Garbutts-Falls am Belizeflusse ausdehnte, erhoben die mittelamerik.
Staaten vergebens Einspruch, und nach längern Verhandlungen
und diplomat.
Protesten der
Vereinigten Staaten
[* 1] (s. Panamakanal) kam es durch die
Konvention vom zu einem
Ausgleich.
Doch war die
Niederlassung (settlement) britischerseits bereits durch die
Akte vom zurKolonie
erhoben worden. Seit 1884 steht sie unter einem Gouverneur. -
Oberflächengestaltung. Das Rückgrat des
Landes bilden die Rocky-Mountains oder das Felsengebirge (s. d.),
die, parallel der pacifischen
Küste das westliche Britisch-Nordamerika durchziehend, unter 52° 20' nördl.
Br. ihre größten
Höhen erreichen
und nördlich vom 56.° Mittelgebirgscharakter annehmen. Im W. schließt sich an das Felsengebirge das reich mit Seen besetzte
Hochland vonBritisch-Columbia (s. d.), dessen
SW. von einer Reihe von Parallelketten des Felsengebirges,
die
Gold-,
Selkirk- und
Purcell-Range, eingenommen wird und in das der Columbia
[* 6] und der
Fraser tiefe
Thäler eingesenkt haben.
Den Westrand dieses Plateau bildet das Cascaden-Gebirge, das mit seinen Parallelketten bis an die
Küste herantritt und im
Meere durch eine Reihe von
Inseln, wie
Vancouver und die Königin-Charlotte-Inseln, fortgesetzt wird. Im
O. des Felsengebirges bildet ein
Stufenland die
Verbindung zwischen dem
Gebirge und dem ungeheuern Flachlande, das sich bis
zu den Ufern des Nördlichen
Eismeers und des Atlantischen Oceans ausdehnt. Eigentliche Bergzüge fehlen, nur niedrige Landrücken
bilden die
Wasserscheiden zwischen den sekundären
Becken; wirklichen Gebirgscharakter tragen die zum Appalachensystem
gehörenden Bergzüge im
Süden des St.
Lorenzstromes.
Durch eine
Kette von großen Seen, von den großen canad. Seen bis zum
GroßenBärensee, wird das canad. Flachland in zwei
ihrer Bodenbeschaffenheit nach sehr verschiedene Hälften geteilt: die östliche ist aus altkrystallinschen Gesteinen
aufgebaut, in die eine Unzahl von Wasserbecken eingehöhlt sind, und ist daher nur von spärlicher
Vegetation bedeckt;
man
bezeichnet sie mit Einschluß der Halbinsel Labrador auch als das Laurentische
[* 7] Gebirgsplateau;
es trägt in seinem bis 500 m
hohen südl.
Teile auf dem linken Ufer des St. Lorenz Gipfel, die bis 900 m über das
Tafelland emporragen.
An einigen
Stellen im
Süden fällt das Plateau in Steilrändern ab;
auch die Südost- und Nordostküste von Labrador ist durchweg
Steilküste.
Die westl. Hälfte des Flachlandes dagegen bis zu dem Felsengebirge bedecken Sedimentgesteine,
die einen fruchtbaren Prairieboden abgeben, den man seit einem Jahrzehnt der Weizenkultur erschlossen
hat.
Der
Wasserreichtum ist sehr bedeutend; neben den fünf großen canad. Seen, die zur Hälfte zu Britisch-Nordamerika gehören,
bedecken noch eine Reihe größerer Seen, wie der Winnipeg-,
Deer-,
Athabasca-,
Große Sklaven- und
GroßeBärensee, und unzählige
kleinere den östl.
Teil wie auch das Hochland von
Britisch-Columbia. Eine Anzahl mächtiger
Ströme, deren
Gebiete nur durch niedrige, leicht passierbare
Wasserscheiden
(Portages) voneinander getrennt sind, verbindet die einzelnen
Seen untereinander und mit dem Ocean und bildet ein weitverzweigtes Flußschiffahrtsnetz. Im Südosten stellt der St.
Lorenzstrom
mit Hilfe einiger
Kanäle die schiffbare
Verbindung zwischen den großen canad.
Seen und dem Atlantischen Ocean her; das südl. Gebiet wird von einer großen
Wasserstraße durchschnitten, die durch den Saskatchawan, den Winnipegsee und den Nelson gebildet wird. Der 4426 km weit
schiffbare Mackenzie entwässert den Nordwesten zum Nördlichen
Eismeer, der
Fraser und
Stikine das Hochland von
Britisch-Columbia
zum
Stillen Ocean. Von der Laurentischen Hochfläche findet eine Unzahl größerer und kleinerer
Flüsse
[* 8] ihren Weg zur Hudsonbai, die aber, wie die Hudsonstraße selbst, fast immer mit
Eis
[* 9] bedeckt, Schiffen nur wenig zugänglich
sind.
Klima.
[* 10] Bei 4-6
Monate langem, strengem Winter, kurzem
Frühjahr und heißem
Sommer beeinträchtigen die großen täglichen und
jährlichen Temperaturschwankungen das sonst gesunde
Klima und verursachen eine unverhältnismäßig hohe
Sterblichkeit während der ersten Lebensjahre. Einer Tagestemperatur von +2,5° bis 3,75° C. steht oft eine Nachttemperatur
von -20° C. gegenüber, und zu
Toronto schwankt das
Thermometer
[* 11] im Jahre zwischen +37,3 ° C. im
August und -32,5° C. im Januar;
nach dem Innern zu wird die
Temperatur immer extremer; der
Sommer ist wegen der Hitze, des blendenden Lichts
und der Moskitos fast unerträglich und die Eingeborenen verrichten dann ihre
Geschäfte bei Nacht, während vom November
bis Mai das Land unter einer starken Schnee- und Eisdecke begraben liegt. Erst jenseit der Felsengebirge wird
das Klima wieder
gemäßigt, ähnlich demGroßbritanniens.
Pflanzenwelt. Das nördliche Britisch-Nordamerika ist mit arktischer
Flora besetzt, hauptsächlich Tundren. Die von der
Weißfichte und Papier-
oder Nachenbirke
BetulapapyraceaAit.) gebildete
Baumgrenze senkt sich vom Mündungsgebiete des Mackenzie zur
Wasserscheide
gegen die Hudsonbai, deren Westküste von ihr unter 59° nördl.
Br. geschnitten wird, um in Labrador noch tiefer
zu sinken und nahe
Neufundland den tiefsten
Stand in Nordamerika zu erreichen. Südlich dieser Linie bedecken erst zerstreute,
dann weit zusammenhängende, großartige Waldungen weite
Flächen, welche mit dem 50.° nördl.
Br. durch das Auftreten der
Weymouthskiefer
(PinusstrobusL.) und Hemlocktanne
(TsugacanadensisCarr.) mit mannigfachen
Laubhölzern bunter zusammengesetzt
werden und in
Ontario fast den vollen Reichtum des nordamerik. Seengebietes erreichen. Sie liefern Nutzholz,
vorzüglich Schiffbauholz, welches eins der wichtigsten Ausfuhrprodukte abgiebt. Unter den
Laubhölzern gedeihen neben der
canad.
Eiche noch
Pappeln,
Birken,
Erlen,
Weiden,
Ahorn; aus dem Zuckerahorn wird eine bedeutende Menge Zucker,
[* 12] aus der immergrünen
Balsamtanne derCanadischeBalsam gewonnen. Am Saskatchawan und in
Manitoba sind Graslandschaften eingestreut.
Der
Wein reift in den südl.
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