unter
Aufsicht der höhern Bergbehörde stehende
Behörden (Bergwerksdirektionen, Bergwerksinspektionen, Hüttenämter, Salinenämter)
eingesetzt, unter denen Subalternbeamte
(Bergverwalter, Obersteiqer,
Werkmeister, Obermeister u. s. w.) den Betrieb führen.
Die Bergwerksdirektoren erhalten den
TitelBergrat, Oberbergrat,
Geh.
Bergrat. - Die in ältern
Zeiten vorhanden gewesene besondere
Berggerichtsbarkeit ist in die neuen Berggesetze nicht mit übergegangen. Die
streitige Gerichtsbarkeit
verwalten auch in Bergsachen die ordentlichen Gerichte des
Landes; in manchen Angelegenheiten ist indessen den Bergbehörde eine vorläufige
Entscheidung eingeräumt.
eine Malerfarbe. Das natürliche Bergblau, das gegenwärtig im Farbenhandel kaum oder nur zu sehr
hohem Preise zu finden ist, ist fein gemahlener und geschlämmter Lasurstein. Das künstliche auch Mineral-,
Englisch-, Kalk-, Kupferblau,
Bremer,
Casseler,
Hamburger und Neuwieder
Blau genannt, ist ein basisch-kohlensaures Kupferoxyd
mit oder ohne fremde Beimengungen
(Gips,
[* 1] Schwerspat u. a.). Es wird erhalten, indem man eine kalte Lösung von Kupfervitriol
mit Sodalösung bis zum Eintritt der gewünschten Färbung versetzt, dann den Niederschlag auswäscht und bei
gewöhnlicher
Temperatur trocknet.
[* 2]
Erdbohrer,
[* 3] Grundbohrer heißen die
Instrumente, mit denen
Tiefbohrungen ausgeführt werden, um Lagerstätten
nutzbarer
Mineralien,
[* 4] Petroleum,
Solquellen oder Brunnenwasser aufzusuchen. Der Bergbohrer ist schon den ältesten Kulturvölkern,
den
Chinesen, Ägyptern und Syrern bekannt gewesen und in den letzten Decennien in ausgedehnte Anwendung gekommen. Die größten
mitTiefbohrungen erreichten
Tiefen sind 1303 m bei
Sperenberg und 1748,4 m bei Schladebach. Die Bohrwerkzeuge
werden bei geringen
Tiefen durch Menschenkraft, bei größern durch
Maschinen bewegt.
Über dem Bohrloch stellt man einen
Bohrturm
(Bohrgerüst,
[* 2]
Fig. 19
u. 21) auf, in dessen
Spitze eine Seilscheibe
[* 5] zum Einlassen und
Ausziehen des
Bohrgerätes mittels
Seil angebracht ist.
Außerdem befindet sich im
Bohrturm die balancierartige Vorrichtung zum abwechselnden Anheben und Fallenlassen des
Bohrapparates.
Das
Bohren geschieht mit Gestänge und Seil, letzteres war schon den
Chinesen bekannt und wird gegenwärtig in
Pennsylvanien
viel angewendet. Jeder Gestängbohrer besteht aus dem Bohrgestänge, dem
Kopfstück und dem Oberstück; er
wird je nach der
Tiefe des Bohrlochs aus
mehr oder weniger Gestängteilen, Schaftstücke genannt, zusammengesetzt. Das Gestänge
besteht zumeist aus quadratischem
Eisen
[* 6] oder schmiedeeisernen
Röhren,
[* 7] seltener aus Holz,
[* 8] und wird in seinen Schaftstücken
durch sog.
Zungen
[* 2]
(Fig. 5) oder Schraubenschlösser
[* 2]
(Fig. 20) fest zusammengesetzt.
Das
Bohren selbst erfolgt nun drehend oder stoßend, je nach der Beschaffenheit des Gesteins.
[* 2]
Fig.
1, 2, 28, 29 zeigen
Bohrer
[* 9] zum Drehendbohren bei weichem, mildem Gestein,
[* 2]
Fig. 3, 4, 13, 14, 15, 26, 27 Bohrköpfe
zum Stoßendbohren bei festem Gestein. Außerdem hat man verschiedene Hilfsstücke, die sowohl beim
Bohren zur Anwendung gelangen
müssen, als auch in besondern Fällen, wie z. B. bei Gestängbrüchen,
beim
Abbrechen der Bohrköpfe
u. dgl. m., anzuwenden sind.
Zu dem Hilfsgezäh gehört das Setzkreuz
[* 2]
(Fig. 24, 25) oder die
Bohrkrücke, auch Bohrkrückel, ein zweiarmiger Hebel,
[* 10] der
einige
Meter unter der Erdoberfläche am Bohrgestänge angebracht ist und vom Bohrmeister beim Stoßendbohren umgesetzt wird;
ferner die
Gleit- und Rutschschere
[* 2]
(Fig. 6), eine Vorrichtung innerhalb des Gestänges zum Zwecke der
Teilung der Gestänglast;
dann verschiedenartige, am Gestänge angebrachte, zur Geradführung
[* 11] desselben dienende Leitungsvorrichtungen, sodann Freifallvorrichtungen,
wie sie von
Kind, Fabian und Werner angegeben worden sind, die den
Vorteil eines raschen und sichern
Bohrens für sich
haben und darin bestehen, daß nicht das ganze Gestänge mit dem
Bohrer, sondern letzterer als besonderes Abfallstück für
sich allein aufschlägt, so daß das Gestänge den direkten
Stößen und so einer
Beschädigung nicht ausgesetzt ist.
Beim Kindschen
Freifallbohrer
[* 2]
(Fig. 22
u. 23) sind es zwei Zangen, die sich beimAuf- und Niedergange schließen oder
öffnen und
so den Bohrkopf fassen oder fallen lassen.
Zur Beseitigung des beim
Bohren entstehenden Mehles oder Schmantes bedient man sich eines Schmantlöffels
[* 2]
(Fig. 11),
der von Zeit zu Zeit unter Beseitigung des Gestänges in das Bohrloch eingelassen wird und durch ein in seinem
Boden befindliches
Ventil
[* 12] den Schmant in seine cylindrische
Röhre aufnimmt. Das Auslöffeln ist daher eine zeitraubende
Arbeit, weshalb auch Konstruktionen
ersonnen worden sind, das Mehl
[* 13] und den Schmant durch das Bohrgestänge selbst und zwar kontinuierlich zu beseitigen. Man
hat daher hohle Gestänge
[* 2]
(Fig. 17) in Anwendung gebracht oder wenigstens