zu Modena und lebte seit 1807 wieder in Verona,
[* 1] wo er starb. Unter seinen Werken sind hervorzuheben: ein
Sternkatalog
in den
Schriften der ital. Gesellschaft der Wissenschaften (1803 - 4) und «Trigonometria
piana e sferica») (2. Aufl.,
Bologna 1804).
(spr. kagoh),Gahets, eine seltsame Menschengattung in den franz.
Westpyrenäen, die man früher mit Unrecht für
Kretinen gehalten hat. Die allgemeine Eigentümlichkeit, durch die
sie sich von den andern Landesbewohnern unterscheiden, besteht darin, daß sie runde
Ohren haben, indem ihnen durchgehends
die Läppchen fehlen. Sie sollen von zurückgebliebenen Westgoten abstammen, waren im Mittelalter von der menschlichen Gesellschaft
ausgeschlossen und mußten als
Abzeichen ein
Stück rotes
Tuch oder eine Eierschale auf der Kleidung angeheftet tragen.
Der
Aberglaube schrieb ihnen
Aussatz, übeln
Geruchu. dgl. mehr zu.
Außer in den ehemals aquitan.
Ländern beiderseits der Pyrenäen,
im span. Obernavarra, im franz. Niedernavarra, Guyenne, Gascogne,
Béarn leben Cagots noch in Unterpoitou, in der
Bretagne und in Maine, wo sie Caqueur, Cacoas oder Caquins heißen. Verwandt mit
ihnen sind die auch Cagots genannten Colliberts in Niederpoitou. Die Revolution gab ihnen 1793 gleiche
Rechte mit den übrigen
Franzosen, ohne jedoch das Vorurteil, welches sie gegen sich haben, heben zu können. -
Vgl.
Michel,
Histoire des races maudites de la
France et de l'Espagne (2 Bde., Par.
1847; deutsch von
Stricker, 2 Bde., Frankf. 1850);
Rochas, Les parias de
France et d' Espagne, Cagots et Bohémiens
(Par. 1877).
(Cahir; spr. káhörr, keh'r oder kähr), Marktflecken in der irischen Grasschaft
Tipperary, am
Suir, 63 km im
WNW. von
Waterford, hat (1881) 2469 E., großartige Kornmühlen und bedeutenden
Kornhandel.
in der Mehrheit
Cahices, ein früher gesetzliches span. Getreidemaß, auch für andere
schüttbare feste Körper gebräuchlich. Am wichtigsten war der castilische Cahiz von 12
Fanegas zu 12 Celemines = 6,66012 hl.
(S.
Cafiso.)
1)
Arrondissement des franz. Depart. Lot, hat 2187,06 qkm,
(1891) 100488 E., 132 Gemeinden und zerfällt in die 12 Kantone: Cahors-Sud (95,23 qkm, 9149 E.), Cahors-Nord (126,27
qkm, 12243 E.),
Castelnau (193,57 qkm, 6770 E.), Catus (192,14 qkm, 8889 E.), Cazals (146,31 qkm, 6593 E.), Lalbenque (278,02
qkm, 8962 E.), Lauzès (209,36 qkm, 6112 E.), Limogne (222,93 qkm, 8311 E.),
Luzech (172,45 qkm, 9707 E.), Montcuq (222,33
qkm, 8107 E.), Puy l'Evêque (201,95 qkm, 10948 E.), St. Géry (126,50 qkm, 4697 E.). - 2) Hauptstadt
des
Arrondissements Cahors, des Depart. Lot und der ehemaligen Landschaft Cahourcin
oder Quercy in Guyenne, in 123 m Höhe, auf einem Hügel am rechten Ufer des von 4
Brücken
[* 5] überspannten Lot, an den Linien
Montsempron-Cahors-Capdenac und Cahors-Montauban (64 km) der Orléansbahn, hat (1891) 10956, als Gemeinde 15369 E.,
in Garnison das 7. Infanterieregiment. Cahors ist Sitz des
Präfekten, der Departementsbehörden, eines
Bischofs, eines
Tribunals
erster Instanz, eines Assisenhofs, eines
Handels- und zweier Friedensgerichte und einer Gewerbekammer.
Die Stadt zerfällt in Ober- und Unterstadt, besitzt eine schöne roman.
Kathedrale, die auf den Ruinen
eines röm.
Tempels erbaut sein soll,
Denkmäler Fénélons, der in Cahors studierte, und des hier geborenen Gambetta, von Falquière;
ferner Lyceum, ein bischöfliches und ein Lehrerseminar, öffentliche
Bibliothek (16000
Bände),
Theater
[* 6] und vier
Zeitungen.
Die von Papst
Johann XXII. 1321 gestiftete
Universität wurde 1751 mit der von
Toulouse
[* 7] vereinigt. Auch
findet man noch die Überreste eines röm.
Theaters und eines röm.
Bades, genannt Dianathor. Die Bewohner betreiben
Brauerei,
Tuchfabrikation, starken
Weinbau (s.
Cahorsweine) sowie
Handel mit Holz,
[* 8]
Trüffeln,
Nuß-,
Lein- und Hanföl und
Phosphaten. - Cahors ist
das kelt. Divona (heilige
Quelle),
[* 9] nach einer jetzt
Fontaine des Chartreux genanntenQuelle.
Bei denRömern eine der Hauptstädte
Aquitaniens, wurde die Stadt von Theodebert 513, von den
Normannen 864 eingeäschert, gehörte
im 11. Jahrh. den
Grafen von
Toulouse, dann
Heinrich II. von England, der ihrThomasBecket als Gouverneur gab. Damals ward Cahors befestigt.
Von 1360 bis 1428 besaßen es die Engländer, 1580 eroberte es
HeinrichIV. Cahors war im Mittelalter einer
der Hauptsitze der südfranz. Wechsler (Cahorsini, in
Deutschland
[* 10] Cawertschen, Gowertschen oder Cauder-Welsche genannt), die
erst später von den nordital. Nebenbuhlern, den sog.
Lombarden, in den Hintergrund gedrängt wurden. -
Vgl. Dufour, La commune
de Cahors au
moyen âge (Cahors 1846).
die in der Umgebung der Stadt
Cahors gebauten roten
Weine, von denen die meisten jung verbraucht werden,
da sie ein langes Lagern nur bei sehr sorgsamer Pflege vertragen.
Die bekanntesten sind: Rogomme,
Cahors grand Constant,
Cahors
Duroc,
Cahors Marquère u. a.
(spr. ka-uhr),AugusteAndréThomas, franz. Chemiker, geb. in
Paris,
[* 11] war Professor an der Centralschule und Examinator an der Polytechnischen Schule zu
Paris und Münzwardein und starb in
Paris. Cahours'
Arbeiten haben die organische
Chemie vielfach gefördert.
Außer zahlreichen
Abhandlungen, die meist in den «Annales
de chimie et de physique» und in den «Comptes rendus»
veröffentlicht sind, schrieb er
«Traité de chimie générale élémentaire» (3. Aufl., 5 Bde.,
Par. 1874 - 75) sowie mit A. W. Hofmann einen
Bericht über die
Pariser internationale
Ausstellung von 1867.