- 45). EineAusgabe des Ganzen in 24 Oktavbänden erschien zu Lissabon
[* 1] 1778 - 88 (abgekürzte deutsche Bearbeitung von
Soltau, 5 Bde.,
Braunschw. 1821; eine deutsche
Übersetzung begann Feust, Bd. 1, Nürnb.
1844).
Außer manchen andern
Schriften verfaßte Barros noch zwei sehr interessante «Panegyricos»
auf
Johann III. und dessen Schwester, die gelehrte D. Maria (Lissab. 1533
u. 1791). Die kleinern Werke,
mit
Ausschluß der «Panegyricos», erschienen 1785 in Lissabon als «Compilação
de varias obras do insigne Portuguez Joam de, ein Zweiter
Band
[* 2] 1869 in Porto.
(spr. -roh),CamilleHyacinthe Odilon, franz. Staatsmann,
geb. zu Villefort, war vor 1830
Advokat am
Pariser Kassationshofe, seit 1827 Mitglied, später
Präsident des einflußreichen
VereinsAide-toi et le ciel t'aidera (s. d.). In der Julirevolution von 1830 nahm
er lebhaften Anteil an den
Beratungen der
Volkspartei, stimmte jedoch ausschließlich für den gesetzlichen
Widerstand und wirkte
mit allen Kräften für die Einsetzung der
Orléans.
[* 3]
Ludwig Philipp übertrug ihm das
Amt des Seinepräfekten, das er niederlegte. Nun beschränkte sich seine polit.
Wirksamkeit auf die Ausübung seines Kammermandats. Nacheinander Deputierter von
Paris
[* 4] und den Depart. Eure, Niederrhein und
Aisne, beteiligte er sich als Oberhaupt der sog. «dynastischen»
Opposition an allen großen parlamentarischen Verhandlungen, stürzte 1839 das Ministerium
Molé und griff
schonungslos die Korruptionswirtschaft der Regierung während der vierziger Jahre an.
Da seinPlan einer Wahlreform weder bei
dem Ministerium noch in der Kammer Anklang fand, entschloß er sich, ihn vors
Volk zu bringen, und wurde 1847 der Leiter der
Reformbankette (s. d.). Diese führten schließlich,
ganz gegen die
Absicht B.s, zur Revolution, die ihn selbst von dem am errungenen Ministerpräsidium entfernte.
Nach der Errichtung der Republik setzte Barrot seine parlamentarische Thätigkeit fort.
In dem ersten Ministerium
Ludwig Napoleons
wurde er Präsident und Minister der Justiz, beschränkte die Preßfreiheit und das Vereinsrecht
und unterdrückte die Klubs. Napoleon III., dem er so ganz absichtslos die Wege ebnete, benutzte ihn, bis er seiner entraten
zu können glaubte und ihm der ehrenwerte Charakter des doktrinären Politikers unbequem wurde. Am nahm Barrot notgedrungen
seine Entlassung. Der
Staatsstreich vom vernichtete auch seine letzten Hoffnungen. Seitdem lebte
er zurückgezogen, bis er bei der durch die Nationalversammlung erfolgten
Wahl eines neuen
Staatsrats zum Mitglied
und durch Dekret vom 27. Juli zu dessen Vicepräsidenten ernannt wurde. Barrot starb zu
BougivalAußer kleinern polit.
Schriften veröffentlichte er:
«De la décentralisation et de ses effets» (Par. 1861; neue Aufl.
1870) und
«De l'organisation judiciaire en
France» (ebd. 1872). Nach seinem
Tode erschienen «Mémoires posthumes» (4 Bde.,
Par. 1875 - 77). - Sein
Bruder Victorin Ferdinand Barrot, geb. zu
Paris, wurde
Advokat und 1842 Abgeordneter.
Als
Ludwig Napoleon zum Präsidenten der Republik erwählt war, wandte er sich diesem zu und wurde rasch nacheinander Generalsekretär
des Präsidenten, Minister des Innern, Gesandter in
Turin,
[* 5]
Staatsrat, im März 1853 Senator des Kaiserreichs und 1854 Mitglied
der
Kommission für
öffentliche
Arbeiten,
Ackerbau und
Gewerbe. Seit Dez. 1877 war Barrot lebenslängliches
Mitglied des Senats, wo er der Gruppe der
Bonapartisten angehörte. Er starb in
Paris.
(spr. bärroh), der zweitgrößte
FlußIrlands, in der
Provinz Leinster, entspringt in der
Queens-Grafschaft,
an der Nordostseite der Slieve-Bloom-Berge, fließt östlich bis zur Grenze der
Grafschaft Kildare, wendet sich
dann im rechten Winkel
[* 6] nach
Süden und bildet die Grenz^ zwischen mehrern
Grafschaften, berührt dabei die
StädteAthy,
Carlow
und New-Roß und ergießt sich nach 160 km Lauf durch das 14 km lange
Ästuarium
[* 7]
Waterford-Hafen in den St. Georgskanal. Nebenflüsse
sind der Rore und kurz
vor der Mündung der bedeutende
Suir, beide von rechts. Der Barrow ist 40 km aufwärts
bis New-Roß für Schiffe
[* 8] bis zu 300 t und für
Barken weitere 70 km bis
Athy schiffbar, von wo der
GroßeKanal
[* 9] nach Dublin
[* 10] führt.
(spr. bärroh),Isaac, engl. Theolog und Mathematiker,
geb. 1630 zu
London,
[* 11] studierte zuCambridge, durchreiste 1655-59
Frankreich und
Italien
[* 12] und kehrte über
Konstantinopel
[* 13] nach England zurück. In
Cambridge, wo er zuerst
Lehrer der griech.
Sprache,
[* 14] dann 1663 Professor der Mathematik
wurde, lernte er den jungen Newton kennen und trat diesem 1669 sein
Katheder ab. Barrow gab sich nun ganz den theol.
Studien hin,
ward 1670 Doktor und bei
Karl II.
Kaplan, 1675 Vicekanzler von
Cambridge und starb zu
London. Seine
theol.
Schriften gab Tillotson (3 Bde., Lond.
1685, auch 1741; zuletzt, 9 Bde., ebd. 1859) heraus. Durch seine
Erfindung des Differentialdreiecks (s. Differentialrechnung)
[* 15] bahnte er den Weg zur Anwendung der
Differentialrechnung auf die Geometrie. Dieselbe findet sich in seinen «Lectiones
geometricae» (Lond. 1669). Er schrieb ferner «Lectiones
opticae»" (Cambr. 1674), worin er zuerst eine Bestimmung der
Brennweiten optischer Linsen angab. Er gab ferner die Werke des
Archimedes sowie einzelne
Bücher von
Apollonius und
Theodosius heraus.
(spr. bärroh),SirJohn, engl.
Reisender und Geograph, geb. zu Dragley
Beck bei
Ulverston in
Lancashire, ging 1792 als Privatsekretär des chines. Gesandten Lord Macartney nach
China,
[* 16] später nach dem
Kapland. 1803 nach
London zurückgekehrt, wurde Barrow 1804 zum Sekretär
[* 17] der
Admiralität ernannt, welchen Posten er bis 1845 innehatte Er wurde 1835
Baronet,
zog sich 1845 aus dem
Staatsdienst zurück und starb in
London. Barrow veröffentlichte «Travels in
China» (Lond. 1804;
deutsch von Hüttner, 2 Bde., Weim. 1804 -
5),
«Account of travels into the interior of Southern
Africa» (2 Bde., Lond. 1801 -
3; deutsch von
Sprengel, 2 Bde., Weim. 1801 -
5),
«A voyage to
Cochin-China in the years 1792 and 1793» (Lond. 1806; deutsch von Ehrmann, Weim.
1808),
«Some account of the public life of the Earl of Macartney» (2 Bde.,
Lond. 1807),
«A chronological history of voyages into the Arctic regions» (ebd. 1818,
1846; durch dieses Werk gab er den Anstoß zu den seit
Baffin (s. d.) unterbrochenen Fahrten zur Auffindung
der Nordwestpassage),
«An autobiographical memoir» (ebd. 1847) und «Sketches
of the Royal
Society» (ebd. 1849); ferner
Biographien engl. Seehelden, wie Howes (ebd. 1838),