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eine systematisch geschlossene Abteilung zu bilden.Der eigentliche oder echte Büffel (Bos bubalus L. oder Bubalus buffelus Blum.), welcher in Hindustan wild lebt, aber auch leicht in jedem andern Lande verwildert, unterscheidet sich hauptsächlich durch seine am Grunde zusammengedrückten und runzeligen, nach hinten gebogenen Hörner, welche gegen die Mitte aufwärts und mit den Spitzen nach vorn und außen gerichtet sind, und durch eine stark gewölbte, kraushaarige Stirn, welche so lang als breit ist.
Seine Glieder [* 1] sind stark, aber niedrig; sein Haar [* 2] ist meist schwarz oder grau, selten braun oder weiß. Im wilden Zustande ist der ein furchtbares Tier; aber auch gezähmt zeigt er sich noch wild und störrig und kann kaum durch den Nasenring gebändigt werden. Nach Italien [* 3] kam der Büffel, nach dem Zeugnisse von Paulus Diaconus, 596; jetzt ist er in sumpfigen und wenig angebauten Gegenden Italiens [* 4] sehr häufig, zumal in Calabrien, in den Pontinischen Sümpfen und der Maremme.
Sümpfe sind überhaupt sein liebster Aufenthalt, und er verbringt selbst mehrere Stunden halbversenkt im Wasser, schwimmt auch vortrefflich. Da er die Nässe wie kein anderer Wiederkäuer [* 5] verträgt, so ist er besonders bei der Bearbeitung des schlammigen Bodens der Reisfelder von Nutzen, leistet aber auch als Zugtier auf morastigem Boden wichtige Dienste, [* 6] denn auch durch grundlosen Morast, wo kein Pferd [* 7] fortkommt, bricht er sich Bahn. Man hat ihn jetzt selbst an solchen Orten in Deutschland, [* 8] wo schwerer Thonboden herrscht und das Pflügen außerordentliche Kraft [* 9] verlangt, mit Vorteil eingeführt.
Sein Fleisch ist hart und geschmacklos, und die Milch der Büffelkuh, mindestens in Europa, [* 10] wenig tauglich. Ebenfalls in Indien findet sich der noch wenig bekannte Arni (Bubalus Arni Pallas), der vielleicht der Stammvater des gewöhnlichen Büffel ist, und auf den Sunda-Inseln, Molukken und Philippinen der Kerabau (Bubalus Kerabau Gray), mit ungeheuer langen und weit auseinander stehenden Körnern. Der kapische Büffel Bubalus Caffer L.; s.Tafel: Rinder [* 11] I, [* 12] Fig.
2) in Südafrika [* 13] gleicht den vorigen in vieler Hinsicht; nur ist er noch stärker, wilder und gefährlicher. Deshalb sind auch die Jagden auf ihn voll von Gefahren, zumal er mit seiner Stärke [* 14] eine große Schnelligkeit verbindet. Seine schwarzen, sehr schweren Hörner stoßen an der Wurzel [* 15] zusammen und bilden quer über die Stirn einen harten, unebenen Wulst, biegen sich dann nach unten und vorn. Zu beiden Seiten des Kinns und des Unterkiefers befindet sich ein steifer Bart.
Auf dem Körper ist das Haar dünn zerstreut und schwarz oder schwarzbraun; nur die jüngern Tiere sind dichter behaart; einjährige Bullen haben eine Art aufrechter, vom Hinterkopfe zur Schwanzwurzel reichender Mähne. Außer dem Arni trifft man die übrigen genannten Büffelarten in den meisten zoolog. Gärten an, wo sie sich bei geschrotenen Körnern (Hafer, [* 16] Gerste, [* 17] Mais) und Heu lange Jahre halten und auch fortpflanzen. Sie fallen leicht in ihre ursprüngliche Wildheit zurück.
Der Preis für den aufgewachsenen echten Büffel beträgt etwa 200, für den Kerabau 400 und für den kapischen Büffel 600 M. Der amerikanische Büffel gehört zu den Bisons (s. d.). Über den malaiischen Büffel oder Anoa s. Gemsbüffel. Die Büffelhäute sind dicker und fester als die besten Ochsenhäute, daher zur Bereitung vorzüglichen Sohlenleders sehr geschätzt. Auch durch die Sämischgerberei (mittels Öl) verarbeitet man sie zuweilen zu starkem, gelbem Leder, woraus dann Gürtel, [* 18] Koppel, Patronentaschen u. dgl. gemacht werden. Eine Büffelhaut wiegt manchmal über 50 kg. Der Handel erhält diese Häute aus der europ. Türkei [* 19] und aus Südafrika. Die Büffelhörner werden zur Verarbeitung auf Kämme, Dosen, Messerhefte und Drechslerwaren den Ochsenhörnern vorgezogen, weil sie größer, dabei dichter und härter von Sudstanz sind; auch gereicht die dunkelbraune oder schwarze Farbe des Büffelhorns oft zum Vorteile.