«Ritter von
Fröhlich». Der große Ringplatz, einer der schönsten
Böhmens, ist von Bogengängen umgeben und in der Mitte
durch einen schönen
Springbrunnen geziert. Sehenswert sind besonders die Domkirche mit frei stehendem
Glockenturme (um 1500 erbaut),
das stattliche Rathaus mit 3
Türmen, das städtische Museum, die altgot. Piaristenkirche mit schönem Kreuzgang,
die Wenzelskirche, die
AltstädterKirche, das Volksschulgebäude, das deutsche Vereinshaus, das bürgerliche Brauhaus, das
Hohenfurter Haus, die bischöfl. Residenz und das
Denkmal des Großindustriellen Lanna im Stadtpark. Die Pferdebahn nach Linz,
[* 1] die erste auf dem Festlande, wurde 1833 eröffnet, 1871 in eine Dampfbahn umgewandelt.
Budweis besitzt die Herrschaft Budweis mit Aujezd, Elhenitz und Daubrawitz, zusammen 34,21
qkm, darunter 6,34 qkm
Teiche. Nördlich überragt das prächtige got. Schloß Frauenberg der Fürsten von
Schwarzenberg das
Moldauthal.
Budweis ist Sitz eines
Bischofs, einer Bezirkshauptmannschaft, eines
Kreisgerichts, eines Bezirksgerichts (295 qkm, 31 Gemeinden, 90 Ortschaften, 49 847 E.),
einer
Geniedirektion, eines Militärgerichts erster Instanz (Garnisongericht) der 38. Infanteriebrigade,
einer
Handels- und Gewerbekammer und verschiedener anderer
Behörden. Von
Bildungsanstalten befindet sich daselbst eine theol.
Diöcesanlehranstalt und Seminar, deutsches und böhm. Obergymnasium, deutsche Oberrealschule,
böhm. Privatunterrealschule, deutsche und böhm.
Volksschulen und deutsche
Bürgerschule für
Knaben und Mädchen, deutsche
Lehrerbildungsanstalt,
Musik-,
Handels- und Gewerbeschule, deutsche und böhm.
Ackerbauschule, Taubstummeninstitut,
Knabenseminar, Waisenhaus, Armenhaus, städtisches
Krankenhaus,
[* 2] Garnisonlazarett; ferner eine
Sparkasse, Vorschußkasse, Filialen
der Österreichisch-Ungarischen
Bank und der Eskomptegesellschaft.
Industrie und
Handel. Die Stadt ist ein blühender Industrieort, zugleich Mittelpunkt des
Handels von Südböhmen und hat Fabrikation
von Steingutwaren, Porzellan, Majoliken,
Bleistiften (L. C. Hardtmuth), Zündwaren,
Holzstiften, Maschinennägeln,
Goldleisten,
Thonwaren
[* 3] (besonders Öfen),
[* 4]
Chemikalien, Zucker,
[* 5] Essig und Papier; ferner
Glockengießerei, Dampfziegelei,
Maschinen- und Schiffbauanstalten, Holzimprägnierungsanstalt, amerik. Kunstmühle,
Brauerei (mit Ausfuhr nach
Amerika)
[* 6] und
die Ritter von Lannasche Brettsäg- und Parkettfabrik.
Der Handel erstreckt sich hauptsächlich auf Getreide,
[* 7] Holz,
[* 8]
Stein-
und
Braunkohlen und
Salz,
[* 9] und bewegt sich teils auf der Eisenbahn, teils zu Wasser nach
Prag
[* 10] und
Hamburg.
[* 11] - Die alte Stadt Budweis wurde im 13. Jahrh. von Budiwoj Vitkovec, dem
Vater des Zaviš von
Falkenstein, dicht dabei die neue Stadt 1265 von
Ottokar II. gegründet und zur königl. Stadt erhoben. Für ihre
Treue im Dreißigjährigen
Kriege erhielt Budweis vom
Kaiser viele
Vorrechte und als Geschenk
Bergstadtl (s.
Rudolfstadt).
Nordwestbahn, hat (1890) 800, als Gemeinde 3301 czech.
E., Post,
Telegraph,
[* 13] Bezirksgericht (409 qkm, 49 Gemeinden, 63 Ortschaften, 24 955 E.), eine altertümlichePfarrkirche, großartige
Knaben- und
Mädchen-Bürgerschule, ein städtisches Rathaus, ein schönes Schloß mit
Park;
(spr. budsah-),Marktflecken in der Bezirkshauptmannschaft
Trembowla in Ostgalizien, südlich von
Tarnopol
am Sereth in flacher Gegend, hat (1890) 5522 E. (zwei Drittel
Polen und ein Drittel Ruthenen), Post,
Bezirksgericht
(255 qkm, 9 Gemeinden und Ortschaften, 9 Gutsgebiete, 23 723 E.), Fabrikation von Textilstoffen und
Kerzen sowie
Ackerbau,
Getreidehandel.
In der Nähe ein schönes Schloß, Porphyr-und Mühlsteinbrüche.
(spr. buehn áĭre), auch
Bonaire,
Insel der
Kleinen Antillen bei Curacao, 12° nördl.
Br., 68° 10' westlich
von Greenwich, in niederländ.
Besitz, 335 qkm groß, mit (1889) 4701 E., besteht im NW.
aus alten
Eruptivgesteinen und
Tuffen, an welche sich östlich Kreidekalke sowie jüngere
Bildungen lehnen. Im Brandaris erreicht
die
Insel 254 m Höhe.
(spr. buehnos áĭres, d. h. Gute Lüfte), früher
Buenos-Ayres.
1) Die südlichste
Provinz (seit der
Argentinischen Republik, früher ein selbständiger Freistaat, grenzt im N.
an denParana und die La-Platamündung, im O. und
S. an den Atlantischen Ocean, im
W. an die
Provinz Cordoba
[* 18] und Gobernaciones Rio
[* 19] Negro und Pampa, von denen sie die Linie 63° 20' scheidet, hat 311 196 qkm und besteht zum allergrößten
Teile aus der Pampa, ist übersät mit Lagunen und wird, abgesehen vom Rio Negro und Rio Colorado
im S., besonders vom Rio
Salado bewässert, der von dem NW. her nach SO. durch die
Provinz fließt.
Einige größere Wasseransammlungen sind die Lagunen Mar Chiquita, de Gomez, Epecuën. Im S. erheben sich die granitischen
Sierras Ventana, Tandil, Baya,
Volcan zu 270-1080 m Höhe.
Das Klima ist gemäßigt, mild, aber der Pamperos,
Südweststürme, wegen nicht immer angenehm. Der
Boden ist fruchtbar, üppig, mit Grasbeständen, weidenreich, aber im SO.
an der
Küste sandig und mit Dünen bedeckt. Buenos-Aires hatte 1890: 764 166 fast ausschließlich weiße,
Ackerbau und Viehzucht
[* 20] treibende
E.;
und zwar zählte man 1888 9½ Mill.
Stück Rindvieh, 1,8 Mill.
Pferde,
[* 21] 55 Mill. Schafe,
[* 22] insgesamt im
Werte von 843 757000 M. Die Einnahmen betrugen 1890: 24 995 600, die
Ausgaben 24 314 609
Pesos nacionales (= 4 M.).
Hauptstadt
war bis 1880 Buenos-Aires, seitdem La-Plata (s. d.) mit 6 5000 E. Sechs
Eisenbahnlinien durchziehen die
Provinz nach NW., W.,
SW., SO.
Außer und La-Plata sind erwähnenswert:
Bahia Blanca
an der gleichnamigen
Bai,
Carmen de Patagones am Rio Negro, Chivilcoy
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