787 zum ord. Professor der
Philosophie ernannt wurde, ging er 1761 als Prediger bei der luth. Petrigemeinde nach
Petersburg;
[* 1] 1765 legte
er sein
Amt nieder und ging zuerst nach
Altona,
[* 2] wurde aber schon 1766 als Oberkonsistorialrat und Direktor des Gymnasiums zum
GrauenKloster nach
Berlin
[* 3] berufen, wo er starb. In seiner
«Erdbeschreibung»
(Tl. 1–11, Abteil.
1, Hamb. 1754–92), deren erste
Teile mehrere
Auflagen erlebten, wandte Büsching. Zuerst die polit.-statist. Methode der Geographie
an und bahnte dadurch eine wissenschaftliche Behandlung dieser Disciplin an. Fortgesetzt wurde die
«Erdbeschreibung» von
Sprengel
und
Wahl
(Tl. 11, Abteil. 2–4, Hamb. 1802–7),
von
Hartmann
(Tl. 12, Abteil. 1, ebd. 1799) und von Ebeling
(Tl. 13, Bd. 1–6, ebd. 1800–3). Unter B.s zahlreichen
andern Werken sind noch zu erwähnen das
«Magazin für Historie und Geographie» (25 Bde.,
Halle
[* 4] 1767–93),
«Beiträge zur Lebensgeschichte merkwürdiger
Personen» (6 Bde., ebd. 1783–89; hierin im 6.
Bande seine
eigene Lebensgeschichte),
«Neueste Geschichte der
Evangelischen beider Konfessionen
[* 5] in
Polen» (3 Bde.,
ebd. 1784–87) und «Wöchentliche Nachrichten von neuen Landkarten
[* 6] und
Büchern» (Berl. 1773–86).
er starb Er
begründete den
Verein für schles. Geschichte und
Altertümer und gab lange die «Schles. Provinzialblätter» heraus;
mit von der
Hagen
[* 9] veröffentlichte er das
«Buch der Liebe», das «Leben Götz' von
Berlichingen» (Bresl. 1813) und den noch heute
brauchbaren «Litterar. Grundriß zur Geschichte der deutschen
Poesie» (Berl. 1812);
mit von der
Hagen und
Docen das «Museum für altdeutsche Litteratur und Kunst» (ebd. 1809–11);
selbständig «Des
Deutschen Leben, Kunst und
Wissen im Mittelalter» (4 Bde., Bresl.
1816–18; neue Aufl. 1821),
die Memoiren des schles. Ritters
Hans von Schweinichen (s. d.),
«Ritterzeit und Ritterwesen»
(2 Bde., ebd. 1823), seine besteArbeit, und kleinere, namentlich auf mittelalterliche
Baukunst
[* 10] bezügliche
Schriften.
binSalim, ein Mischlingsaraber, wahrscheinlich 1834 geboren, Plantagenbesitzer in der Nähe
von
Pangani, war 1888–89 die Seele des Araberaufstandes gegen die deutsche Herrschaft in Ostafrika. Er griff wiederholt,
aber vergeblich 1888
Bagamojo und
Dar es
[* 11] Salaam an und wurde zum erstenmal von Hauptmann
Wißmann
geschlagen. Ein
Überfall der
StationMpwapwa in
Usagara glückte ihm zwar im Juli, auch gelang es ihm die wilden
Mafiti in
Massen
nach
Usaramo zum Kampf gegen die
Deutschen heranzuführen, doch erlitt er 18. Okt. bei Jombo durch
Lieutenant von Gravenreuth
eine entscheidende
Niederlage. Er zog sich darauf nördlich nach
Nguru zurück, wo er 7. Dez. von den
Negern gefangen genommen und
an die deutsche Schutztruppe ausgeliefert wurde. Am wurde er in
Pangani durch
ein Kriegsgericht zum
Tode durch den
Strang verurteilt und sofort hingerichtet.
Joh.
Karl Eduard, Sprachforscher, geb. zu
Magdeburg,
[* 12] widmete sich zu
Berlin und Göttingen
[* 13] orient.
Studien, machte dann eine
Reise nach Mexiko
[* 14] und trat nach seiner Rückkehr mit den Gebrüdern
Humboldt in nähere
Verbindung.
Buschmann hatte Anteil an den sprachwissenschaftlichen
Arbeiten W. von
Humboldts, nach dessen
Tode er auch
A. von
Humboldt bei seinen Werken, namentlich dem «Kosmos», unterstützte.
Buschmann trat 1832 bei der königl.
Bibliothek in
Berlin ein, wurde 1835 zum Kustos und 1853 zum Bibliothekar ernannt; 1851 wurde
er in die
Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Er starb zu
Berlin.
Von W. von
Humboldts Werke «Die Kawisprache auf der
Insel Java» (3 Bde., Berl.
1836–39), mit dessen Vollendung Buschmann nach dem
Tode des Verfassers von der
Berliner
[* 15]
Akademie betraut worden war, ist der größte
Teil des dritten
Bandes, die vergleichende
Grammatik der Südseesprachen, von Buschmann bearbeitet.
Hieran reiht
sich
«Aperçude la langue des Iles Marquises et de la langue taïtienne» (Berl. 1843).
In den Publikationen der
BerlinerAkademie erschienen von Buschmann. «Die aztekischem Ortsnamen»
(1. Abteil., ebd. 1853; zu Mexiko ins
Spanische
[* 16] übertragen),
«Die
Spuren der aztekischen
Sprache
[* 17] im nördl. Mexiko und
höhern amerik. Norden»
[* 18] (ebd. 1859),
(holländ. Bosjesmans, d.i. Strauchbewohner; engl.
Bushmen), in der eigenen
SpracheSakwa oder Sâb
(Singular) oder
Sân (Plural), in der
Sprache der
KaffernAba-tua,
d. i. Bogenmänner,
bei den
BetschuanenBaroa, ein
Volk in Südafrika.
[* 22]
Ihre Hauptsitze erstrecken sich von der Kafferngrenze im SO. quer
durch die
Kapkoloniebis in den Nordwesten derselben, also im S. des Oranjestroms. Doch wohnen sie auch im N. desselben, zunächst
im Großnamaland auf beiden Seiten des
Aub oder
Großen Fischflusses, teils von den
Nama geknechtet, teils unabhängig: dann
in größerer Zahl, vollkommen unabhängig, östlich davon in der großen Sand- und Buschwüste
Kalahari
und weiter nordwärts bis an und über den
Ngamisee hinaus.
Die Buschmänner werden wegen ihrer Kleinheit (Maximum 144 cm) zu den
ZwergvölkernAfrikas gerechnet. Sie sind sehr mager und feingliedrig,
rötlichbraun von
Farbe, haben wolliges, fein verfilztes
Haar,
[* 23] plattgedrückte
Nase,
[* 24] etwas aufgeworfene Lippen.
Daß die Buschmänner mit
den
Hottentotten einen gemeinsamen Rassentypus haben, könnte bei aller physischen Grundverschiedenheit aus der
Ähnlichkeit
[* 25] ihrer
Sprachen entnommen werden; höchst wahrscheinlich sind sie die Ureinwohner, welche die einwandernden
Hottentotten sich
unterworfen haben. Die Buschmänner leben in
Stämme geteilt, schwärmen in einzelnen Familien umher und vereinigen sich nur zur Verteidigung
oder zu Raubzügen. Sie haben alle Eigenschaften eines Jägervolks: ausdauernd, unstet, sehr vertraut
mit den
¶