Bei Narbonne, wo er in einem 234 m langen
Tunnel
[* 1] den Mont Malpas durchbricht, zweigt der
Canal de la Robine zum
Meere ab; um
die ungünstigen Schiffahrtsverhältnisse der mittlern Garonne zu umgehen, wurde 1838 eine Fortsetzung von
Toulouse
[* 2] bis St.
Macaire, der
Canal latéralà la Garonne, erbaut. Der Verkehr ist seit
Entwicklung des
Eisenbahnnetzes zurückgegangen.
-
Michele Giuseppe, ital.
Historiker, geb. zu Genua,
[* 5] studierte daselbst
Philologie
und
Rechte, wurde wegen seiner polit.
Ansichten und Bestrebungen viel verfolgt, bis er durch
Cavours Vermittelung Professor
für Geschichte und Geographie am
TechnischenInstitut zu Genua wurde. Zugleich war er Oberbibliothekar der Civico-Beriana
(Stadtbibliothek). Er starb in Genua. Sein Hauptwerk ist die «Storia
della repubblica di Genova» (Bd. 1 - 4, Flor.
1864; Bd. 5, Genua 1874). Unter seinen zahlreichen übrigen
Schriften sind nennenswert: «Della Crimea e dei suoi dominatori
dalle sue origini fino al trattato di Parigi» (3 Bde.,
Genua 1861),
mehrfach übersetzt;
«La vita ed i viaggi di Cristoforo Colombo»
[* 6] (Flor.
1863),
«Storia del commercio, dei viaggi, delle scoperte e carte nautiche degli Italiani»
(Genua 1867),
«Gli Annali di
Caffaroe i suoi continuatori» (ebd. 1886).
ist der
Beiname zweier venet.
Maler aus dem 18. Jahrh., die sich in der
Darstellung von Landschaften und Städteansichten
ausgezeichnet haben. Der ältere,
AntonioCanale, geb. zu
Venedig,
[* 7] war Sohn und
Schüler eines
Theaterdekorationsmalers, an dessen Beschäftigungen er anfangs teilnahm. Dann studierte er in
Rom
[* 8] nach den antiken Bauwerken
und malte röm.
Ansichten. Später lebte er in
Venedig, und 1746 - 48 in
London.
[* 9] Canaletto starb zuVenedig.
Er lieferte, unterstützt von technischer Fertigkeit und Kenntnis der Perspektive, eine Menge trefflicher
Ansichten von
Venedig,
von denen besonders die vom
Canal-Grande sich durch
Treue des Wiedergegebenen und glückliche Erfindung auszeichnen und mit
charakteristischen
[* 10]
Figuren von
Tiepolo ausgestattet wurden. Mehrere seiner engl. Prospekte sind von ihm selbst radiert.
BernardoBelotto
(Bellotto), genannt Canaletto, sein Neffe und
Schüler, geb. zu
Venedig, leistete als
Maler wie als Kupferstecher Vorzügliches. Er übte seine Kunst in
Venedig,
Rom, Verona,
[* 11]
Brescia und Mailand,
[* 12] später auch am
sächs.
Hofe zu
Dresden,
[* 13] wo er Mitglied der neuerrichteten
Akademie wurde. 1768 ging er als Hofmaler des
Königs
Stanislaus Poniatowsky nach Warschau;
[* 14] dort starb er Er malte seine Städteansichten nicht minder poetisch,
doch realistisch treuer und freier von dem Goldtone der ältern Schule als sein Oheim. Für den
WienerHof
[* 15] malte er ausgezeichnete
Ansichten kaiserl. Lustschlösser, Schloßhof Schönbrunn und Plätze undStraßen vonWien
[* 16] (jetzt im Hofmuseum
zu
Wien). Unter seinen Radierungen sind die berühmtesten: 15
Ansichten von
Dresden, die zum
Teil selten geworden,
Ansichten von
Königstein und Pirna
[* 17] sowie von Warschau. 37
Bilder von ihm sind in
Dresden. -
Vgl.
Rud.
Meyer, Die beiden Canaletto
(Dresd. 1878).
(spr. kännĕndehgwa),Hauptort des County
Ontario im nordamerik.
Staate Neuyork,
[* 19] etwa 130 km östlich von
Buffalo, am Nordende des Sees Canandaigua, in herrlicher
Lage, ist Eisenbahnknotenpunkt, hat ein schönes Rathaus, eine
Akademie, Female
Seminary, kath. Waisenhaus,
Irrenanstalt und 6000 E. Auf dem See findet Dampferverkehr statt.
(spr.-rih,
Canary à deux), beliebter Gesellschaftstanz des 16. und 17. Jahrh., entstammt einem für
einen Maskenball zur Zeit
Heinrichs III. von
Frankreich komponierten Divertissement, bei dem die Tanzenden als Könige
und Königinnen von Mauretanien oder auch als Wilde mit vielfarbigem Federschmuck verkleidet waren.
Die
Musik bewegte sich
im schnellen Dreiachtel- oder Sechsachteltakt.
Canarienwein, süßer Liqueurwein der
Canarischen Inseln, geringer als der Madeira:
[* 24] er bedarf 3 Jahre zum Ausreifen und erhält dann ein an
Ananas erinnerndes
Aroma. Nicht zu verwechseln sind die «Sekte» mit
den Vidognaweinen der gleichen Herkunft; diese sind trockne Weißweine mit wenig Körper und Parfum, dagegen starkem Alkoholgehalt.
Früher waren die Canariensekt, zu denen übrigens auch der Madeira gerechnet wurde, viel berühmter
als heutzutage, wo sie fast nur noch unter fremder
Etikette, als Sherry oder Madeira, in den
Handel gelangen.
Den meisten und besten
Wein produziert
Teneriffa (Hauptlagen Laguna, Orotava, Tacaronte, Matanza), nächstdem stehen die Produkte
der
Inseln Gomera (beste
Lage Herminga),
Ferro (Jolfo) und
Palma im Ansehen. Bis zum J. 1850 betrug der gesamte
Weinertrag der sieben
Canarien etwa 25000 Pipen (à 454 l), durch das Oidium
(Traubenfäule) ist derselbe jedoch in neuerer
Zeit bedeutend reduziert worden. Der größte
Teil der Produktion geht nach
Brasilien.
[* 25]
Hamburg
[* 26] führte 1890 ein: 3355 hl im
Werte von 194600 M.;
Bremen:
[* 27] 1278 hl im Werte von 65268 M.
ist eine Singvogelart aus der Familie der
Finken, welche im
System den
NamenCanarischer Fink (Fringilla
s.
Serinus s. Dryospiza canariaL.) führt, da sie die
Canarischen Inseln bewohnt. Jetzt ist der Canarienvogel bei uns der
gemeinste Stubenvogel, der fast das ganze Jahr hindurch, mit Ausnahme der Mauserzeit, seinen
Gesang hören läßt und leicht
im
Bauer gehalten wird. In seinem Vaterlande lebt er auf Feldern und in Gärten und
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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