mit zusammengedrückten gegliederten Zweigen, an denen ganz kurze, spitze Schuppenblätter dicht gedrängt in vier Reihen
sitzen, und mit kleinen, vierklappigen, sechssamigen
Zapfen.
[* 1] Aus seiner Rinde fließt ein balsamisches Harz, welches als Sandarak
in länglichen, spröden, blaßgelblichen, außen weißlich bestäubten, im
Bruche glasglänzenden und durchsichtigen
Stücken in
den
Handel kommt, sich in
Alkohol leicht auflöst und teils zur Bereitung eines hellen
Weingeistfirnisses,
teils zu Pflastern, Salben,
Räucher- und Radierpulvern benutzt wird. Auch von einer austral. Art, der Callitris Preissii Miq.,
ist neuerdings das Harz als Sandarak in den
Handel gebracht worden und findet dieselbe Verwendung wie das von Callitris quadrivalvis.
VonCallitris quadrivalvis wird das Holz
[* 2] wegen seiner Dauerhaftigkeit und seines schönen Aussehens
als
Bauholz und zu Möbeln verwendet.
Staatsbahnen
[* 5] (Bahnhof Lichtenstein-Callnberg),
hat (1890) 2967 (1419 männl., 1548 weibl.) evang.
E., Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 6] ein Lehrerinnenseminar mit Übungsschule;
Weberei,
[* 7] Strumpfwirkerei,
Bergbau,
[* 8] einen Jahrmarkt
und zwei Viehmärkte.
(spr. -loh),Jacques, franz. Kupferstecher, geb. 1592 zu
Nancy,
[* 9] entwich, kaum 12 J. alt, aus dem Elternhause und gelangte mit einer Zigeunerbande nachFlorenz,
[* 10] wo er beim
Maler Canta Gallina Unterkommen fand. Nach Nancy zurückgeführt, entfloh er zum zweitenmal und erhielt endlich 1609 die
Erlaubnis, nach
Italien
[* 11] zurückzukehren, wo er in
Rom
[* 12] die Kupferstechkunst zu betreiben begann, erst bei dem
MalerTempesta,
dann bei dem Kupferstecher Philippe Thomassin. 1611 ging er nach
Florenz und versuchte bei
Giulio Parigi
das Radieren.
Seine
Arbeiten fanden durch die eigenartige und witzige Erfindung und Zeichnung vielen Beifall. 1622 kam Callot nach
Nancy zurück; 1625 berief ihn die
InfantinKlara Eugenie von
Österreich,
[* 13] Statthalterin der
Niederlande,
[* 14] nach
Brüssel,
[* 15] um die
Belagerung von
Breda zu zeichnen, die er nachher in Kupfer
[* 16] stach. In derselben
Weise behandelte er auch
die
Belagerungen von La Rochelle und
Fort St. Martin auf der
Insel Ré für
Ludwig XIII. Er starb zu Nancy. Daselbst
wurde ihm 1877 eine Bronzestatue (von Laurent) errichtet.
Die Zahl seiner eigenhändig gestochenen Werke beläuft sich auf 882
Blätter meistens von kleinem Format.
Anstatt des vorher zum
Ätzen gebrauchten weichen Firnisses bediente er sich eines harten. Dies ermöglichte ihm ein freieres
Spiel mit der Radiernadel und die Ausführung kleiner
[* 17]
Figuren. Berühmt sind: die Versuchung des
heil.
Antonius (1635), der Jahrmarkt bei dem Gnadenbilde der
Madonna dell' Imprunetta zu
Florenz (1620),
die
Strafen der Missethäter, die
Ansichten des Louvre und des Pont-Neuf zu
Paris,
[* 18] zwei Gegenstücke, die großen und kleinen
Misères de la guerre (1633 und 1636, zwei Folgen,
die erste von 8, die andere von 18
Blättern), der
Capitano de'
Baroni (25
Blätter). Handzeichnungen
C.s bewahrt der Louvre in
Paris und die
Albertina zu
Wien
[* 19] in einem Skizzenbuch,
das
Thausing herausgab
(«Livre d'esquisses de J. Callot»,
Wien 1880). -
Vgl. Meaume,Recherches sur la vie et les ouvrages de Jacques
Callot (2 Bde., Par. 1853
u. 1860);
Dumast, Jacques Callot (ebd. 1875), und seine
Biographien von
Vachon (ebd.
1886) und Bouchot (ebd. 1890).
Salisb., Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.),
aus einer einzigen Art, dem gewöhnlichen
Heidekraut (Calluna vulgaris Salisb.)
bestehend, das früher gewöhnlich zur Gattung
Erica gerechnet wurde. Diese bekannte
Pflanze, die den öden Heidestrecken oder
sandigen Kieferwäldern und dürren Felskuppen im hohen
Sommer und Herbst mit ihren schönen pfirsichroten,
selten weißen Blütentrauben einen so angenehmen Schmuck verleiht, ist kein Kraut, sondern einStrauch, der zwar gewöhnlich
sehr niedrig bleibt, aber unter ihm besonders günstigen Standortsverhältnissen 1 - 1,5 m hoch wird, seine Stämmchen erreichen
dann 2,5 - 5 cm Durchmesser.
Die gemeine
Heide hat immergrüne, vierzeilig gestellte Schuppenblätter von lineal-dreieckiger Gestalt, die im Winter eine
bräunliche
Farbe annehmen.
IhreBlüten, die dem langen, vierteiligen, rot- oder weißgefärbten
Kelche ihr schönes Ansehen
verdanken, enthalten viel
Honig, weshalb in allen Heidegegenden die
Bienenzucht
[* 20] mit Erfolg betrieben werden kann. DieHeide
ist eine der verbreitetsten
Pflanzen in der Welt, denn sie findet sich in fast ganz Europa,
[* 21] in Nordasien und Nordamerika,
[* 22] auch auf den
Azoren.
Dabei ist sie eine so gesellig wachsende
Pflanze, daß sie, namentlich in den nördl.
Ländern, ungeheure Landstrecken fast
ausschließlich zu bedecken vermag. Das
Heidekraut liebt einen sandigen oder moorigen, magern, sonnigen
Boden und verdrängt auf solchem fast alle andern
Pflanzen. Durch den dichten Wurzelfilz, den seine sich vielfach verzweigenden
Wurzeln im
Boden bilden, und den engen
Schluß seiner dicht neben- und durcheinander wachsenden, vielfach verzweigten Stämmchen
absorbiert es fast ausschließlich
Tau und
Regen und läßt diese nicht in den
Boden gelangen, wodurch die
Pflanze mittelbar auf Forstkulturen sehr schädlich wirkt.
Unmittelbar schadet sie durch Überwachsen und Verdämmen der in
den
Boden gesetzten Holzpflanzen. Dagegen bereitet sie durch ihre Zersetzungsprodukte und
Abfälle den
Boden für anspruchsvollere
Gewächse vor, liefert dem Wilde während des Winters Äsung und wird zu Streu verwendet.
(lat.), in der
Botanik Bezeichnung für das schwammig-schwielenartige Gewebspolster, das sich bildet, bevor
junge, von weichholzigen
Pflanzen geschnittene und in die Erde gesteckte Zweige bei ausreichender Wärme
[* 23] und Feuchtigkeit
Wurzeln erzeugen, und welches aus dem über der jüngsten Holzschicht liegenden
Cambium hervorgeht. Aus diesem Callus erst
oder in dessen unmittelbarer Nähe entwickeln sich bald rascher, bald langsamer die jungen
Wurzeln und erheben den Pflanzenteil
zu einer selbständigen
Pflanze. Auch die Verwachsung eines edeln Zweigs mit dem weniger edeln Grundstamme bei
Veredelungen
wird durch den Callus vermittelt.
In der
Medizin bedeutet Callus die entzündliche Gewebsneubildung, welche an verletzten
Knochen
[* 24] (besonders
nach
Knochenbrüchen) eintritt, um das Verlorengegangene zu ergänzen sowie die aufgehobene
Verbindung wiederherzustellen.
Dieselbe ist anfangs weich und gallertartig, erhärtet aber später durch Anhäufung von
Knochenerden
(Kalksalzen), und zwar
gewöhnlich in dem
Grade, daß sie die Härte des unverletzten
Knochens übertrifft. Die
Chirurgen unterscheiden bei derHeilung
der
Knochenbrüche den sog. provisorischen Callus, welcher das ge-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶