und lange seine Bindekraft behält, auch gut satiniert, da sich von solchem die überschüssige
Bronze
[* 1] leicht abwischen läßt.
BeimBronzieren fährt man über jeden frischen
Abdruck, der die
Presse
[* 2] verläßt, sofort mit Wattebausch oder Hasenpfote, die
man in
Bronze getaucht hat, und wischt später die überflüssige
Bronze mit
Watte, einem weichen
Tuch oder
einer Bronzebürste rein ab. Vielfach ist versucht worden, das Aufstäuben der
Bronze durch direkten Bronzedruck zu ersetzen.
Solche Drucke erscheinen jedoch matt, schmutzig und ohne das
Feuer und den Metallglanz der durch Aufstäuben hergestellten
Drucke. Eine
Bronzefarbe für direkten Bronzedruck wird hergestellt durch Verreiben von
Bronze in einer Lösung
von 1
Teil arab.
Gummi in 2
TeileGlycerin, nach Wohlfarths patentiertem
Verfahren mit 1
TeilBronze und 2
TeilenWasserglas. Da diese
Farbe jedoch sehr schnell trocknet, ist rasches Drucken nötig. An
Stelle des Vergoldens mit
Blattmetall, ebenso als Vordruck
zur Grundierung dunkler
Flächen beim
Farbendruck in der
Buchbinderei (s. d.) wird der Bronzedruck vielfach angewendet.
Im Großbetrieb bronziert man mit der
Bronziermaschine, welche die
Arbeit nicht nur viel schneller verrichtet und viel Material
erspart, sondern auch die
Arbeiter vor dem sehr gesundheitsschädlichen
Einatmen des Metallstaubes schützt. Die beigefügte
Abbildung zeigt die
Maschine
[* 3] offen, die während des Betriebes vollständig geschlossen ist. Die Bronzemaschine
bronziert starken Karton sowie Seidenpapier und stäubt rein ab. Die Vorrichtung zum
Auftragen der
Bronze gestattet eine genaue
Regulierung des Bronzezuflusses nach Bedarf und Bogengröße.
sind feingepulverte Metalle oder Metalllegierungen; sie wurden bereits Mitte des 18. Jahrh.
von Huber in
Fürth
[* 5] durch feines Zerreiben der
Abfälle der Metallschlägerei oder Schaumgoldfabrikation
hergestellt; ihre seit der Zeit bedeutend vervollkommnete
Darstellung erfolgt gegenwärtig noch vorzugsweise in
Fürth und
Nürnberg.
[* 6] Durch Anwendung verschiedener Metalllegierungen von Kupfer
[* 7] und
Zink und durch passend geleitete Erwärmung, wodurch
Anlauffarben entstehen, hat man es in seiner Gewalt, eine Menge verschiedener
Farbentöne herzustellen.
Die einzelnen Metallkompositionen werden zunächst zu
Blech gewalzt und dieses mittels eines Dampfhammers zwischen
Häuten
so rein geschlagen, daß 1 kg etwa 140 qm deckt. Das so verdünnte Metall wird unter Zufluß von heißem Fett mittels einer
Kratzbürste durch Metallsiebe getrieben. Das Durchgegangene wird auf einer Reibmaschine weiter zerkleinert, bis
es die gewünschte Feinheit angenommen hat, worauf es unter beständigem Umrühren in einem eisernen
Kessel solange erwärmt
wird, bis der verlangte
Farbenton erscheint, worauf das Erhitzen sofort zu unterbrechen ist, da sonst andere
Farben auftreten
würden.
Kupferbronzefarben werden gewonnen durch Reduktion von Kupfervitriollösungen durch metallisches
Eisen,
[* 8]
wobei man zur Vermeidung
von Verunreinigungen Eisenstäbe anwendet, die mit Fließpapier umwickelt sind. Das metallische Kupfer legt sich als feiner
Metallschlamm auf dem Papier ab, wird dann noch weiter zerrieben und nach dem Waschen und
Trocknen durch Erwärmen unter Zugabe
von etwas Fett oder Paraffin
[* 9] auf die gewünschte
Farbe gebracht.
Weiße Bronzefarbe besteht aus Zinn, das
ebenso behandelt wird, wie oben angegeben, indes ohne erwärmt zu werden.
Blaue Bronzefarbe wird aus weißer hergestellt,
indem diese mit einer alkoholischen Lösung von Anilinblau übergossen und bis zum Verdunsten des
Spiritus
[* 10] gerührt wird.
Die gröbern Bronzefarben heißen
Brokate (s. d.).
Über die Behandlung der Bronzefarben beim
Bronzieren s. d.
nennt man die teils gegossenen, teils geschmiedeten, teils getriebenen, bald gröber, bald künstlerisch
vollendet ausgeführten
Arbeiten in Kupferlegierungen verschiedenster Zusammensetzung, vornehmlich die zahlreichen Gegenstände
des Haushalts an Leuchtern, Lampen,
[* 11]
Thür- und Fenstergriffen,
Aufsätzen,
Statuen,
[* 4]
Figuren,
Medaillen, Nippsachen,
Ornamenten u. s. w. Diese
Industrie ist hoch entwickelt besonders in
Paris
[* 12]
(Christofle &
Co.,
Barbédienne, s. d.),
Berlin
[* 13] (Aktiengesellschaft fürBronzewarenindustrie,OttoSchulz, Kramme, Schäfer & Hauschner),
Stuttgart
[* 14] (A. Stotz), Neuyork
[* 15] (Tiffany), ferner in
Wien,
[* 16]
München,
[* 17] Köln,
[* 18]
Dresden,
[* 19] Lauchhammer, Geislingen in
Württemberg
[* 20] und andern Orten. In
Deutschland
[* 21] beschäftigt die Herstellung von Bronzewaren gegen 20000
Arbeiter, der Jahresumsatz beträgt bis zu 30 Mill. M.
nennt man nach dem zu Waffen
[* 22] und Geräten fast ausschließlich verarbeiteten Material die mittlere der
drei großen Kulturperioden in der
Urgeschichte nach der
Steinzeit
[* 23] und
vor der Eisenzeit. Die
Bronze stammt wahrscheinlich aus
Asien,
[* 24] dann verbreitete sie sich durch Phönizier, Griechen, Karthager und
Etrusker immer weiter nach Norden
[* 25] und blieb einige Jahrhunderte im mittlern Europa
[* 26] das herrschende Material, bis sie von dem wahrscheinlich auf denselben Wegen
allmählich vordringenden
Eisen mehr und mehr verdrängt wurde.
Über den Beginn der Bronzezeit gehen die
Ansichten auseinander; manche sehen die ältestenBronzen, die in
Deutschland
und
Skandinavien gefunden wurden, 1400 oder 1500 Jahre, andere nur 800 oder 900 Jahre
v. Chr. Das Ende der Bronzezeit ist sicherer
zu bestimmen, aber in den verschiedenen
Ländern Europas sehr verschieden, da die Eisenkultur nur ganz langsam von
Süden und
Südosten nach Norden vordrang. So hat man in den österr. Kronländern schon in der
Hallstätter Zeit
(s. d.) viel
Eisen, im mittlern Norddeutschland dürfte die Bronzezeit bis ins Ende des 5. Jahrh.
v. Chr., in
Dänemark
[* 27]
bis in die letzten Jahrhunderte
v. Chr. reichen.
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