haben ergeben, daß die Breite
[* 1] eines Ortes nicht absolut unveränderlich ist, sondern um einen mittlern Wert im Laufe
der Zeit hin und her schwankt. Die
Größe der Schwankung ist äußerst gering und beträgt im Maximum etwa 0,5". Diese
Thatsache
kann als sicher erwiesen angesehen werden, eine bestimmte Erklärung ist aber bisher nicht gelungen.
Auch ist es noch nicht erwiesen, ob diese Schwankungen periodischer Natur sind oder einen unregelmäßigen Verlauf haben.
Durch die Angabe seiner geogr. Länge (s. d.)
und Breite ist die
Lage eines Ortes auf der Erdoberfläche bestimmt. Geocentrische oder verbesserte Breite heißt der Winkel,
[* 2] den
die durch den Erdmittelpunkt und den Ort gelegte Gerade mit der Ebene des Erdäquators bildet. Der Unterschied
zwischen geocentrischer und geographischer Breite, der von der
Abplattung der Erde herrührt, ist am
Äquator und an den
PolenNull
und erreicht seinen höchsten Betrag (11,5') für die Breite von 45°.
Alle Punkte gleicher Breite liegen auf
Breitenkreisen oder
Parallelkreisen (s. d.).
Tilly hatte den Kurfürsten
JohannGeorg I. von
Sachsen durch Waffengewalt zum Bündnisse mit dem
Kaiser zwingen wollen und ihn
dadurch veranlaßt, sich unter Gustav
Adolfs Schutz zu begeben.
Schweden und
Sachsen vereinigt rückten
gegen
Leipzig vor, das
Tilly zu decken suchte, und so kam es bei Breitenfeld zum Kampfe.
Tilly warf zuerst die
Sachsen zurück; die
Schweden,
dadurch in der Flanke bedroht, bildeten hier schnell einen
Haken, während der König, nachdem seine Reiterei sieben
Angriffe
der Kaiserlichen unter Pappenheim abgeschlagen hatte, mit seinem rechten Flügel gegen
Tilly schwenkte
und dessen große
Batterie nahm. Nach mörderischem
Ringen wurden die Kaiserlichen vollkommen geschlagen. Auf dem höchsten
Punkte der Walstatt erhebt sich seit ein Denkstein. -
Vgl. W.Opitz, Die
Schlacht bei Breitenfeld (Lpz. 1893).
Die dritte
Schlacht, war ein
Teil der großen
Völkerschlacht bei
Leipzig, besonders der
Schlacht von Möckern (s. d.),
berührte jedoch das alte Schwedenschlachtfeld nur wenig.
(grossus latus), seit 1315 oder 1318 von Markgraf
Friedrich dem Freidigen in Meißen
[* 14] nach dem
Muster der
Prager Groschen geprägte Silbermünzen, anfänglich 15lötig und 60 auf die feine
Mark. Von den Nachfolgern wurden sie mit
leichten
Abweichungen im
Stempel und geringerm Feingehalt weiter geprägt. (S. Groschen.)
Joh. Aug. Friedr., Mineralog, geb. zu
Probstzella im Saalfeldischen, studierte in
Jena
[* 16] und
Freiberg,
[* 17] wurde hier 1813
Lehrer an der
Bergschule und Hilfslehrer bei der
Bergakademie, an der er auch 1827 die Professur für Oryktognosie erhielt. Nachdem Breithaupt 1866 als
Oberbergrat in
Ruhestand getreten war, starb er, fast vollständig erblindet, zu
Freiberg. Er setzte das größere
Hoffmannsche «Handbuch der Mineralogie» fort, zu dessen drei
Abteilungen er noch fünf hinzufügte.
Ferner schrieb er:
«Über die Echtheit der
Krystalle»
(Freiberg 1816) und «Vollständige Charakteristik
des Mineralsystems» (ebd. 1820; 3. sehr bereicherte Aufl.,
Dresd. 1832). Breithaupt führte in die krystallographische Nomenklatur
viele zweckmäßige
Ausdrücke ein und versuchte in seiner Progressionstheorie, aus tesseralen Gestalten alle Krystallformen
der dreiachsigen
Systeme (s.
Krystalle) abzuleiten. Sein Hauptverdienst ist die sehr sorgfältige Untersuchung fast aller damals
bekannten
Mineralien,
[* 18] insbesondere auch mit
Bezug auf die Mannigfaltigkeit der Krystallisationsformen.
Die Ergebnisse dieser Forschungen hat in einem «Vollständigen Handbuche der Mineralogie»
(Bd. 1-3,
Dresd. 1836-47) niedergelegt, dem er die «Übersicht des Mineralsystems»
(Freiberg 1830) vorausschickte. Sein Versuch, eine lat. Nomenklatur für das Mineralsystem
einzuführen, ist erfolglos geblieben. Er veröffentlichte noch «Die
Paragenesis der
Mineralien»
(Freiberg 1849), ein Werk, das viele neue
Beobachtungen enthält und den Gegenstand mit besonderer
Rücksicht auf den praktischen
Bergbau
[* 19] beleuchtet. Auch im praktischen
Bergbau hat sich Breithaupt große Verdienste erworben; ihm
verdankt vorzüglich
Zwickau
[* 20] in
Sachsen die Erschließung ausgedehnter
Kohlenfelder. Eine treffliche
Topographie lieferte er in
der
Schrift «Die Bergstadt
Freiberg»
(Freiberg 1825; 2. Aufl. von seinem
SohneHermann B, ebd. 1847).
Joh.
Christian, geb. auf dem Hartenauer
Hof
[* 21] bei
Darmstadt,
[* 22] ward 1768 Mechanikus an dem
Hofe des
Landgrafen
Friedrich, übernahm die Leitung von dessen Sammlung physik. und astron.
Instrumente und machte sich
namentlich bekannt durch die Ausführung eines großen Mauerquadranten und eines Distanzmessers, dessen
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