Nachdem Masséna rechts und
Augereau links des
Flusses die österr.
Avantgarde zurückgeworfen hatten und nach Erstürmung der
Brücke
[* 1] in Bassano eingerückt waren, sah sich Wurmser gezwungen, nach
Verlust von 6000 Gefangenen, 8 Fahnen und 32
Kanonen über
Vicenza nach Mantua
[* 2] seine Zuflucht zu nehmen. Auch 6. Nov. 1796, und kam
es bei Bassano zwischen
Franzosen und
Österreichern zu
Gefechten. Durch den Frieden von
Campo-Formio 1797 an
Österreich,
[* 3] durch den
von
Preßburg
[* 4] 1805 an das Königreich
Italien
[* 5] gekommen, ward B.1809 zum Herzogtum erhoben und 1811 dem
Minister-Staatssekretär
Maret (s. d.) verliehen.
eigentlich Jacopo da Ponte, nach seiner Vaterstadt Bassano zubenannt, venet.
Maler, geb. 1510, gest. Er
malte anfange in der
WeiseTizians und
Bonifazios histor.-religiöse
Bilder; nach der Rückkehr in seine Vaterstadt wurde er
aber Begründer der
Genremalerei. Bassano malte sowohl Landleute mit ihren Geräten und
Tieren inmitten der
tieffarbigen Landschaft seiner
Heimat, als auch genreartige
Bilder aus der heiligen Geschichte. Zu den besten Werken seiner
Jugendzeit gehören: Die Flucht nach
Ägypten,
[* 6] für die
KircheSan Girolamo zu Bassano (1534);
Besonders reich an Gemälden B.s ist das Hofmuseum zu
Wien;
[* 8] hervorzuheben sind: Der barmherzige
Samariter,
Anbetung der Hirten, Einzug in die
Arche des
Noah,
Christus treibt die Wechsler aus dem
Tempel
[* 9] (auch in der Nationalgalerie
zu
London),
[* 10] Selbstbildnis des Künstlers. Die
DresdenerGalerie besitzt: Zug
der Israeliten durch die Wüste, Die
Arche Noaas,
Moses und die Israeliten am Felsenquell, Loths Flucht aus
Sodom,
Bekehrung des
Paulus, Verkündigung der frohen
Botschaft an die Hirten, Heimreise des jungen
Tobias. - Seine vier
Söhne, unter denen
Francesco (1549-97) und Leandro (1558
-1623) hervorragen, betrieben mit dem
Vater eine förmliche Bilderfabrik.
Ihre Werke sind fast in allen
Galerien zahlreich vertreten; eins der besten
Francescos ist ein Deckengemälde
im Dogenpalast zu
Venedig,
[* 11] die Einnahme von Pavia bei Nachtzeit vorstellend. Das
Berliner
[* 12] Museum besitzt von ihm einen barmherzigen
Samariter, die
DresdenerGalerie eine Himmelfahrt Maria, eine
Anbetung der Hirten, daß Hofmuseum zu
Wien einen heil. Franziskus
und eine heil.
Clara. Von Leandro ist ein gutes
Bild der Dreieinigkeit in
San Giovanni e Paolo zu
Venedig.
(holländ.), Drehbasse, kleine, zur Zeit der glatten
Geschütze
[* 13] verwendete Schiffskanonen, die auf der Bordwand
in Gabeln ruhten und nach allen Seiten drehbar waren.
La, Hauptstadt des Kantons Bassée (70,07 qkm, 11 Gemeinden, 17002 E.) im
Arrondissement Lille
[* 14] des franz. Depart.
Nord, 23 km im
SW. von Lille, an den
Kanälen der Aire-a-la-Bassée und der
Deule und an der Linie Lille-Béthuune der
Franz.
Nordbahn, hat (1891) 3356, als Gemeinde 3907 E., Post und
Telegraph
[* 15] sowie Fabrikation von Öl, Seife,
Leder, gefärbtem Papier,
Tuch, Leim und
Cichorie, ferner
Handel in
Korn,
Wein,
Steinkohle und Leinen. Die alte Festung,
[* 16] welche 1489 der
Erzherzog Maximilian, 1641 die
Franzosen eroberten, wurde 1668 geschleift.
1)
Wassim, neuere ind. (und engl.) Form
Baßim (s. d.), Distrikt und alte Stadt im westl.
Berar. - 2) Bassein (verderbt aus dem birmanischen Bathain, früher auch Kuthein,
Kußima, Cosmin genannt, sanskr. Kusuma-Nagara,
«Blumenstadt»),
befestigte Hauptstadt und Haupthafen des gleichnamigen Distrikts der
Provinz Pegu (s. d.) in
Britisch-Birma,
16°46' nördl.
Br., 94°48 1/6' östl. L., in dem von
Cholera,
Fieber u.s.w. oft heimgesuchten
Irawadi-Delta,
an beiden Ufern des Basseinflusses, der die westlichste der zahlreichen Mündungen des
Irawadi bildet. hat (1891) 30177 E.
(9489 mehr als 1872), darunter 19908 Buddhisten, 5415
Hindu, 3621 Mohammedaner, 1018
Christen, beherrscht den auch für die
schwersten Seeschiffe befahrbaren Basseinfluß vollkommen und bildet einen Punkt von großer Wichtigkeit
für die militär. Occupation der
Provinz Pegu. Es wurde von den Engländern gleich zu Anfang ihres zweiten
Krieges
mit den Birmanen erobert. In neuerer Zeit besuchen Handelsschiffe der meisten seefahrenden Nationen Bassein 1853/54
betrug der Gesamthandel nur 568212 M., 1880/81 dagegen 22108940 M., davon die Ausfuhr 20645476
M. (auf
Reis allein 20589336 M.). Bassein ist Sitz eines deutschen Konsuls.
(spr. baßläng),Olivier, franz. Volksdichter,
war um 1440 Walkmüller im
Thale der
Vire
(Val deVire) in der
Normandie, Vorstand einer Vergnügungsgesellschaft, der «Compagnons
vaudevirois», die sich an der
Erhebung der
Normandie gegen die Engländer beteiligte, soll bei Formigny 1450 von
diesen erschlagen worden sein. Seine Lieder, nach der
Heimat des Dichters «Vaudevires» genannt und ursprünglich von den
Freuden der Geselligkeit bandelnd, nahmen später auch den Charakter vaterländischer Kampflieder an. Es sind nur etwa fünf
überliefert. Die früher unter B.s
Namen gehende Sammlung
(Ausgabe nach der Originalhandschrift, Par.
1875) stammt von dem
AdvokatenJean le Hour aus
Vire (gest. 1616).
Vgl. Gasté, Étude sur O. et les compagnos du Vau de
Vire
(Caen 1866);
(spr. baßliß-), im weitern
Sinne ein Webstuhl
[* 17] mit nahezu horizontaler
Kette, im Gegensatze zum
Hautelissestuhl
(s. d.), bei dem die
Kette in vertikaler
Richtung aufgespannt ist;
daher Basselisse- (niederschäftige)
Weberei
[* 18] im Gegensatze
zur Hautelisse- (hochschäftigen)
Weberei. Im engern
Sinne ein zur Herstellung von
Teppichen und
Tapeten, namentlich der
Gobelins
oder Rücklaken, gebräuchlicher Webstuhl.
Friedr.
Daniel, bad. Abgeordneter und Politiker, geb. zu
Mannheim,
[* 19] besuchte, nachdem er als
Kaufmann
gelernt hatte, 1829-31 die
UniversitätHeidelberg.
[* 20] Nachdem er längere
Reisen gemacht, wurde er 1837 in die Gemeindeverwaltung, 1841 in
die bad. Kammer gewählt. Hier trat er als energischer Gegner des ministeriellen
Systemsauf und erlangte bald unter den Führern der Opposition eine hervorragende
Stellung. Auf dem Landtage 1847-48 stellte
er einen
Antrag auf deutsche Nationalvertretung. Nachdem die Regierung die volkstümlichen Forderungen gewährt
hatte, gehörte Bassermann zu ihren eifrigsten Verteidigern. Er ward von der bad. Regierung
im März 1848 als Vertrauensmann an den
Bundestag nach
Frankfurt
[* 21] geschickt, nahm seit Ende März an den
Beratungen des
Vorparlaments¶