Hörnerartigen Fortsätzen (s. beistehende
[* 1]
Fig. 1a und
[* 1]
Fig.
2a, stark vergrößert) versehen sind; der
Fruchtknoten ist aus meist 5 Fruchtblättern verwachsen und enthält zahlreiche
Samenknospen, die an axiler Placenta sitzen. Die Ordnung umfaßt die Familien der Ericaceen (s. d.),
Epakridaceen (s. d.) und
Vacciniaceen (s. d.). (Hierzu die
Tafel:
Bicornen; zur Erklärung s. die
ArtikelArbutus,
Erica, Monotropa, Pirola,
Vaccinium.)
Staatsbahnen,
[* 3] hat (1890) 6035 magyar. E., darunter 2999 Katholiken und 2679
Reformierte, Post,
Telegraph,
[* 4] bedeutenden Weizen-
und
Weinbau.
Das Gut gehört der Familie Batthyány.
In der Nähe eine
Sternwarte
[* 5] und das Schloß Alcsuth
des Erzherzogs
Joseph. Am verlegte Fürst Windischgrätz sein Hauptquartier hierher und empfing im Schlosse die
Deputation des
PesterReichstags. (S.
Ungarn.)
Alexandre, franz.
Maler und Zeichner, geb. 1813 zu
Toulouse,
[* 7] bildete sich unter
Delacroix in
Paris
[* 8] aus, besuchte
1844-46 und später wiederholt den
Orient, der ihm den Gegenstand zu vielen seiner
Bilder lieferte, wie:
Das arab.
Café, Der Sklavenmarkt, Die Rückkehr von Mekka, Die betenden
Judenvor der Salomonischen
Mauer (1851), Die maronitische
Predigt (1859) u. s. w. Am bekanntesten wurden seine Zeichnungen zur
Bibel,
[* 9] die genaue Bekanntschaft mit den Örtlichkeiten
beweisen. 1876 erschienen seine Zeichnungen zuBuch Ruth und den vier
Evangelien, in welchen er die alttestamentlichen
Gestalten im
Typus der modernen
Araber darstellte. Auch veröffentlichte Bida eine illustrierte
Ausgabe der Werke
A. de Mussets
(10 Bde., 1866).
oder Vidassoa, kleiner Küstenfluß der span.
ProvinzGuipuzcoa, entspringt vom Otsondo der Westpyrenäen nördlich
von Maya
[* 10] in Navarra, bildet einen Pamplona zugekehrten
Bogen,
[* 11] dann, nach NW. gewendet, 18 km lang die
Grenze zwischen
Spanien
[* 12] und
Frankreich und erreicht nach 72 km langem Lauf unterhalb der Grenzfeste Fuenterrabia mit einem
Ästuarium
[* 13] den Golf von
Biscaya. Südlich von Fuenterrabia liegt die span. Eisenbahnstation
Irun. Der Oberlauf des
Flusses, das
Valle de Baztan in Navarra, mit dem Hauptorte Elizondo, umfaßt den östl. und südl.
Schenkel des Flußlaufs und mit einer südl. Erweiterung des
Thals ein Gebiet von 35 km Länge und etwa 20 km
Breite,
[* 14] mit 14 Gemeinden
und 8000 Seelen, die eine Art Republik unter span. Oberhoheit bilden und unter
dem Oberbürgermeister (Alkalden) von Elizondo stehen.
Die Bewohner haben Adelsrang und erfreuen sich dieser
Vorrechte (los Fueros de
Baztan) wegen ehemaliger Verdienste um die
KroneSpaniens.
Das Klima ist gesund, der
Boden grasreich
und fruchtbar, so daß Viehzucht
[* 15] und
Ackerbau blühen. Oberhalb der Mündung
liegt im B. die Fasanen- oder Konferenzinsel, auf der 1659 zwischen
Don Luis de
Haro und Mazarin der Pyrenäische
Friede (s. d.) geschlossen, 1660 zwischen Philipp IV. und
Ludwig XIV. beschworen wurde.
Schon früher hatte man diesen neutralen
Boden zu Verhandlungen benutzt, z. B. zwischen
Ludwig XI. von
Frankreich und
Heinrich IV. von
Castilien zur Verheiratung desHerzogs
von
Guienne (1463); 1526 fand mitten auf dem
Flusse die
AuswechselungFranz' I. gegen seine beiden
Söhne statt, die als Geiseln
in
Karls V. Gefangenschaft kamen. Spanischerseits befindet sich auf dem Thalrand eine vorteilhafte
Stellung bei St. Marcial,
welche die
Straße vonBayonne deckt. Hier schlugen 8000
Spanier die doppelte Zahl
Franzosen,
welche diese
Stellung angriffen, um
San Sebastian zu entsetzen. Am führte Wellington einen kühnen Übergang über
den Bidassoa aus und schlug
Soult, der am rechten Ufer des
Flusses eine feste
Stellung innehatte.
Staates Maine, südwestlich von Portland am Saco, 10 km
von dessen Mündung, ist mit dem gegenüberliegenden Saco durch eine
Brücke
[* 16] verbunden, hat (1890) 14 443 E.,
Baumwollspinnereien,
andere
Industrie und Granitbrüche.
(spr. biddl),John,Stifter der engl.
Unitarier, geb. 1615 zu Wotton-under-edge in
Gloucester, studierte seit 1632 zu
Oxford,
[* 17] ward 1641
Magister, darauf
Lehrer an der Freischule zu
Gloucester. Gegner der
Trinität, schrieb
er «Twelve arguments» gegen die Gottheit des
HeiligenGeistes, 1646 ließ er sein
Glaubensbekenntnis über die Dreieinigkeit
erscheinen sowie «Zeugnisse verschiedener Kirchenväter» über diese
Lehre.
[* 18] Wegen dieser Ketzereien ward er 5 Jahre lang im
Gefängnis gehalten und erst 1651 bei Gelegenheit der allgemeinen
Amnestie freigelassen.
Jetzt sammelte in
London
[* 19] Gesinnungsgenossen, die man Biddlianer (s. auch
Socinianer und
Unitarier) nannte. Um seine
Ansichten
zu verbreiten, schrieb Biddle zwei Katechismen. Deshalb wieder verhaftet, ward er nach 10
Monaten freigelassen, die Katechismen
aber wurden durch den
Scharfrichter verbrannt. Vor erneuter Haft wußte Cromwell ihn nur durch dreijährige
Verbannung nach den
Scilly-Inseln zu retten (Okt. 1655); als aber mit
Karl II. die Hochkirche wieder zur Herrschaft kam, ward
auch Biddle verhaftet und starb im Gefängnis.
(spr. biddeförrd),Hafenstadt in der engl.
GrafschaftDevon,
[* 20] am Torridge, etwa 5 km oberhalb
seiner Mündung in das
Ästuarium des Taw, zerfällt in zwei durch eine im 14. Jahrh. erbaute, 1864 erweiterte
Brücke verbundene
Teile, hat (1891) 7908 E.,
Töpferei, Leder-,
Spitzen- und Segelfabrikation,
Schiffbau und Ausfuhr von Getreide,
[* 21] Wollstoffen und Eichenrinde und wird wegen seines milden
Klimas alsSommerfrische besucht. Im 17. Jahrh.
war Bideford einer der ersten Seehandelsplätze Englands. Der Quai inmitten der Stadt kann Schiffe
[* 22] von 500 t aufnehmen.