils = 247,208 kg; ferner bedient man sich
daselbst auch des Candy von
Madras
[* 10] = 500 engl. Handelspfd. = 226,796 kg. Das Candy von
Surate ist gewöhnlich = 748,8 engl. Handelspfd.= 339,65 kg.
In
Pondichéry und Karikal wiegt das Candy oder die
Barre 234,963 kg.
Republik
Uruguay,
[* 12] ist fruchtbar, hat 4751 qkm und (1889) 72093 E. Hauptort
ist Guadalupe de Canelones, 48 km im N. von
Montevideo,
[* 13] mit etwa 4000 E.
1) Hauptort des Departamento Cañete (3500 qkm, 28577 E.) in der chilen.
ProvinzArauco, in einer freundlichen Ebene unfern des
westl. Fußes der Cordillere von Nahuelbuta, hat (1885) 1918 E.
Schon 1557 gegründet, aber 1602 von den
Araukanern zerstört, wurde es erst 1868 wieder aufgebaut. - 2) Stadt im Depart.
Lima
[* 14] der Republik
Peru,
[* 15] rechts am gleichnamigen
Flusse unweit seiner Mündung, ist mit dem Hafenort
Cerro Azul durch Eisenbahn
verbunden und hat (1889) 3500 E., Zuckerrohrbau und
Handel mit
Mais und Fischen.
(spr. kanjehte),DonManuel, span. Schriftsteller, geb. zu Sevilla,
[* 16] studierte
in
Cadiz,
[* 17] war Beamter im Ministerium des Innern, später Sekretär
[* 18] des Generalrats für öffentliche Wohlthätigkeit und
Kammerherr des Königs. Er war seit 1858 Mitglied der
SpanischenAkademie, seit 1880 Mitglied der
Akademie
der Künste zu
San Fernando und starb in Madrid.
[* 19] Seine Lieder («Poesias»,
1858) zeigen den pathetischen Charakter der alten Sevillaner Schule. Seine
Dramen («Un rebato en Granada»,
[* 20]
«El duque de
Alba»,
[* 21] «La esperanza de la patria» u. a.) fanden
Beifall. Um die Kenntnis der Anfänge des span.
Theaters hat er sich durch die
Ausgabe
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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