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Die Zahl der Lehrer und Schüler an den eigentlichen Primärschulen betrug:
Im Jahre | Gemeindeschulen Lehrer | Gemeindeschulen Schüler | Adoptierte Schulen Lehrer | Adoptierte Schulen Schuler | Gesamtzahl Lehrer | Gesamtzzahl Schüler | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1845 | -- | 218054 | -- | 108559 | -- | 326613 | |
1869 | 5799 | 424349 | 1308 | 69036 | 7107 | 493385 | |
1883 | 8657 | 345687 | 12 | 325 | 8669 | 346012 | |
1885 | 7941 | 422150 | 2726 | 166654 | 10667 | 588804 | |
1890 | 8591 | 440646 | 3204 | 175445 | 11795 | 616091 |
Die Zahl der Schüler in den Schulen für Erwachsene betrug:
Im Jahre | Gemeindeschulen | Adoptierte Schulen | Zusammen | |
---|---|---|---|---|
1845 | 6385 | 31765 | 38150 | |
1869 | 67668 | 6497 | 74165 | |
1881 | 76253 | 665 | 76918 | |
1885 | 61759 | 2589 | 64348 | |
1890 | 62159 | 5516 | 67675 |
Die Seminare für Lehrer und Lehrerinnen sind teils Staatsinstitute, teils von Provinzen, Gemeinden und Privatleuten errichtet und vom Staate anerkannt worden; außer den förmlichen Seminaren giebt es noch vom Staate unterhaltene, weniger umfassende Einrichtungen für denselben Zweck, sog. Schulabteilungen für Lehrerbildung (Sections normales). In der letzten Zeit ist ebenfalls die große Mehrzahl der Schüler von den Staatsinstituten in die weit mehr unter dem Einfluß der Geistlichkeit stehenden sog. anerkannten Seminare übergegangen. Eine Übersicht der Seminare giebt folgende Tabelle:
Im Jahre | Für Lehrer | Für Lehrerinnen | ||||||||||
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Staatsseminare | Sections normales | Anerkannte Seminare | Staatsseminare | Sections normales | Anerkannte Seminare | |||||||
Zahl der Schulen | Zahl der Schüler | Zahl der Schulen | Zahl der Schüler | Zahl der Schulen | Zahl der Schülerinnen | Zahl der Schulen | Zahl der Schülerinnen | Zahl der Schulen | Zahl der Schülerinnen | |||
1845 | 2 | 103 | -- | -- | 7 | 365 | -- | -- | -- | -- | -- | -- |
1850 | 2 | 205 | 2 | 19 | 7 | 316 | -- | -- | -- | -- | 10 | 69 |
1875 | 2 | 235 | 5 | 321 | 8 | 643 | 1 | 77 | -- | -- | 22 | 1139 |
1884 | 6 | 634 | 8 | 756 | 2 | -- | 4 | 653 | 5 | 652 | 8 | -- |
1885 | 6 | 643 | 3 | 325 | 10 | 689 | 4 | 450 | 5 | 505 | 23 | 960 |
1890 | 5 | 250 | 2 | 87 | 11 | 720 | 3 | 205 | 3 | 161 | 23 | 1085 |
Die Pflege der schönen Wissenschaften in franz. Sprache [* 1] wird durch die Überflutung der aus Frankreich eindringenden Produktionen in hohem Maße zurückgedrängt. Aber auch das eigene Schaffen ist stark und in stetem Fortschritt begriffen und zahlreiche Namen haben sich wenigstens im Inlande Ruf und Ansehen erworben. Reicher ist die schöne Litteratur der Vlämen. (S. Vlämische Sprache und Litteratur.)
Die bildenden Künste, besonders Malerei und Baukunst, [* 2] verdankten schon dem Reichtum der flandr. Städte und dem Glänze des burgund. Hofs eine schöne Blütezeit: aber es trat auch hierin nach der vorübergehenden Glanzperiode Rubens' und seiner Schüler ein langer Schlummer ein, bis die Kräfte neuerdings wieder zu schöpferischer Thätigkeit gespornt wurden. Eines hohen Rufs genießt das großenteils vom Staat unterhaltene, seit Fétis' Tod von Gevaert geleitete Konservatorium zu Brüssel. [* 3]
Das belg. Theater [* 4] war dagegen bisher ohne allen nationalen Charakter. Das Staatsbudget von 1887 hatte einen Posten von 6 Mill. Frs. für künstlerische Anstalten und Zwecke, dasselbe ungefähr für beide Staatsuniversitäten. Zur Förderung wissenschaftlicher Thätigkeit sind vom Staate für das Gebiet der exakten und schönen Wissenschaften verschiedene Fünf- oder Dreijahrspreise errichtet worden, wozu sich seit 1874 die durch den König erfolgte Stiftung eines Jahrespreises von 25000 Frs. gesellt.
Zeitungen und Zeitschriften. 1605 erschien bereits zu Antwerpen, [* 5] wie es scheint in unbestimmten Zwischenräumen, eine illustrierte Kriegszeitung u. d. T. «Nieuwe tijdinghen» (seit 1637 «Posttijdingen»),
als deren Nachfolgerin die erst 1827 eingegangene Gazette van Antwerpen» angesehen wird. Unter der span. und österr. Herrschaft besaß jede bedeutendere Stadtgemeinde ihre privilegierte Zeitung, jedoch ohne polit. Tendenz. zu erwähnen sind unter denselben der 1649 auftauchende «Courrier véritable des Pays-Bas», der mit der einzigen Unterbrechung 1746-49 und unter verschiedenen Titeln (zuletzt «Gazette des Pays-Bas») sich bis 1794 erhielt, das «Journal de Liège» (1764) und die 1667 gegründete „Gazette von Gent", [* 6] die beide noch heute bestehen.
Unter der franz. Herrschaft sind neben der Unzahl der franz., vorschriftsmäßig eingerichteten Departementsblätter von histor. Wert: «Le [* 7] Compilateur» (1798-1810),
«Le vrai Brabançon» mit kath.-österr. Färbung (1790-92),
das «Journal de la Société des amis de la liberté et de l'égalite» (1792-93) nebst dem «Républicain du Nord», streng französisch-republikanisch. Als Tageblatt erhielt sich das «Oracle» (1800-27). Unter der niederländ. Regierung waren die Bestimmungen des Preßgesetzes vom scharf genug, um die Preßprozesse sehr stark zu mehren. Außer der amtlichen «Gazette des Pays-Bas» und dem noch bestehenden farblosen «Journal de la Belgique» sind hervorzuheben der «Nain jaune réfugié», ein Spottblatt gegen die bourbon.
Familie, dessen Redacteure 1818 des Landes verwiesen wurden; der «Vrai Libéral», der 1816 aus der Vereinigung des «Mercure surveillant» und des «Nain janne» entstand, aus dem sich 1821 der durch seine erbitterte Opposition berühmt gewordene «Courrier des Pays-Bas» herausbildete. Daneben galten als die wichtigsten Oppositionsblätter vom ultramontanen Standpunkte der 1820 begründete «Courrier de la Meuse», der 1841 nach Brüssel übersiedelte und zum jetzigen «Journal de Bruxelles» umgestaltet wurde; in Brüssel der geistvoll von Devaux, Lebeau und Rogier geleitete «Mathieu Laensberg», der, 1824 begründet, seit 1828 «Politique», seit 1841 «Tribune» hieß, aber 1849 unter letzterer Benennung sich zum Organ des Republikanismus an der Stelle des ultraliberalen «Libéral liégeois» (1845-49) umwandelte; der ¶