zusammen, so daß, wenn man zum Fortschleudern des
Geschosses die Verbindungssehne losließ, deren natürliche Schnellkraft
sich mit der Gewalt der beim Vorschnellender
Arme sich zurückdrehenden senkrechten Sehnencylinder vereinigte.
Eine den
Römern eigentümliche Art von Balliste
[* 1] war der
Onager (s. nachstehende
[* 2]
Figur).
Er hatte nur einen
Arm, der mit dem einen Ende zwischen starken, zusammengedrehten, horizontal im
Gerüst
liegenden
Sehnen steckte, während das andere freie Ende in Form eines kolossalen Löffels, zur
Aufnahme desGeschosses, gestaltet
war. Zum
Laden des
Geschützes zog man das freie Ende des in einer vertikalen Ebene sich bewegenden
Arms mittels eines Windewerks
nieder, hielt den
Arm mit einem
Haken fest und belastete den Löffel. Der horizontale Sehnenstrang war
durch das Niederziehen des
Arms gespannt, also zur Kraftentwicklung bereit. Wollte man schleudern, so schlug man den
Haken
heraus; der
Arm wurde nun von der sich aufdrehenden
Sehne in die Höhe gerissen und schleuderte dabei denInhalt des
Löffels im hohen
Bogen
[* 3] fort.
Die Balliste wurden den
Römern durch die Griechen bekannt. Sie bedienten sich ihrer bereits in den
PunischenKriegen, und diese
Maschinen
bildeten wahrscheinlich
bis in den Anfang des 3. Jahrh. n. Ehr.
die einzigen Wurfgeschütze der
Römer.
[* 4] Von da ab ward der
Önager als Wurfgeschütz und neben ihm ein
Bogengeschütz mit einem eisernen
Bogen, welches nun den
Namen Balliste erhielt, als Horizontalgeschütz im
Sinne der Katapulten (s. d.)
verwendet. Erst in der spätesten Kaiserzeit kommen vierräderige auch
Carroballisten genannt, als Horizontalgeschütze im
Feldkrieg vor. Die schwersten Balliste warfen Körper von 2 bis 6 Ctr. Gewicht auf Entfernungen
von etwa 1000 Schritt.
Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens
(Aarau
[* 5] 1852);
Jähns, Handbuch einer Geschichte des Kriegswesens
(Berl. 1880);
(vom grch. bállein, d. h. werfen), die
Lehre
[* 7] von der
Bewegung geworfener oder geschossener
Körper, namentlich der aus Feuerwaffen fortgetriebenen
Geschosse.
[* 8] Soweit die
Bewegung des
Geschosses im Feuerrohr erfolgt,
spricht man auch von innerer Ballistik, im Gegensatz zur äußern, die die
Bewegung außerhalb des Rohrs betrachtet. Die praktische
Ballistik oder Schießkunst umfaßt den rationellen Betrieb des praktischen
Schießens. Die Hauptaufgabe der
wissenschaftlichen Ballistik ist die
Entwicklung der Abhängigkeit der Flugbahnkurve, der sog. ballistischen Linie (s.
Flugbahn), von ihren
Faktoren
(Geschwindigkeit,
Richtung und
Drehung, mit der das
Geschoß den Lauf verläßt, Schwerkraft der
Erde und Luftwiderstand). Hierzu ist das Verständnis der höhern Mathematik erforderlich, und die gewonnenen Ergebnisse
habennur fürMänner der Wissenschaft und
Waffenkonstrukteure Wert. Annähernd lassen sich einzelne Gesetze
auch mittels der Elementarmathematik darstellen. Für den
Soldaten ist das
Schießen
[* 9] aber ein Versuchen, das durch die aus
der Erfahrung hergeleiteten
Lehren
[* 10] geregelt werden kann. Litteratur s. Flugbahn.
[* 2] (frz., spr. -óng), kugelförmiger hohler Körper,
insbesondere Luftballon (s. d.); in der
Technik Bezeichnung für die großen bauchigen Glasflaschen von etwa 40 bis 50 l
Inhalt,
deren man sich zum
Aufbewahren und Versenden der starken Säuren, destillierten Wassers
u. dgl. bedient; sie werden allgemein,
um sie vor
Beschädigungen zu schützen, durch
Strohgeflecht in starten, aus ungeschälten
Weiden angefertigten
Körben befestigt.
Beim Gebrauch setzt man sie zweckmäßig in ein eisernes Gestell, das an zwei
Zapfen
[* 12] in einem Lagerbocke (s. beistehende
[* 2]
Figur);
mittels eines an dem Gestell befestigten langen Handhebels kann man dem Ballon leicht jede beliebige
Neigung geben, wodurch das Aufgießen der Flüssigkeit sehr erleichtert wird.
Über die Herstellung der Ballon s.
Glas.
[* 13]
Mit Ballon, oder dem franz. technischen
AusdruckBombonne, bezeichnet man auch die aus hartgebranntem
Steinzeug angefertigten, mit
zwei weiten und einem engen
Halse und auch wohl mit einem dicht über dem
Boden befindlichen thönernen
Ablaßhahn versehenen flaschenförmigen
Apparate, welche in der Fabrikation der Salpetersäure, früher auch der Salzsäure,
zur
Verdichtung der Säuredämpfe dienen.
[* 2] (frz., spr. -óng), deutsch
Belchen, heißen wegen ihrer kuppel- oder domartigen Gestalt mehrere der höchsten
Gipfel der
Vogesen im Oberelsaß, die den
Belchen des gegenüber liegendenSchwarzwaldes entsprechen. Die
wichtigsten sind: der Ballon de Giromagny oder d' Alsace (Welscher oder Elsasser
Belchen) bei Giromagny, 1245 m hoch.
Über denselben
führt eine Verbindungsstraße von
Belfort
[* 14] nach
Epinal. Der Ballon von
Gebweiler,
[* 15] auch Ballon von
Sulz, und als höchster Gipfel der
Vogesen auch schlechthin Ballon oder
GroßerBelchen genannt, erbebt sich 1423 m zwischen
Thann und
Gebweiler.
Dieser
SulzerBelchen ist, wie mehrere der höchsten Vogesengruppen, von dem höchsten Grat und der
Wasserscheide des
Gebirges
nach O., dem Rheinthale näher gerückt, wodurch die Steilheit des
Abfalls nach der Rheinseite vergrößert wird. 9 km nördlich
von ihm liegt derKleineBelchen
(Kahle Wasen), 1268 m.