Bal
champêtre
(frz., spr. -schangpähtr), ländlicher
Ball (s. d.). ^[= # (seit dem 17. Jahrh, in Deutschland gebräuchlich, aus frz. bal; ital. ballo; von mittellat. ...]
Bal
champêtre
(frz., spr. -schangpähtr), ländlicher
Ball (s. d.). ^[= # (seit dem 17. Jahrh, in Deutschland gebräuchlich, aus frz. bal; ital. ballo; von mittellat. ...]
Balchan,
Gebirge im russ. Transkaspischen Gebiet, s. Balkan (Großer).
Balchaschsee
(auch Balkaschsee), kirgis. Dengis, Ak-Dengis (Weißes [* 1] Meer) oder Ala-Dengis (Buntes Meer), ein See auf der Grenze der russ.-centralasiat. Gebiete Semipalatinsk und Semirjetschensk, nach dem Kaspi-, Aral- und Baikalsee der größte im Russischen Reiche, erstreckt sich zwischen 44° 45' und 46° 44' nördl. Br., von 73° 20' bis 79 östl. L. von Greenwich erst in der Richtung von S. gegen N., dann von W. nach O. Der See ist 525 km lang, im WSW.-Teile 80 km, im östl. Teile, der Mündung des Flusses Karatal gegenüber, 9-17 km breit, bedeckt eine Fläche von 18431,9 qkm und liegt 238 m ü. d. M. Die Tiefe ist nirgends über 25 m, größer auf der Nord-, geringer auf der Südseite.
Die nördl. und westl. Ufer mit ihren scharf begrenzten Linien sind terrassenartig, abschüssig und werden nur von wenigen Flüssen durchzogen. An der Südseite hat der Uferrand keine scharfen Umrisse, dagegen eine Menge Ein- und Ausbiegungen, halbinselartige Vorsprünge und geht ganz allmählich über in eine große niedrige Steppe, welche sich an 260 km weit bis zu den Vorbergen des Alatau erstreckt, von Sandbügeln durchzogen und von einer sehr dürftigen Vegetation von Sandpflanzen bekleidet ist.
Denselben Steppencharakter hat das Land im O. des Bal
chaschsee. Hier liegen die Reste seiner ehemaligen Fortsetzung:
der Sassyk-kul und der
Ala-kul, letzterer 237 m hoch. Die ganze
Steppe hat das Ansehen eines noch nicht lange vom Wasser befreiten
Seebodens, der, wie man annimmt, früher durch die
Lücke im Dsungariscken
Alatau mit dem
Han-Hai der
Chinesen
in
Verbindung stand. Vom Ende November bis April ist der See mit
Eis
[* 2] belegt. Fische
[* 3] nährt er nur von kleiner Art, namentlich
Perca Schenckii und Schizothorax argentatus.
Die
Anzeichen eines allmählichen Austrocknens des Bal
chaschsee infolge der Flußanschwemmungen unterliegen keinem
Zweifel. Die
Flüsse
[* 4] dieses Gebietes, wie der große Ili, der Karatal oder Kartal,
Aksu, Lepsa u. s. w.,
geben teils mit weitreichenden Deltas in den See, teils erreichen sie denselben nicht; nur ein
Arm des Ili ist vom See aus
beschiffbar. Die zahlreichen
Buchten des Bal
chaschsee sind mit Schilfwaldung bewachsen, die oft 7 m Höbe erreichen.
Unter den zahlreichen
Inseln, die sämtlich in der Nähe der Ufer liegen, ist die größte Utsck-Aral, die 16 km lang ist
und auf der Nordwestseite eine gute Hafenbucht hat. (S. Karte: Innerasien, Bd.
1,S.982.)
Balchen,
Fischart, s. Blaufelchen. ^[= Renke, Gangfisch, Albock (Coregonus Wartmanni Bl.), eine Renkenart, die sich durch ...]
Balcia,
s. Baltia. ^[= oder bei Plinius Name einer großen Insel im nördl. Europa. Da sie früh für die ostpreuß ...]
s. Baltschik. ^[= (Balčik), Dionysopolis, Küstenstadt im Kreis Varna des Fürstentums Bulgarien, 38 km im NO. ...]
(frz., spr. –kóng), s. Balkon. ^[= (frz. balcon; ital. balcone), ein an der Außenseite von Gebäuden angebrachter Ausbau, der ...]
mittelalterlich-abendländ. für Bagdad (s. d.). ^[= # (Baghdad), im Mittelalter in der abendländ. Form auch genannt, von den Mohammedanern ...]
(ital. Baldacchino; mittelhochdeutsch baldekin, eigentlich ein in Baldach, d. i. Bagdad gefertigter Goldbrokat), eine meist aus sehr kostbaren Stoffen bestehende, reich verzierte, von Säulen [* 5] getragene oder auch an der Wand befestigte, zelt- oder schirmartige Decke [* 6] über einem Thron, [* 7] Ruhebett, Altar, [* 8] einer Kanzel und andern hockgeehrten Gegenständen. Sache wie Wort stammen aus dem Orient. Traghimmel sowie die reichen Seidenstoffe, aus denen sie gewöhnlich bestanden, hießen nach dem Lande ihres Ursprungs Babylonica oder auch Baldachin. Sonst hieß so auch ein auf 4 Stangen emporgehaltener, meist viereckiger Schirm von Seide [* 9] und andern reichen Stoffen, der bei feierlichen Aufzügen, z. B. Krönungen, Hochzeiten u. dgl., über fürstl.
Personen und hohen geistlichen Würdenträgern als Abzeichen getragen wurde. Jetzt findet dieser Brauch in Europa [* 10] noch bei den Prozessionen der kath. Kirche Anwendung, wo der die Monstranz tragende Geistliche unter dem Baldachin zu gehen pflegt, der dann meist " (Trag-)Himmel» genannt wird. Teils um Schutz gegen die Sonne, [* 11] teils als Zeichen der Würde erscheint der orient. Herrscher oder Großwürdenträger meist unter einem, oft von den Großen getragenen Prachthimmel. Solche kamen im Frühmittelalter vereinzelt als Geschenke morgenländ. Herrscher ins Abendland und wurden nachher durch Kreuzzüge und ital. Orienthandel näher bekannt.
In der Architektur nennt man Baldachin zunächst die auf Säulen ruhenden Schmuckdächer über den Altären (s. Tafel: Altäre I, [* 12] Fig. 3), namentlich der frühchristlichen Kirchen (hier auch Ciborium oder Tabernakel genannt). Dieselbe Form wurde vereinzelt auch in späterer Zeit angewendet, so in der Gotik im Dome zu Regensburg [* 13] (s. Tafel: Altäre I, [* 12] Fig. 7). Durch die Übertragung der frühchristlichen Form auf das Tabernakel von St. Peter zu Rom [* 14] durch Bernini (s. Tafel: Altäre II, [* 12] Fig. 5) wurde die baldachinartige Überdeckung der Altäre wieder gebräuchlicher. Beliebt waren die in Gestalt von kleinen, auf Konsolen oder Säulen ruhenden Dächern schon im Altertum besonders bei den Ägyptern über Nischen (aediculum) und dann im romanischen und namentlich im got. Stile über Statuen.
Aug. Karl Eduard, Ornitholog, geb. zu Giersleben bei Aschersleben, [* 15] studierte in Berlin [* 16] Theologie und Musik, wurde 1839 Kollaborator am Gymnasium in Cöthen, [* 17] 1849 Pfarrer in Diebzig und 1857 in Osternienburg bei Cöthen; 1865 siedelte er nach Halle, [* 18] 1870 nach Coburg [* 19] und 1893 nach Wolfenbüttel [* 20] über, wo er starb. 1845 regte er die erste Jahresversammlung deutscher Ornithologen an, welche sich, gleichfalls auf seinen Antrag, auf der vierten Versammlung zu Leipzig [* 21] (1850) als «Deutsche [* 22] Ornithologengesellschaft» konstituierte, deren Statuten von der Berliner [* 23] Versammlung definitiv angenommen wurden. Als Sekretär [* 24] der Gesellschaft gab er deren Organ «Naumannia, Archiv für Ornithologie» bis 1858, dann mit Prof. Dr. Cabanis das «Journal für Ornithologie» heraus, an dessen Redaktion er bis 1867 beteiligt blieb. Baldamus bearbeitete mit Prof. Dr. J. Heinr. Blasius und Sturm den Schluß «Nachträge, Zusätze und Verbesserungen» zu Naumanns «Naturgeschichte der Vögel [* 25] Deutschlands», [* 26] Bd. 13 (Stuttg. 1860) und schrieb «Illustriertes Handbuch der Federviehzucht» (2. Aufl., 2 Bde., Dresd. 1878, 1881),
«Vogelmärchen» (ebd. 1876),
«Das Hausgeflügel» (ebd. 1882).
Giovanni, toscan. Minister, geb. 1790 zu Livorno, [* 27] trat 20jährig in den Staatsdienst, zuerst als Zollbeamter in Pisa, [* 28] dann als Sekretär des Finanzdepartements, war hierauf als Oberleiter des Zollwesens 7 Jahre mit Auszeichnung in Florenz [* 29] thätig und ward 1845 als Staatsrat thatsächlicher Leiter des Finanzwesens. Nachdem er die Ministerkrisen vom Sept. 1847 und Juni 1848 überstanden und sich dem Wechsel in der innern Politik Toscanas gefügt, sah er sich durch die Volksdemonstration für Karl Albert veranlaßt, mit Ridolfi zurückzutreten. Von Leopold II. nach ¶