Kapital» zu bilden, hat bei den franz.
Arbeitern viel Anklang gefunden und ist häufig, und zwar nicht ganz ohne Erfolg, verwirklicht
worden. Nach der Februarrevolution von 1848 im Depart. Seine in die Konstituierende Nationalversammlung
gewählt, wurde Buchez durch den Einstuft der Partei des «National»
Präsident dieser Versammlung, entfaltete jedoch nach dem
Attentat vom 15. Mai so wenig
Energie gegen die
Empörer, daß er sein
Amt niederlegen mußte. Seitdem schrieb er: «Histoire de la formation de la
nationalité française» (2 Bde., Par.
1859). Buchez starb zu Rhodez (Depart.
Aveyron). Nach seinem
Tode veröffentlichten Cerife und Ott seinen «Traité
de politique et de science sociale» (2 Bde., Par.
1866). -
Erzeugnisse und ihrerAusstattung
beteiligt sind, also: Verlagsbuchhandel, Papierfabrikation,
[* 1] Buchdruckerei, andere graphische Künste und
Buchbinderei.
Ein
Museum für Buchgewerbe befindet sich in
Leipzig,
[* 2] auch erscheint ein «Buchgewerbeblatt, Monatsschrift für alle Zweige
des Buchgewerbes»
(Leipzig, seit 1892).
Buchführung, heißt im allgemeinen jede planmäßige Rechnungsführung, welche den Zweck hat, uns eine
klare Einsicht in unsere Wirtschaftsbewegung und unsere Vermögensverhältnisse zu verschaffen. Im engern
Sinne vorzüglich
vom Standpunkt des
Kaufmanns aus begreift man darunter die nach gewissen Regeln geordnete, in besonders dazu bestimmten
Büchern erfolgende Verzeichnung aller Geschäftsvorfälle, zu dem Zweck, zu jeder beliebigen Zeit nicht nur von der
Geschäftsführung
Rechnung zu geben, sondern auch den
Stand des Vermögens genau zu beurteilen, welcher letztere in gewissen
Zeiträumen, gewöhnlich alljährlich, festgestellt wird. (S.
Bilanz.) Man unterscheidet zwei Methoden der Buchhaltung: die
einfache und die doppelte oder italienische Buchhaltung. Die einfache Buchhaltung stellt
durch das sog. Kontokorrentbuch (s. d.), welches
hier uneigentlich auch Hauptbuch genannt wird, im einzelnen nur das Verhältnis klar, in welchem unser Besitztum zu andern
Personen steht; sie gewährt aber keine genauere Einsicht in die Wertergebnisse aller übrigen
Teile des Geschäftsvermögens,
wenn diese nicht durch eine Reihe von Hilfsbüchern besonders nachgewiesen werden, was aber sehr umständlich
und oft nicht ausführbar ist.
Die Vergrößerung oder Verminderung des Vermögens ergiebt sich hier in der Hauptsache nur summarisch aus der Vergleichung
der jeweiligen Ergebnisse des Inventars (s. d.) mit denjenigen der frühern Geschäftsperioden.
Die doppelte Buchhaltung dagegen giebt im Hauptbuche (s. d.),
in welchem alle Geschäftsvorgänge und Vermögensänderungen eine gedrängte, systematische
Darstellung auf Einzelrechnungen
oder Konten (s. Conto) finden, genauen Aufschluß über die einzelnen
Teile des Besitztums und die Einzelabteilungen der geschäftlichen
Thätigkeit, über sachliche Wertgegenstände, Forderungen
und Schulden, Lasten und Erträgnisse und deren Anteil am Gesamtergebnis.
Die
Verbindung der anzulegenden
Rechnungen untereinander beruht auf dem Gesetze der
Gleichung, sodaß kein
Conto für eine
Summe Schuldner (Debitor) oder belastet (debitiert) werden kann, ohne daß nicht sofort ein oder mehrere Konten
für den gleichen Betrag
Gläubiger (Kreditor) sein oder erkannt (kreditiert) werden müssen, daher der
Name «doppelte Buchhaltung».Italienische
Buchhaltung heißt sie deshalb, weil diese Methode von einem ital. Mönche,
FraLuca Pacioli de
Borgo, erfunden und 1494 in seinem zu
Venedig
[* 3] erschienenen Werke
«Summa de arithmetica, geometria, proportioni et proportinalita» zuerst beschrieben wurde.
Die zunächst sowohl für die einfache als doppelte in Betracht kommenden
Bücher sind diejenigen, in
welche die Geschäftsvorfälle zuerst der Zeitfolge nach eingetragen werden, daher Grundbücher genannt, und aus welchen
sie erst in die andern
Bücher übergehen. Die gebräuchlichsten Grundbücher sind: das Memorial (s. d.), auch Prima-Nota,
in der einfachen
Buchführung öfters Journal genannt;
das
Cassabuch (s. d.) und in Warengeschäften das Einkaufsbuch (s. d.),
auch Eingangsfakturenbuch genannt und das Verkaufsbuch (s. d.),
welches zuweilen auch die
Namen Ausgangsfakturenbuch und
Strazze führt.
Von hier aus werden sowohl in der einfachen als auch
in der doppelten Buchhaltung die Posten sogleich in die bezüglichen Nebenbücher (Scontro [s. d.]
für Waren, Wechsel, Effekten u.s.w.) und insoweit dieselben auf das Rechnungsverhältnis zu unsern Geschäftsfreunden
von Einfluß sind, in das Kontokorrentbuch übertragen. Während nun in der einfachen Buchhaltung die buchhalterische
Aufgabe damit ihre Erledigung findet, ist dies in der doppelten Buchhaltung nicht der Fall. Vielmehr werden nach
dieser Methode in bestimmten Zwischenräumen, gewöhnlich monatlich, alle Posten der einzelnen Grundbücher nach den Konten
und Beträgen (der weitere
Text der Einschreibungen kann wegbleiben) in ein besonderes
Buch, das Journal
(s. d.) übertragen, welches also hier die Bedeutung eines Sammelbuches hat,
aus welchem sie sodann auf die Einzelrechnungen des Hauptbuches übergehen.
Bei der
Bildung der Journalposten, dem Journalisieren, werden die einzelnen Posten des betreffenden Grundbuches, insoweit
sie den gleichen Schuldner oder
Gläubiger haben, in einen Posten zusammengefaßt, wodurch die Eintragungen
in das Hauptbuch sehr vereinfacht werden und die Mühe, welche die
Führung des Journals verursacht, reichlich wieder ausgeglichen
wird. Außerdem werden etwaige
Fehler in den Grundbüchern in der Regel schon beim
Übertrag in das Journal entdeckt, sodaß
sie nicht in das Hauptbuch übergehen.
Die Überzeugung, daß die Journalposten richtig in das Hauptbuch eingetragen sind, verschafft man sich durch das sog.
Punktieren oder
Kollationieren (s. d.), während die richtige Verteilung der Posten im Hauptbuche
aus der sog.
Probe- oder
Monatsbilanz (s.
Bilanz) ersichtlich ist.
Über die Einrichtung des Hauptbuches und
den
Abschluß der Konten desselben s. Hauptbuch. ‒ Die neuere Zeit ist reich an Versuchen, eine
neue Methode der Buchhaltung zu entdecken, oder doch die beschriebene Art der doppelten Methode zu vereinfachen. Bei
näherer Prüfung aber findet man, daß sie entweder nicht viel
Neues bringen, oder die Vereinfachung nur auf
Kosten der Klarheit und Ge-[^folgende Seite]
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