494 von allen Seiten, und unter vergeblichen Verhandlungen mit dem österr. Ministerium und dem
Einbrüche des
Banus Jellachich
in
Ungarn
[* 1] legte der den Schwierigkeiten seiner
Lage nicht gewachsene Batthyányi 15. Sept. sein
Portefeuille nieder. Doch ließ er sich vom
Palatin abermals zur Übernahme des Ministerpräsidiums bewegen und wurde mit der
Bildung des neuen
Kabinetts
beauftragt, das, wiewohl aus sehr gemäßigten Männern bestehend, die königl.
Bestätigung nicht erhielt.
Nach
Auflösung des ungar.
Reichstags und der Ermordung des zum Landeskommissar ernannten
Grafen Lamberg (28. Sept.) ging Batthyányi nach
Wien,
[* 2] um die Folgen jenes blutigen Erreignisses abzuwenden und zur
Bildung eines neuen Ministeriums mitzuwirken.
Da er aber nichts auszurichten vermochte, kehrte er 5. Okt. auf sein Gut Ikervar zurück. Hier bewaffnete er seine Dienerschaft
und kämpfte mit derselben nach
Ausbruch der Feindseligkeiten im Vidosschen Streifkorps, wurde aber durch einen
Sturz an fernerer
kriegerischer Thätigkeit verhindert. Im Nov. 1848 ging er nach
Pest, um beim
Reichstage seinen Sitz zu
nehmen, hielt sich hier jedoch vom Landesverteidigungsausschuß fern. Als der ungar. revolutionäre
Reichstag und dessen Regierung nach Debreczin
[* 3] übersiedelten, blieb in
Pest und wurde nach Windischgrätz' Einzug verhaftet.
Man brachte ihn nach Ofen, dann nach
Preßburg,
[* 4] Laibach,
[* 5]
Olmütz,
[* 6] endlich im Juli 1849 wieder nach
Pest,
wo er 5. Okt. durch einen
Spruch des Kriegsgerichts zum
Tode durch den
Strang verurteilt wurde. Batthyányi brachte sich jedoch während
der Nacht mittels eines
Dolchs mehrere Wunden am
Halse bei, so daß die Hinrichtung am
Abend des 6. Okt. nur durch Pulver und
Blei
[* 7] vollzogen werden konnte. Seine
Güter wurden konfisziert; seine Familie ging ins
Ausland. Die
Leiche des
Grafen wurde in der folgenden Nacht von Freunden und Verwandten entwendet und heimlich in der Gruft der
Franziskaner in
Pest
beigesetzt (7. Okt.). Hier blieb der
Leichnam bis 1870, dann wurde er in feierlicher
Weise in ein
Mausoleum auf dem
Kerepeser Friedhofe in
Pest übergeführt. –
Vgl. Aufzeichnungen eines Honved (2
Tle., Lpz. 1850);
Baktinieren,Baktieren, ein in mehrern
Ländern Ostasiens gebräuchliches
Verfahren
zur Herstellung farbiger
Muster auf baumwollenen Geweben, das darin besteht, daß das Gewebe
[* 8] vor dem Einbringen in den Farbekessel
mittels eines kleinen, tiegelförmigen Werkzeugs unter Aussparung der Zeichnung mit einer dünnen Wachsschicht überzogen
wird, so daß die
Farbe nur zu den unbedeckten
Stellen gelangen kann.
Nach demFärben wird das
Wachs durch
Auskochen entfernt.
(spr. bättl),Stadt in der engl.
GrafschaftSussex, 10 km nordwestlich von Hastings, besteht aus einer einzigen
Straße, und hat (1891) 3135 E., Pulvermühlen und umfangreiche Ruinen einer glänzenden Benediktinerabtei, Battle-Abbey,
die Wilhelm der Eroberer 1067 zum Andenken an die siegreiche
Schlacht zwischen und Hastings auf der bis
dahin unbevölkerten
Heide Senlac begründete.
(spr. bättl krihk),Stadt lm County
Calhoun des nordamerik.
Staates Michigan, westlich von
Detroit, an der
Mündung des P. in den
Kalamazoo, hat (1890) 13197 E.,
Maschinen- und andere Fabriken und in der Nähe große
Sandsteinbrüche.
(ital.,
d. i.
Schlag), in der Fechtkunst
[* 11] eine Art Streichfinte (s. Finte).
BeimStoßfechten ein schlagartig
ausgeführtes
Streichen der eigenen Klinge von oben nach unten unter scharfer Fühlung an der feindlichen Klinge, in der
Absicht
letztere seitwärts zu drücken. Ein schneller Nachstoß muß der Battuta unmittelbar folgen.
BeimHiebfechten eine Art Vorhieb, mit dem man nicht unmittelbar zu treffen, sondern eine
Blöße zu schaffen beabsichtigt,
dem aber dann sofort der eigentliche Hieb
[* 12] folgen muß. Der Battuta verwandt ist die Ligade (s. d.)
sowie die
Glissade (s. d.). – In der Reitkunst ist ein
Satz des
Pferdes, bei dem es mit dem Huf
[* 13] nur wenig
Erde faßt.
Watwa, zwergartiger Negerstamm in Centralafrika, zwischen den
FlüssenLulua und Lubefu, von
Wißmann 1881 entdeckt
und später von Dr.
Wolf untersucht.
Diese kleinen (1,30– 1,44 m hohen), häßlich gewachsenen, schmutzig und wild
aussehenden
Menschen von gelblichbrauner Hautfarbe wohnen in Grashütten, meist nur familienweise, leben von der Jagd und
wilden
Früchten;
Chan,Baty, Mongolenfürst, Enkel des Dschingis Chan, erhielt als Erbteil das
ReichKiptschak. 1235 wurde
ihm von der Fürstenversammlung für den Feldzug gegen
Rußland der Oberbefehl zuerteilt. Er nahm 1237 Rjasan, dann
Kolomna
und
Moskau,
[* 18] 1238 Wladimir und Koselsk und das Küstengebiet des
Schwarzen und des Asowschen
Meers und vollendete 1240 mit der
Vernichtung Kjews die UnterwerfungRußlands. Hierauf zog er gegen
Ungarn, wo er 1241 auf der
Heide von
Mohi am Sajoflusse gegen
Friedrich den Streitbaren von
Österreich
[* 19] einen blutigen
Sieg erfocht. Nach der für die Mongolen mit
großen
Verlusten verbundenen
Schlacht bei
Wahlstatt (s. d.) rückte Batu Chan bis
Gran
[* 20] vor, wo ihn (1242) die Nachricht vomTode
des Groß-Chans Ogotai erreichte. Nunmehr zog er sich nach
Kiptschak zurück, wo er 1256 starb. –
Vgl. O. Wolff, Geschichte
der Mongolen oder
Tataren (Bresl. 1872);
Howorth,History of the Mongols, Bd. 2 (Lond.
1880).
(Valle delasBatuecas),
Thal
[* 21] im südl.
Teil der span.
ProvinzSalamanca, in derSierra de Gata
nahe der Grenze von
Caceres, gehört zum Gebiet des Rio
[* 22] Alagon und
Tajo. Die wild zerrissenen Berggehänge tragen nur stellenweise
immergrüne
Eichen, sonst das Cistrosen- und Heidegebüsch des Monte-Bajo. Früher glaubte man sie von bösen
Dämonen bewohnt. 1599 gab
der
Bischof Garcia Gelarza von
Coria die Erlaubnis zur
Anlage eines bald als Wallfahrtsort viel besuchten
Karmeliterklosters, am Kopfende des
Thals. Einsiedeleien auf den benachbarten
Höhen umgaben das
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