wertlos zu Zwecken der Bonitierung erwiesen. Dagegen verspricht die mechan.
Analyse bessere Ergebnisse insofern, als die Kenntnis der
in einem
Boden enthaltenen Mengen von Feinerde, Bodenskelett und Humuskörper in ihren verschiedenen Unterabteilungen einen
sichern
Schluß auf die so wichtige Verzehrungsthätigkeit gestattet und damit der beste Wink für die Behandlung des
Bodens, die Auswahl der
Pflanzen und die zu erwartenden Erträge gegeben ist. -
Vgl. Knop, Die Bonitierung der Ackernde (Lpz. 1871).
Rein ökonomische Klassifikationen sind die folgenden:
1) die nach der
Vervielfältigung der
Aussaat;
Meyer z. B. schätzte 1 ha. von 6fältigem Körnerertrage gleich 1,4 ha. von
5fältigem oder 2,8 kg. von 4fältigem u. s. f.;
2) nach den Hauptfrüchten, für deren Anbau sich der
Boden eignet: Weizen-, Gerste-, Roggen-, Haferboden, bis zu gewissem
Grade den
AusdrückenThon-,
Lehm-, Sandboden u. s. w. entsprechend, bei den Landwirten sehr beliebt und schon von
Thaer angewendet; dahin gehört auch die Unterscheidung nach der Kleefähigkeit: kleefähige und nichtkleefähige
Bodenarten, erstere wieder unterschieden in Luzerne-,
Rotklee-, Esparsetteboden mit entsprechenden
Abteilungen;
3) nach dem Grasbestande und der Graswüchsigkeit, erstere für Wiesen allgemein üblich, letztere für Felder von
Mittelstedt vorgeschlagen; endlich 4) nach wildwachsenden
Pflanzen, wobei man zwischen bodensteten und bodenvagen
Pflanzen
unterscheidet und aus den irgendwo wild vorkommenden
Pflanzen auf dessen
Fruchtbarkeit schließen will
(Ungar,
Sprengel, Trommer).
Die gemischte Klassifikation endlich zerfällt in die Bodenbeschreibung, nach aufgestellten Fragebogen und in die eigentliche
Abschätzung des auf
Grund von Nachweisungen zu erwartenden Rohertrags und des zur Erzielung desselben nötigen Kostenaufwandes.
Die Differenz beider ergiebt den
Reinertrag, welcher die Steuerfähigkeit oder, kapitalisiert, den zu
zahlenden Preis darstellt. In
Baden
[* 1] wurde nach dem Gesetz vom für die
Steuerveranlagung soweit wie möglich direkt
der mittlere Preis festgestellt, den die Grundstücke jeder
Klasse und Kulturart in einem längern Zeitraum erzielt hatten.
Gegen das
System der Kapitalisierung des
Reinertrags wird eingewandt, daß derReinertrag sehr wesentlich
von der Kapitalkraft und der Tüchtigkeit des Landwirts, also von ganz persönlichen Verhältnissen abhängt. Von diesem
Gesichtspunkte aus hat namentlich
Birnbaum ein neues
System der Bonitierung aufgestellt. Übrigens ließe sich ein ähnlicher Vorwurf
gegen die Schätzung einer jeden Art von stehendem
Kapital erheben, z. B. des Verkehrswertes einer Fabrik
mit ihren Maschineneinrichtungen. Man muß aber immer einen
Wettbewerb von Käufern voraussetzen und daher bei der Schätzung
des Objekts erwägen, was aus demselben bei der besten unter den gegebenen Verhältnissen zu erwartenden Bewirtschaftung
gemacht werden kann. -
Vgl. Runde, Die sächs. Landesabschätzung und deren
Rechtfertigung
(Dresd. 1850);
W. Pabst, Die
landwirtschaftliche Taxationslehre (2. Aufl.,
Wien
[* 2] 1863);
Herm.,Philolog
und Schulmann, geb. zu Langensalza,
[* 3] besuchte die Landesschule
zu Pforta und widmete sich seit 1832 zu
Leipzig
[* 4] unter G.
Hermann, dann zu
Berlin
[* 5] unter
Böckh und Lachmann dem
Studium der klassischen
Philologie und Altertumswissenschaft. Von 1836 bis 1838 war er
Lehrer am Blochmannschen
Institut zu
Dresden,
[* 6] 1838-42 Oberlehrer
am
Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in
Berlin, dann am Gymnasium zum
GrauenKloster daselbst, 1824-49 Professor
an dem Gymnasium zu
Stettin
[* 7] und folgte 1849 einem Rufe als Professor an die
UniversitätWien, wo er gleichzeitig zum Mitdirektor
des Philologischen Seminars sowie zum Mitglied der Prüfungskommission für das Gymnasiallehramt ernannt ward.
Hier verfaßte er mit Exner den «Organisationsentwurf für die österr.
Gymnasien», der, 1854 definitiv angenommen, noch jetzt in gesetzlicher Geltung ist. 1850 begründete er die «Zeitschrift
für die österr. Gymnasien», die er erst mit
Mozart und Seidl, später, bis 1867, mit Seidl und Hochegger redigierte. 1867 wurde
er Direktor des Gymnasiums zum
GrauenKloster in
Berlin und Direktor des Königl.
Pädagogischen Seminars
für gelehrte Schulen, ferner Mitglied der Königl.
Akademie der Wissenschaften, 1867-75 war er Mitglied der Redaktion der «Zeitschrift
für das Gymnasialwesen». Am trat er an
Stelle Wieses als vortragender
Rat in das Unterrichtsministerium und entwickelte
in dieser
Stellung eine einflußreiche Thätigkeit. Er trat 1888 in den
Ruhestand und starb bald darauf in
Berlin. Bonitz zählt zu den gediegensten Kennern des
Plato und
Aristoteles und deren philos.
Systeme. Sein Hauptwerk auf diesem
Gebiete ist die
Ausgabe der «Metaphysica» des
Aristoteles (2 Bde.,
Bonn
[* 8] 1848-49),
die
«AristotelischenStudien» (5 Hefte,
Wien 1862-67) und der «Index Aristotelicus» (Berl.
1870, zu
BekkersAusgabe). Von seinen übrigen philol.-kritischen
Arbeiten sind «Beiträge zur Erklärung
des Thucydidcs»
(Wien 1854),
«Beiträge zur Erklärung des
Sophokles» (2 Hefte, ebd. 1856-57) und
«Über den Ursprung der Homerischen
Gedichte» (ebd. 1860; 5. Aufl. 1881) hervorzuheben. Seine deutsche
Übersetzung der
Metaphysik des
Aristoteles gab nach Bonitz'
Tode
Wellmann heraus (Berl. 1891). -
Gold- und Silbergewicht, im Sultanat
Atschin auf
Sumatra ein Zwanzigstel
des dortigen malaiischen
Kätti = 48,015
g, in Singapore undPinang so schwer wie 2 alte span. Silberpiaster
= 53,8 g.
(frz., spr. bongmoh), ein «gutes»,
d. h. treffendes Wort, ein anekdotischer Witz, ein geistreicher
Einfall in Unterhaltung und Plauderei, besonders im Gebiete
des franz.
Esprit (s. d.) beliebt.-
Vgl. (deCaillières) Des bons mots, et des bons conts, de leur usage,
de la raillerie ect. (3. Ausg.,
Lyon
[* 9] 1693).
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