(spr. -dösch),Berg im südöstl. Siebenbürgen im
HaromszekerGebirge, etwa 90 km im NNO. von Kronstadt,
[* 4] berühmt
durch seine Schwefelhöhlen, hat eine breite Kuppe (1174 m), erstreckt sich von Nord nach
Süd und besteht
aus grauem
Trachyt mit kleinen weißen Feldspateinschlüssen, Hornblendekrystallen und Glimmerprismen. Die merkwürdigen
Höhlen
oder vielmehr Felsspalten befinden sich auf der südl. Seite. Die eine
Höhle ist von meerschaumfarbigen, mit Schwefel durchdrungenen
Trachyttrümmern umgeben und reicht nur zum
Teil in den
Berg hinein.
Der
Boden hat unzählige Risse und
Sprünge, aus denen Schwefelwasserstoffgas, wohl mit
Kohlensäure vermengt,
hervordringt und die
Atmosphäre bis zu einer gewissen Höhe (im Innern der
Höhle bis 2 m) erfüllt, an den
Wänden der
Höhle
aber Schwefelrinde absetzt. Man kann in die
Höhle nur mit verschlossenem Munde und zurückgehaltenem
Atem eintreten. Die zweite,
die sog. mörderische oder mordende
Höhle (ungar. Gyilkos barlang) zeigt dieselben Erscheinungen; sie wurde 1802 vom
Blitze
zertrümmert. Oberhalb der ersterwähnten
Höhle entspringt auf dem «Salzfelde» ein reicher Säuerling. Es besteht
hier eine einfache Badeanstalt
[* 5] mit Gasthaus. An der Westseite liegt der schöne, kreisrunde Annensee (951 m), 2 km im
Umfange und 12 m tief.
RudolfOtto von, preuß.
General, geb. zu
Berlin,
[* 6] wurde im Kadettenkorps erzogen, trat 1830 als
Offizier in das
Kaiser-Alexander-Garde-Grenadierregiment, wurde 1844 Premierlieutenant, machte den Straßenkampf
in
Berlin mit als
Adjutant des Füsilierbataillons, ging mit demselben nach Holstein und nahm an der
Schlacht bei
Schleswig
[* 7] teil.
Als Compagniechef zeichnete sich Budritzki 1849 beim Straßenkampf in
Dresden
[* 8] durch persönliche Tapferkeit aus. Im Mai 1856 wurde
Budritzki zum Major befördert, 1861 zum Commandeur des herzogl.
Sachsen-Coburg-GothaischenRegiments, 1864 zum
Commandeur des
Regiments «Königin» ernannt. Dieses Regiment führte «er
im Feldzuge 1864 und wurde dann Commandeur des
Kaiser-Alexander-Regiments. Im Feldzuge 1866
stand er an der
Spitze der 3. Garde-Infanteriebrigade,
1870-71 an der der 2. Garde-Infanteriedivision. Er that sich besonders hervor bei der Wiedereroberung von
Le Bourget
[* 9] und trug hierbei persönlich die Fahne des 2.
Bataillons des
Regiments Elisabeth, an der
Spitze
eines
Teils der 2.
Kolonne. 1875 erhielt Budritzki den erbetenen
Abschied unter Ernennung zum
General der Infanterie und starb zu
Berlin.
Ort im Sandschak Mentesche des kleinasiat.-türk. Wilajets
Aidin, an der südwestlichsten
SpitzeKleinasiens schön gelegen, an der Südseite einer gebirgigen Halbinsel, welche sich zwischen dem Golf von Mendelia
und dem von Kos hervorstreckt, ist Sitz eines
Mudir, hat 5-6000 E., meist vereinzelte von Gärten umgebene Häuser, kleinen,
aber tiefen und gut geschützten
Hafen, mit einem 1402 von den St. Johannesrittern von Rhodos aus antiken
Trümmern aufgebauten Schloß an der Ostseite. Die gewaltigen Ruinen der Umgegend sind die von Halikarnassos (s. d.).
der südl.
TeilBessarabiens, ungefähr dem
Kreis
[* 11]
Akjerman (s. d.) entsprechend, besteht aus Ebenen, wald- und wasserarmen
Steppen und wird von Groß- und
Kleinrussen, besonders aber von deutschen und bulgar. Kolonisten bewohnt.
Im 16. Jahrh. machte von hier ein
Teil der Nogaischen Horde Raubzüge nach Podolien und in die
Ukraine, wo man die
RäuberBudshaken
oder budshakische
Tataren nannte. Mitte des 18. Jahrh. begann ihre
Auswanderung ins Gouvernement
Taurien, und
Anfang des 19. Jahrh. wurden die letzten Reste in die Krim
[* 12] übergeführt.
slaw. Budva, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Cattaro in
Dalmatien, auf einer Halbinsel am
Meer, die
bei hochgehender See zur
Insel gemacht wird, hat enge, krumme Gassen und meist schlecht gebaute Häuser, (1890) 927 E., als
Gemeinde 2612 E., in Garnison das 4.
Bataillon des 22. dalmat. Infanterieregiments
«Graf von
Lacy», Post,
Telegraph,
Bezirksgericht (155 qkm, 3 Ortsgemeinden, 39 Ortschaften, 6880 E.), ein Platzkommando und
Handel mit
Montenegro.
[* 19] Südlich
auf einem schroffen, ins
Meer vorspringenden Felsen das Kastell. - Das alte Budua (bei Plinins Butua) soll eine röm.
Kolonie und Handelsstadt gewesen sein, die nachKonstantin VII. Porphyrogennetos von den afrik. Saracenen
zerstört wurde.
Spuren der alten Stadt finden sich nicht.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen,
[* 20] hat 1015,27 qkm, (1890) 92 894 (44 680 männl., 48214 weibl.) E., darunter 148
Evangelische
und 1365 Israeliten, 10 731 Häuser und 20 122 Wohnparteien in 101 Gemeinden mit 215 Ortschaften und
umfaßt die Gerichtsbezirke Budweis, Frauenberg, Lischau und Schweinitz. - 2) Budweis, czech.
Budějovice, Hauptstadt der Bezirkshauptmannschaft
Budweis, königl.
Berg- und Kreisstadt, am Zusammenfluß der hier schiffbar werdenden Moldau mit der Maltsch, an den Linien
Wien-Eger,
Budweis-Weseli (37,6 km), St.
Valentin-Budweis (119,2 km) und Budweis-Salnau (74 km) der Österr. Staatsbahnen, in 384 m
Höhe, in ebener, fruchtreicher Gegend, ist regelmäßig gebaut, hat 3 Vorstädte
(Prager,
Wiener und Linzer Vorstadt) und
(1890) 28 491 E. (11 669 Deutsche,
[* 21] 16 611
Czechen, Slowaken u. a.), 1530 Häuser, 6238 Wohnparteien; in Garnison (866 Mann),
Stab,
[* 22] 1., 2. und 4.
Bataillon des 91. böhm. Infanterieregiments