kehrte 1827 nach England zurück und wurde von Eduard III. als Wertzeug der engl. Politik gegen
Schottland gebraucht. Er fiel 1332 in
Schottland ein, ließ sich in Scone zum König krönen, wurde aber 3
Monate später von
Archibald Douglas wieder vertrieben. Doch gewann er 1333 mit engl. Hilfe denThron
[* 1] zurück und erkannte
Eduard III. als seinen Oberherrn an.
In den fortdauernden Kämpfen mit schott.
Großen lebte er ohne Halt, bald im
Lande, bald
verjagt, und starb 1367 ohne
Erben.
als Eigenname wissenschaftliche Bezeichnung für das im
AltertumHämus
genannte Gebirgssystem, welches als Hauptgebirge des östl.
Teils der griech.-türk. Halbinsel den südl. Grenzwall des
untersten Donaubeckens bildet. (S. Karte:
Rumänien,
[* 2]
Bulgarien und
Serbien.) Nach ihm wird die ganze Halbinsel auch Balkan-
oder
Hämushalbinsel genannt. Das Balkangebirge (bulgar.
Stara-Planina, das «alte», d. h.
«große
Gebirge») zieht sich von dem
Thale des
Timok, eines Nebenflusses der Donau, im W. zuerst in flachem
Bogen
[* 3] nach SO., dann
in vorwiegend östl.
Richtung bis zum
KapEmine am
SchwarzenMeer, durch 5⅔ Längengrade (444 km), ungefähr auf dem 43.° nördl.
Br. Im NW. steht der Balkan durch das Ostserbische und
Banatergebirge mit den südl. Karpaten in
Verbindung
und stellt demnach einen
Teil des großen Gebirgsbogens dar, der das rumän.
Tiefland im N., W. und S. umgiebt. Im allgemeinen
besteht der Hauptstamm des
Gebirges aus krystallinischen Gesteinen; ihm schließt sich im N. eine breite gefaltete Zone von
Sedimentgesteinen, besonders der Kreideformation,
[* 4] an, während er nach S. steil abbricht zu einer Zone
tief gelegener Längsthäler, aus der sich eine Reihe mächtiger, eruptiver Syenitstöcke erhebt. - Der Länge nach zerfällt
der in drei
Abteilungen:
1) Der Westbalkan, vom
Timok bis zum engen Durchbruchstal des
Isker, der von der Hochebene von
Sofia nach
N. zur Donau strömt; ein südöstlich gerichteter, krystallinischer Gebirgszug, mit sanft gerundeten Kuppen bis 2166 m aufsteigend.
2) Der
Mittlere oder
Große Balkan, vom
Iskerbis in die Gegend von Slivno nach O. ziehend. Sein westl.
Teil, der
Etropol-Balkan, etwa 66 km
lang, durch die Einsenkung des obern Iskerthales vom Witosch- (Vitos-) und dem Rilogebirge getrennt,
geht östlich beim Babanizapasse in den Kodscha- oder
Veliki-Balkan über, der, 170 km lang,
bis in die Gegend von Slivno reicht
und im N. von Karlovo auch
Trojan-Balkan (beim 1651 m hohen
Trojanpasse), im N. von
Kazanlik Schipka-Balkan (nach dem 1308 m
hohen
Schipkapaß) heißt.
Der Schipka-Balkan ist im SO. von
Gabrovo eine weit alle Waldrücken überragende weiße, vollkommen nackte
Steinmasse. Im
Kodscha-Balkan befinden sich die höchsten Gipfel des
Gebirges: der Jumruktschal 2374 m, der Kadimlia 2280 m und der Ambaritza 2170 m.
Der
Mittlere Balkan bildet die
Wasserscheide zwischen Donau und
Maritza, die Grenzscheide zwischen
Bulgarien
und Rumelien. An seinen durch zahlreiche Parallelketten gegliederten Nordabfall schließt sich das bulgar.
Plateau an, welches, aus Kreideschichten bestehend und stellenweise mit Löß bedeckt, in allmählicher
Senkung bis zur Donau
verläuft, zu der es in einem Steilrand abbricht.
Der
Südabfall nach Rumelien verläuft rasch und erscheint als stattlichem
Gebirge. Am Nordrande des
Beckens
von
Sofia bilden triassische Sandsteine und Kalke, von Zlatitza bis Schipka
Glimmerschiefer und Urthonschiefer, weiterhin bis
Slivno Granit und Gneis den Südabhang des
Gebirges. Den Südfuß begleitet eine Reihe herrlicher Thalbecken. Das ausgezeichnetste
ist das von
Kazanlik an der obern Tundischa, im S. des
Schipkapasses. Während im höhern
Gebirge noch Schnee
[* 5] liegt, entfaltet sich bereits im
Thale eine reiche und herrliche
Vegetation, welche die landschaftlichen Reize noch erhöht.
Dieses
Thal
[* 6] und das der obern Gjopsu scheiden vom Balkan die südlich vorgelagerten, meist syenitischen Mittelgebirge
Sredna-Gora und Karadscha-Dagh
(Cerna-Gora).
3) DerOstbalkan, von Slivno bis zum
SchwarzenMeere, an den sich im N. das Plateau der Dobrudscha anschließt,
verliert bedeutend an Höhe, gewinnt aber an
Breite;
[* 7] das
Gebirge löst sich in wellenförmige Hügelzüge, vorwiegend ans Kreidesandstein,
auf. Nur wenige Punkte erreichen 1000 m Höhe. Drei
Ketten zeichnen sich vor den andern Hügelzügen aus:
die südliche, Emine-Dagh, endet mit dem gleichnamigen
Kap;
die mittlere, der sog.
Kleine Balkan, endet im O. an der
Vereinigung der
beiden Kamtschikflüsse;
die nördliche breitet sich zu einem Plateau aus, an dessen Nordrande die wichtige Festung
[* 8]
Schumla
(Sumen) liegt.
Das
Gebirge hat hier nicht mehr den Charakter einer Völkerscheide, wie der
Mittlere Balkan, sondern
besitzt mehrere wichtige Passagen, an deren
Pforten bedeutende Plätze liegen:
Schumla und Prawady im N., Karnabad und Aitos
im S.,
Varna und
Burgas an der
Küste.
Klimatisch bildet der Balkan eine wichtige Scheide zwischen den langen, kalten, schneereichen
Wintern des Donautieflandes und den langen
Sommern, milden Wintern und der südländischen
VegetationOstrumeliens.
Die Nordseite des Balkan besitzt ausgedehnte Eichenwälder.
Die Pässe des Balkan sind nicht sowohl wegen der Höhe des
Gebirges als wegen ihrer Unwirtlichkeit, Einsamkeit und Öde für
den Verkehr wie für Heereszüge mit großen Schwierigkeiten verbunden. Von den 13 brauchbaren Übergängen, welche
der Balkan haben soll, sind folgende sieben Hauptpässe (von O. gegen W.) die bekanntesten:
1) der Ak-Boaz mit der
Straße vonVarna nach
Burgas (russ. Übergang 1829), 427 m hoch;
2) der 445 m hohe Tschalikavakpaß (Dobralpaß), der von Karnabad nordwärts über
Schumla nach Rustschuk führt;
3) das
EiserneThor, Demir-Kapu (1098 m hoch), von Slivno über Tirnovo nach
Sistov und Rustschuk;
4) der
Paß
[* 9] von Tvarditza, 1097 m, Fahrstraße, ebenfalls von Slivno nach Elena, Tirnovo,
Sistov und Rustschuk;
5) 50 km westlicher der 1308 m hohe
Schipkapaß (s. d.) von
Kazanlik nach
Gabrovo und Tirnovo, aus dem Russisch-Türkischen
Kriege von 1877 und 1878 bekannt, Fahrstraße;
6) der 988 m hohe
Baba-Konakpaß, 120 Km westlicher, Fahrstraße von
Sofia über Orchanié nach
Plevna;
7) der 1444 m hohe Ginzipaß im westlichen Balkan, Fahrstraße von
Sofia nach Berkovitza. Durch die beiden östl. Pässe führen
die Hauptstraßen von der untern Donau nach
Konstantinopel.
[* 10]
Vgl. Kanitz,Donau-Bulgarien und der Balkan (2. Aufl., 3 Bde.,
Lpz. 1880; neue Ausg. 1882);