Geschichte entnommenen
Balladen, die seit 1852 («Cântecesi plângeri») wiederholt erschienen
(2 Bde.,
Bukarest
[* 1] 1877).
U. d. T.
«Brises d'Orient» (Par. 1866) gab er eine Auswahl seiner Gedichte in franz.
Übersetzung heraus; deutsch sind viele in
CarmenSylvas «Rumän.
Dichtungen» (3. Aufl.,
Bonn
[* 2] 1889) enthalten. Aufsehen machte
der
Roman «Elena»; auch verfaßte Bolintineanu
Beschreibungen seiner
Reisen, geschichtliche
Dramen, Satiren und ein
Epos «Traianida», Daciens Unterwerfung durch
Trajan behandelnd.
Departamento (bis 1886
Staat) der südamerik. Republik Columbia,
[* 9] 1858 aus den
ProvinzenCartagena, Mompos und
Sabanilla der Republik
Neugranada gebildet und nach
Simon Bolivar (s. d.) benannt, grenzt im N. an das
Antillenmeer, im O. an den
Rio
[* 10]
Magdalena, im
S. an das Depart.
Antioquia, im
W. an
Cauca, hat 70000 qkm und zerfällt in die
ProvinzenBarranquilla,
Carmen,
Cartagena, Corozal, Chima, Lorica,
[* 11] Magangue, Mompos, Sabanalagra und Sincelejo und seit 1886 in die Territorien
SanAndres und
San Luis. Es umfaßt das niedrige Land zu beiden Seiten des Rio Sindu, des untern Rio
Cauca und auf der Westseite
des Rio
Magdalena bis zur
Küste, in das nur niedrige, nördl.
Ausläufer der Cordilleren sich hineinziehen.
Das Land ist großenteils noch mit
Urwald bedeckt (nur 30000 qkm sind kultiviert),
das Klima überall heiß und an der
Küste
sowie am untern Rio
Magdalena ungesund.
Die Bevölkerung betrug 1881 nur 324 400 E., größtenteils Mischlinge
von Indianern (Kariben),
Negern und
Weißen, unter denen die kräftigen Zambos vorzüglich von Warenförderung auf den
Flüssen
als Bootführer leben.
Der Handel bildet einen Haupterwerbszweig der
Bevölkerung.
[* 12] Neben der Hauptstadt
Cartagena (s. d.) sind
die wichtigsten Orte Mompos, Lorica und
Barranquilla (s. d.).
Als
Oberstlieutenant kämpfte
er nun unter Miranda, bis er nach der Unterwerfung
Venezuelas durch die
Spanier
auf der
Insel Curaçao eine Zuflucht suchen mußte. Doch schon im Sept. 1812 trat er wieder unter den Insurgenten von
Neugranadaauf und wurde bald die Seele des
Befreiungskrieges gegen die
Spanier. Nach der Eroberung von
Caracas wurde
Bolivar vom
Heere als Befreier (el Libertador)
Venezuelas begrüßt. Die von ihm berufene Generalversammlung übertrug ihm alle
Civil- und Militärgewalt; bei La Puerta von den
Spaniern geschlagen, entfloh Bolivar jedoch nach
Tunja, wo ihm der
Kongreß
von
Neugranada den Oberbefehl übertrug. Er besetzte
Bogota und befreite die
ProvinzCundinamarca; allein
als der span.
General Morillo im März 1815 mit neuen
Truppen landete, mußte er sich 10. Mai nach Jamaika einschiffen, landete
aber bereits im Dez. 1816 wieder mit flüchtigen Insurgenten auf der
Insel Margarita.
Nachdem er die Aufhebung der
Sklaverei verkündet hatte, berief er als Oberhaupt der Republik
Venezuela
einen
Kongreß und setzte eine Regierung ein.
In den beiden folgenden Jahren kämpften Bolivar,
Paëz und Santander so glücklich
gegen Morillo, daß der
Kongreß zu
Angostura eröffnet werden konnte. Bolivar, von demselben zum Präsidenten mit unumschränkter
Gewalt ernannt, führte nun das
Heer im Juni über die Cordilleren nach
Neugranada und befreite dieses
durch die
Schlachten
[* 18] bei
Tunja und Bochica, worauf 9. Sept. die
Vereinigung derStaatenVenezuela und
Neugranada zu einer Republik
unter dem
Namen Columbia mit Bolivar als Präsidenten proklamiert wurde.
Nachdem er mit Morillo den Waffenstillstand von Trurillo abgeschlossen hatte, schlug er den
General La
Torre bei
Carabobo. Abermals 1821 zum Präsidenten der Republik Columbia gewählt, vollendete er 1823 und
1824, namentlich durch den
Sieg bei
Junin und den
Sieg des
GeneralsSucre bei
Ayacucho, die
BefreiungNieder- und Oberperus, welch
letzteres, nach ihm
Bolivia
[* 19] benannt, ihn 1825 mit der diktatorischen Gewalt bekleidete. Diese legte er 1826 nieder,
um aufs neue die Präsidentschaft der Republik Columbia mit fast unumschränkter Gewalt zu übernehmen.
Dies verursachte viel Unzufriedenheit, und eine Verschwörung bedrohte 25. Sept. sein Leben. Die
Urheber wurden erschossen, der
Vicepräsident Santander verhaftet und nebst 70 andern Beteiligten verbannt. Bolivar hatte sich
auch in
Peru zum lebenslänglichen Präsidenten wählen lassen.
Da er außerdem dem
Kongreß von
Bolivia eine wenig
republikanische
Verfassung
(CodeBoliviano) aufdrang, in Columbia die Preßfreiheit unterdrückte und die
Klosterschulen wiederherstellte,
so beschuldigte man ihn monarchischer Pläne.
Peru und
Venezuela sagten sich von der columb.
Union los,
infolgedessen Bolivar abdankte. Der
Kongreß von
Bogota setzte ihm ein Jahrgeld von 30000
Piastern aus.
Bald darauf starb
in
Santa Marta Im J. 1832 brachte man die
Asche B.s nach
Caracas und widmete hier seinem Andenken
einen
Triumphbogen. -
Vgl. Coleccion de documentos relativos
a la vida publica del libertador de Colombia y de
Peru,
Simon Bolivar (22
Bde.,
Caracas 1826 fg.);
Larrazábal, Life of
Simon Bolivar (2. Ausg., 2 Bde.,
Neuyork
[* 20] 1866) und Correspondencia general del libertador
Simon Bolivar (2 Bde., ebd. 1865-71);