«Neuere
Untersuchungen über die Gattungen Marsilia
[* 13] und Pilularia.»
[* 14] (ebd. 1870
u. 1872) u. s. w. Sein
Denkmal im
BotanischenGarten zu
Berlin (Bronzebüste von Schaper) wurde enthüllt.
AlexanderKarl Herm.,
sächs. Staatsmann, geb. in Plauen,
[* 15] studierte zu
Leipzig
[* 16] die
Rechte und wurde 1839 in die sächs.
Zweite Ständekammer
gewählt, wo er sich der liberalen Opposition zugesellte. Besonders trat er als Berichterstatter über
den
Entwurf einer neuen Strafprozeßordnung energisch für Einführung des öffentlichen und mündlichen
Verfahrens ein. Er
unternahm dann eine
Reise nach
Frankreich, England,
Holland, an den Rhein und nach
Württemberg,
[* 17] und veröffentlichte über das
Gerichtsverfahren jener
Länder einen «Rechenschaftsbericht: Hauptstücke des mündlich-öffentlichen
Strafverfahrens mit
Staatsanwaltschaft» (Lpz. 1845). Auf dem Landtage von 1845 ward
er zum Präsidenten der
Zweiten Kammer ernannt und stimmte mit der gemäßigten Linken. Am wurde er mit
Bildung
eines neuen Ministeriums beauftragt. Braun übernahm in demselben die Präsidentschaft und das Departement der Justiz,
legte aber schon dieseÄmter nieder. Seit 1850 Amtshauptmann zu Plauen, starb er daselbst
Aug.Emil, Archäolog, geb. zu Gotha,
[* 18] widmete sich zu Göttingen
[* 19] dem
Studium der
Archäologie und
Philosophie, lebte dann in
München und
Dresden
[* 20] und ging 1833 nach
Berlin, von wo er Gerhard nach
Rom
[* 21] folgte. Hier wurde er noch in demselben Jahre bei dem
Institut für archäol. Korrespondenz zuerst
als Bibliothekar, bald
darauf als Sekretär
[* 22] angestellt und übernahm 1834 die Redaktion des «Bulletino»
und 1837 die der «Annali» dieser Anstalt. Später richtete er daselbst
auch eine galvanoplastische Anstalt ein; für den Glaspalast in
Sydenham besorgte er eine große Anzahl
von
Abgüssen der bedeutendsten Kunstwerke. Braun starb zu
Rom. Er veröffentlichte «Il guidizio di Paride» (2. Aufl.,
Par. 1838),
«Die Kunstvorstellungen des geflügelten Dionysos»
[* 23]
(Münch. 1839),
«Tages und des Hercules und der Minerva heilige
Hochzeit» (ebd. 1839),
«Die Vorschule der Kunstmythologie»
(ebd. 1854, mit 100 Kupfern),
die von Grant auch englisch (ebd. 1856) bearbeitet ward; «Die Ruinen und Museen
Roms» (Braunschw. 1853; auch englisch), ein vortrefflicher Führer für
Fremde, Künstler und Altertumsforscher.
Joh. Wilh. Jos., kath. Theolog,
geb. zu Gronau bei
Düren,
[* 24] studierte seit 1821 in
BonnTheologie und
Philosophie, hielt sich dann in
Wien,
[* 25] wo er 1825 die
Priesterweihe empfing, und in
Rom auf, habilitierte sich 1828 zu
Bonn für
Kirchengeschichte und Exegese,
wurde 1829 außerord. und 1833 ord. Professor. Er war ein eifriger
Vertreter der theol.
Richtung seines Lehrers Hermes.
[* 26] 1832 begründete
er mit Achterfeldt,
Droste-Hülshoff u. a. die 1852 eingegangene «Zeitschrift
für
Philosophie und kath.
Theologie». 1837 reiste er mit Elvenich (s. d.) nach
Rom, um die Zurücknahme des päpstl.
Verdammungsdekrets gegen Hermes zu bewirken, doch ohne Erfolg. (Vgl. Meletemata theologica [Hannov.
1838] und
Acta Romana [ebd. 1838], beide hg. von und Elvenich.) Der Erzbischof Geißel untersagte ihm 1844 die Ausübung seines
Lehramts; er behielt aber seine Professur bis zu seinem
Tode. 1848 war er Mitglied der
Deutschen Nationalversammlung zu
Frankfurt,
[* 27] später des
Unionsparlaments zu
Erfurt,
[* 28] 1852-62 des preuß. Abgeordnetenhauses. Er starb inBonn. Von seinen
Schriften verdienen Erwähnung: «Die
Lehren
[* 29] des sog. Hermesianismus über das Verhältnis der
Vernunft zur Offenbarung»
(Bonn 1835),
Jul., Kunst- und Kulturhistoriker, geb. in
Karlsruhe, studierte seit 1843 in
Heidelberg und
Berlin
erst
Theologie, dann Kultur- und Kunstgeschichte. Von 1850 an unternahm er
Reisen durch
Italien
[* 31] und den
Orient, an die sich
ein Aufenthalt in
Paris und
London
[* 32] anschloß. 1853 habilitierte sich an der
Universität zu
Heidelberg, ging 1860 nach
Tübingen
[* 33] als außerord. Professor, von da 1861 nach
München, wo er später an der Kunstakademie Vorträge hielt und starb.
In seinen Werken: «Studien und
Skizzen aus denLändern der alten Kultur» (Mannh. 1854),
«Geschichte der
Kunst in ihrem Entwicklungsgange durch alle
Völker der
Alten Welt hindurch auf dem
Boden der Ortskunde nachgewiesen» (2 Bde.,
Wiesb. 1856-58; neue Ausg. 1873),
«Naturgeschichte der Sage» (2 Bde.,
Münch. 1864-65), vertritt er die
Ansicht, die gesamten religiösen und künstlerischen
Anschauungen der semit.,
griech., ital. und nordischen
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