Bei den niedern
Kryptogamen, den
Algen
[* 2] und
Pilzen, sind die Vorgänge bei der Befruchtung im wesentlichen dieselben wie bei den höhern
Kryptogamen. Auch hier findet eine direkte Vermischung der in
Antheridien gebildeten
Spermatozoiden und der
in den Oogonien oder auch Karpogonien vorhandenen
Eizellen statt. Eine Ausnahme hiervon macht bloß die Familie der Rhodophyceen
(s. d.), indem hier die
Spermatozoiden nicht mit der
Eizelle in unmittelbare Berührung kommen, sondern die Befruchtung durch Vermittelung
einer oder mehrerer andern Zellen bewirken müssen.
Bei den übrigen
Algen und bei den
Pilzen, soweit sie überhaupt Sexualität haben, sind die Geschlechtsorgane
je nach den Familien sehr verschiedenartig gebaut. Die Oogonien und Karpogonien umschließen die
Eizellen, bei der Reife der
letztern öffnen sie sich, um den
Spermatozoiden das Eindringen in die
Eizellen zu ermöglichen, oder das Antheridium legt
sich an das weibliche Organ an, durchbohrt die Membran desselben und entläßt nun die
Spermatozoiden
direkt in das
Innere. Das Resultat der Befruchtung ist hier stets die
Bildung einer oder mehrerer
Sporen, aus denen bei der
Keimung wieder
ein neues Individuum hervorgeht.
Bej, Bei (d. h. Herr), bei den
Türken ein dem
Namen angehängterTitel, der den
Söhnen der Paschas
und
Civil- wie Militärbeamten von Oberstenrang, dann aber auch angesehenen
Ausländern beigelegt wird;
dem Range nach steht
der
Titel Beg zwischen Effendi und Pascha.
(d. h. Herr der Herren) ist eine nur noch wenig gebräuchliche höhere Rangbezeichnung
eines Provinzialstatthalters, dem mehrere Distriktchefs untergeordnet sind.
Fluß und
Kanal
[* 3] in Südungarn. Die Bega entspringt an der Ostgrenze des Krassóer
Komitats, fließt erst nördlich,
dann bis
Temesvár westlich, von hier südwestlich bis
Klek, wo das alte
Flußbett mit dem
Kanal zusammentrifft, der 1777 begonnen
wurde und sich von Facset über
Temesvár bis
Klek erstreckt. Von Facset bis
Temesvár dient der
Kanal zur
Holzschwemme und als
Regulator
[* 4] für die
Temes; von
Temesvár abwärts ist er schiffbar und wird selbst mit kleinern Dampfern
befahren.
Außer dem eigentlichen
Begakanal wurde 1833-37 das alte
Bett
[* 5] der Bega durch einen
Kanal von Bobda bis Jankahid verkürzt.
Die Bega mündet nach einem Lauf von 250 km zwischen Perlas und
Titel in die
Theiß.
Cornelis Pietersz, holländ.
Maler und Kupferstecher, geb. 1620 zu
Haarlem
[* 6] als Sohn des Holzbildhauers
Peter Begyn,
gest. daselbst an der
Pest Bega lernte bei
Adriaenvan Ostade und malte gleich diesem Genrebilder, welche Scenen des
niedern Volkslebens zum Gegenstände haben.
Seine 34 Radierungen stellen Bauerngesellschaften, Trinker,
Raucher, Schenkscenen
u. dgl. dar.
Antonio, ital. Bildhauer, geb. 1498, gest. in
Modena, war ein
Schüler des
Guido Mazzoni und schuf wie dieser mit Vorliebe aus
Terracotta lebensgroße Gruppen.
Bedeutend
sind: Die Kreuzabnahme in
SanFrancesco, Die Beweinung Christi in
San Pietro und der gleiche Gegenstand
in
San Agostino zu Modena.
berühmte Künstlerfamilie.
Ihren Ruf begründete
Karl Begas, geb. zu Heinsberg bei
Aachen.
[* 7] Er besuchte
das Lyceum zu
Bonn,
[* 8] wo er
den ersten Unterricht in der
Ölmalerei bei Philippart erhielt und im
Alter von 15 J.
durch eine
Kopie des Raffaelschen
Johannes Aufsehen machte. Zu seiner weitern Ausbildung als
Maler ging er 1813 nach
Paris,
[* 9] wo
er einige Zeit das
Atelier des Malers Gros besuchte. Der König von
Preußen
[* 10] kaufte eine
Himmelskönigin (jetzt in der
GalerieBellevue),
Hiob mit seinen Freunden (1816) und das
BildChristus am
Ölberge (1818; Garnisonkirche in
Berlin)
[* 11] und beauftragte ihn 1820 mit der Ausführung einer Ausgießung des
HeiligenGeistes für den
Dom zu
Berlin, nach deren Vollendung
(1821) ihm sein königl.
GönnerMittel zu einem Aufenthalt in
Italien
[* 12] gewährte, der ihn in die Reihen
der Präraffaeliten führte.
Dies zeigt die in
Rom
[* 13] gemalte
Taufe Christi
(Potsdamer Garnisonkirche), wie das
Bild:
Tobias und der Erzengel (1826;
Berliner
[* 14] Nationalgalerie).
Zu bleibendem Aufenthalt 1824 nach
Berlin zurückgekehrt, malte er dann zunächst die
Auferstehung Christi (1827; Werdersche
Kirche in
Berlin), womit er wieder die
Bahn des Modellstudiums betrat, welcher er auch in seinen folgenden
Werken kirchlichen
Inhalts treu blieb.
Al fresco führte er in der
Kirche zu Sacrow bei
Potsdam
[* 15]
Christus und die vier Evangelisten,
umgeben von einem
Chor von Engeln, aus. Im Geschichtsbild leistete er in dem
«Canossa» zu Schloß Rheineck Tüchtiges. Als
Porträtmaler verewigte Begas alle seine berühmten Zeitgenossen und verdankte dieser Thätigkeit
wohl den größten
Teil seiner
Popularität. Am erfreulichsten wirkt er in seinen Genrebildern, wie Lorelei (1834, gestochen
von
Mandel) und die Mohrenwäsche (1843; Nationalgalerie zu
Berlin und Ravenésche Sammlung daselbst). Er starb als preuß.
Hofmaler und Mitglied der
BerlinerAkademie der Künste
Von seinen vier
Söhnen haben sich zwei ebenfalls mit Erfolg der Malerei gewidmet: Oskar Begas, geb.
errang sich den großen akademischen Preis für
Rom. Sein dort 1853 gemaltes Genrebild (Plauderstunde) befindet sich in der
Berliner Nationalgalerie. Von seinen größern Bildern sind besonders zu nennen: eine Kreuzabnahme
und vier
Kompositionen aus der Geschichte von
Amor und
Psyche,
Friedrich d. Gr. in der Schloßkapelle zu Charlottenburg
[* 16] (1868;
Museum zu
Breslau).
[* 17] Doch sind seine dekorativen Wandmalereien (Festsaal im
Berliner Rathause) erfolgreicher gewesen. Zumeist
war er mit Jagdlandschaften und Porträten beschäftigt. Er starb in
Berlin. -Adalbert Begas, geb. in
Berlin, studierte an der dortigen
Akademie die Kupferstechkunst und begab sich 1860 nach
Paris, wo er ebenso wie später in
Weimar
[* 18] unter
Böcklin und schließlich wieder in
Berlin durch gelungene
Kopien berühmter Meisterwerke sich einen
Namen machte. 1863 setzte
er in
Rom seineStudien nach
Tizian,
Pordenone und andern
Meistern fort. Sein Originalwerk,
Mutter und
Kind
(1864;
Berliner Nationalgalerie), und weibliche Bildnisse machten ihm zuerst einen
Namen. Abwechselnd in
Berlin,
Wien
[* 19] und
Rom
lebend, schuf er zahlreiche dekorative Gemälde und Bildnisse, aber auch ein kirchliches Gemälde, die
Auferstehung Christi,
für den
Altar
[* 20] zu Nimptsch in
Schlesien.
[* 21] Begas starb zu
Mentone.
Die beiden andern
Söhne sind vortreffliche Bildhauer: Reinhold Begas, geb. war ein
Schüler Wichmanns und
Rauchs und
trat zuerst mit der Marmorgruppe Hagar und Ismael, dann
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