wurde Breisach 1633 von den
Schweden
[* 1] vergeblich belagert, von
HerzogBernhard von
Weimar
[* 2] jedoch nach langwieriger
Belagerung durch
Kapitulation genommen. Die Verteidigung von Breisach durch
General von Reinach ist eine der glorreichsten in der Kriegsgeschichte.
Kaiser Ferdinand III. bemühte sich vergeblich, und das Elsaß wiederzuerobern, und mußte die Festung
[* 3] im Westfälischen Frieden an
Frankreich überlassen, dem sie als einer der drei Hauptschlüssel des Königreichs verblieb,
bis der Ryswijker Friede 1697 sie wieder an
Österreich
[* 4] brachte.
Ludwig XIV. ließ auf dem linken Rheinufer, Breisach gegenüber, Neubreisach (s. d.)
anlegen. Im
Spanischen Erbfolgekriege fiel Breisach 1703 durch Verräterei und
Arcos Feigheit in die Gewalt der
Franzosen, die es 1715 infolge des Rastatter Friedens an
Österreich zurückgeben mußten.
KaiserKarl VI. ließ die Festungswerke
verstärken und auf dem nahe liegenden Eggersberge oder Eckardsberge ein wichtiges
Fort erbauen. Als im
Österreichischen Erbfolgekriege 1744 die
FranzosenFreiburg
[* 5] erobert hatten, nahmen sie auch Breisach weg, schleiften die Festungswerke und sprengten
den durch sein
Alter und seine Festigkeit
[* 6] berühmten
Turm
[* 7]
HerzogBertholds V. 1793 zerstörten die
Franzosen die Stadt, befestigten
sie aber 1796 aufs neue. Vergeblich blockierten die
Österreicher dieselbe im Winter 1799-1800. Im Frieden von Lunéville 1801 wurde
die Stadt mit demBreisgau dem
Herzog von Modena, bald darauf dem Erzherzog Ferdinand von
Österreich, zuletzt 1805 durch
den
Preßburger Frieden
Baden
[* 8] zugeteilt. Sämtliche Festungswerke wurden geschleift. Im
Kriege von 1870/71 litt Breisach sehr durch
die Beschießung von seiten der damals noch franz. Festung Neubreisach. -
Vgl. Rosman und Ens, Geschichte der Stadt Breisach (Freiburg
1851);
A. Clorer, Breisach.
Seine Vergangenheit und Gegenwart (Breisach 1883).
ein
Gau, dessen älteste Grenzen
[* 10] durch Elz,
Schwarzwald und Rhein bestimmt werden, jetzt nebst der Landvogtei
Ortenau eine der schönsten und gesegnetsten Landschaften des Großherzogtums
Baden, welche wesentlich die
Kreise
[* 11] Freiburg
und Lörrach
bildet. Zur Zeit der röm. Herrschaft, an die noch eine Menge
Altertümer erinnern, gehörte der Breisgau zu
dem
Lande derAlamannen (s. d.), 536 kam er an das
Fränkische Reich, im Mittelalter standen
Grafen dem
Gaue vor, zuletzt seit
dem 11. Jahrh. die
Bertholde, die nachherigen
Herzöge von Zähringen (s. d.). Nach dem Erlöschen
ihres
Stammes mit
Berthold V. 1218 kam der Breisgau teils an die Markgrafen von
Baden, teils an die Schwäger
Bertholds V., die
Grafen
von Kyburg und
Urach.
Durch die Erbtochter des letzten
Grafen von Kyburg, Hedwig, die Gemahlin des
Grafen von Habsburg und nachherigen
KaisersRudolf
I., wurde ein
Teil des Breisgau dem habsburg. Hause zugebracht. Nachdem
Österreich von dem
Grafen von
Urach durch
Kauf 1368 die Hauptstadt des Breisgau, Freiburg,
erworben, wußte es sich allmählich die Landeshoheit über die ganze Landschaft
zu verschaffen, sodaß schon
HerzogFriedrich von
Österreich 1386 fast den ganzen Breisgau mit Ausnahme
Badenweilers und
einiger kleiner Gebiete, die an
Baden kamen, unter seiner Herrschaft vereinigte.
Erzherzog Sigmund verpfändete 1468 den Breisgau nebst andern Besitzungen an
Karl den Kühnen von
Burgund. Gegen das tyrannische
Benehmen seines Vogts
Peter von
Hagenbach verbanden sich
Adel und
Bürger, die
Pfandschaft wurde gekündigt und der Vogt enthauptet;
von da an hatte der Breisgau seine besondere
Verwaltung und Landstände. Der Breisgau teilte das
SchicksalÖsterreichs
und der oberrhein.
Länder bis zum Ende des 18. Jahrh. Im Frieden zu Lunéville 1801 trat
Österreich den Breisgau nebst der Ortenau,
mit Ausnahme des Frickthals, das auf etwas mehr denn 5 Quadratmeilen gegen 20000 E. zählte und von
Frankreich
zur
Helvetischen Republik geschlagen wurde, an den
Herzog von Modena ab. Diesem folgte bei seinem
Tode im Okt. 1803 in der Regierung
sein Schwiegersohn, der Erzherzog Ferdinand von
Österreich, mit dem
Titel eines
Herzogs von Breisgau. Im
Preßburger Frieden 1805 aber
mußte er sein Herzogtum an
Baden und an
Württemberg
[* 12] abtreten, das 1810 gegen
Entschädigung den ganzen
Breisgau
Baden überließ.
Karl,
Maler, geb. in
Berlin,
[* 13] studierte auf der dortigen
Akademie und 1862-63 bei Couture in
Paris,
[* 14] unternahm dann Studienreisen durch
Deutschland,
[* 15]
Frankreich und England. Nach
Berlin zurückgekehrt, widmete er sich vorzugsweise
der Landschaftsmalerei, malte aber auch treffliche Porträts. Von seinen Gemälden sind zu nennen:
Park von
Trianon, Sonnenaufgang
im bayr. Hochland, Holzauktion in Westfalen,
[* 16] Herbstabend im Weserthal. Auch schuf er reizende
Genrebilder, wie: Badende Dorfkinder,
Beim Dorfschuster, Korallenmädchen auf
Capri,
[* 17] In der Dorfschenke (1884), Kartoffelernte
(1886).
Zimmer- oder
Dünnbeil, vorzugsweise zum Reinbehauen der ebenen Balkenflächen dienendes
Zimmererwerkzeug, mit dem sich eine sehr glatte Oberfläche herstellen läßt, wozu die allmählich und unter wechselnden
Winkeln gegen die Holzfaser wirkende gekrümmte Schneide wesentlich beiträgt. Es kann ein rechtes oder linkes Breitbeil sein,
je nachdem seine Schneide vom Stiele aus betrachtet rechts oder links liegt. Der Stiel ist gegen 600
mm
lang und schließt samt der Haube einen Winkel
[* 18] von etwa 5° mit der
Richtung der Schneide ein. (S.
Beil.)
[* 21] in der
Astronomie
[* 22] der Abstand eines Gestirns von der
Ekliptik. Sie wird gemessen durch den
zwischen dem Gestirn und der
Ekliptik liegenden
Bogen
[* 23] eines durch die
Pole der
Ekliptik gelegten größten Kreises, des
Breitenkreises.
Man unterscheidet nördliche und südliche Breite. Ein Gestirn in der
Ekliptik selbst hat keine Breite, mithin hat auch dieSonne
[* 24] nie eine Breite, der Mond
[* 25] und die
Planeten
[* 26] aber immer nur eine geringe Breite, weil die Ebenen ihrer
Bahn mit der
Ekliptik nur geringe
Winkel bilden.
[* 21] geographische, eines Ortes der Erde ist der Winkel, den seine Lotlinie mit der Ebene des Erdäquators bildet
und ist gleich seiner
Polhöhe (s. d.). Sieht man die Erde als vollkommen kugelförmig
an, so kann man die geographische auch als den zwischen Erdort und Erdäquator eingeschlossenen
Bogen des Erdmeridians definieren.
Die Breite beträgt für Orte am
Äquator 0° und steigt bis 90° an den
Polen. Man unterscheidet nördliche und südliche Breite, je
nachdem der Ort auf der nördl. oder südl.
Halbkugel liegt. In der umstehenden
[* 27]
Figur sind durch die schraffierten Winkel b1 und b2 die Breite eines
nördl. Ortes
B1 und eines südl. Ortes B2 bezeichnet. Scharfe astron.
Beobachtungen neuester Zeit
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