guitarren- oder zitherartiges russ. Nationalinstrument mit ursprünglich dreieckigem
Schaltkasten, daran ein ziemlich langer
Hals und 2, 3 oder 4
Saiten, die mit den Fingern gerissen werden, im ganzen ½-1 m
groß. Es dient als
Begleitung bei
Gesang und Tanz.
Unter dem
Titel «La Balalayka» gab Julvécourt russ.
Gedichte (Par. 1836) in franz.
Sprache,
[* 1] und Altmann russ.
Volkslieder («Die Balalaika», Berl. 1803)
in deutscher
Übersetzung heraus.
Hermann Ludw. von,
Diplomat, (Sohn des 1834 gestorbenen preuß.
DiplomatenJoseph Wilh. Von Balan, geb. in
Berlin,
[* 2] studierte dort und in
Heidelberg
[* 3] die
Rechte, trat 1832 in den Justiz-, 1834 in den Verwaltungsdienst
und ging 1835 in den Dienst des
AuswärtigenAmtes über. Er bekleidete nacheinander diplomat.
Stellungen in
Brüssel,
[* 4]
Dresden,
[* 5] Warschau,
[* 6]
Frankfurt
[* 7] a. M. (1840 als Ministerresident), am großherzogl.
hess. Und nassauischen
Hofe (1848), arbeitete von 1850 bis 1859 im
AuswärtigenAmte in
Berlin und wurde 1859 geadelt und als
Gesandter nach Kopenhagen
[* 8] geschickt. Nachdem er 1804
Preußen
[* 9] auf den
Londoner Konferenzen vertreten hatte, wurde er in demselben
Jahre noch preuß. Gesandter in
Brüssel, seit 1871 auch
Vertreter des
DeutschenReichs. Er starb in
Brüssel Balan war
sehr angesehen als geschickter und charaktervoller
Diplomat.
Don Pietro, ital. Geschichtschreiber, geb. zu
Este
(ProvinzPadua),
[* 10] nahm nach Vollendung seiner
Studien im Seminar zu
Padua die
Weihen, worauf ihn der damalige
Patriarch von
Venedig,
[* 11] Kardinal Trevisanato, mit der Leitung der kathol.
Zeitung «Libertà cattolica» betraute. Von
Venedig nach Modena übergesiedelt,
gab er zugleich 1867-73 den «Diritto cattolico» heraus
und widmete sich dann ausschließlich geschichtlichen
Studien. Von
Leo XIII. wurde er 1879 an das vatikanische
Archiv nach
Rom
[* 12] berufen, gab aber diese
Stellung 1883 auf. Balan lebt zu Pregatto bei
Bologna ganz seinen geschichtlichen
Arbeiten. Unter seinen
zahlreichen histor.
Schriften klerikaler
Richtung sind hervorzuheben: «I precursori del razionalismo fino
a
Lutero» (2 Bde., Parma
[* 13] 1867-69),
«Pio IX, la
Chiesa e la Rivoluzione» (2 Bde., Modena 1869),
«Storia di Gregorio IX e de'
suio tempi» (3 Bde., ebd. 1872-73),
«Storia d'Italia» (7 Bde.,
ebd. 1878-88),
«La politica di Clemente VII fino al sacco di
Roma»
[* 14]
(Rom 1884),
«Clemente VII e l'Italia
dei suoi tempi» (Mail. 1887).
[* 18] (frz., spr. -angßjeh), eigentlich Wagebalken,
eine mechan. Vorrichtung, mittels deren eine
Bewegung aufgenommen, übertragen und in eine andere Bewegungsform
umgesetzt oder auch eine in
auf- und absteigender
Bewegung befindliche
Masse im
Gleichgewicht erhalten
wird.
Seine Grundform kann man sich aus der des gewöhnlichen Wagebalkens (s. Fig. 1) entstanden denken.
In der
Balanciermaschine (s. Dampfmaschinen)
[* 19] dient der a
[* 18]
(Fig.
2) im
Verein mit der Lenkstange oder Pleuelstange
[* 20] b dazu, die
auf und nieder gehende
Bewegung des Kolbens in die rotierende
der Schwungradwelle umzusetzen.
Der Balancier der einfachwirkenden
Wasserhaltungsmaschine, auch
Konterbalancier genannt, erfüllt den Zweck, das für den gleichmäßigen
Gang
[* 21] der
Maschine
[* 22] nachteilige Übergewicht des direkt an der Kolbenstange hängenden Pumpengestänges auszugleichen,
indem er mit Hilfe eines Kontergewichts auf die
Bewegung des
Treibkolbens beim
Aufgang unterstützend, beim Niedergang hemmend
wirkt.
Bei den zweicylindrigen
Maschinen dieser
Art ist der Balancier stets ein gleicharmiger Hebel,
[* 23] der die beiden in einander entgegengesetzten
Richtungen sich bewegenden Kolbenstangen verbindet. Bei
Präge- und Stanzmaschinen nennt man Balancier die an den
Enden schwere Schwungkugeln tragende eiserne
Stange, durch welche die den Druck hervorbringende Schraube in
Bewegung gesetzt
wird; nach derselben wird oft das ganze Prägwerk so bezeichnet (s.
Balancierpresse).
[* 24] Balancier heißt endlich auch die sog.
Unruhe
in der
Taschenuhr.
(spr. balangß-, vom frz. balance) nennt man
das Bestreben eines aus dem
Gleichgewicht gebrachten Körpers, sich wieder in dasselbe zu versetzen. Eine auf beiden Seiten
gleichbelastete Wage balanciert, solange ihre Schalen abwechselnd
auf und nieder geben. Der Seiltänzer balanciert auf dem
Seile, indem er seinen Schwerpunkt
[* 25] durch geschickte
Veränderung in der Verteilung der schweren
Masse seines
Körpers, Ausstrecken der
Arme oder Verschieben der Balancierstange immer so zu stellen sucht, daß das Lot, das man von dem
Schwerpunkte seines Körpers herabfällt, durch das Seil selbst geben würde.
Das Balancieren von
Stöcken oder ähnlichen Gegenständen beruht auf einem geschickten Nachschieben des Unterstützungspunktes senkrecht
unter den Schwerpunkt. Bei verschiedenen Gegenständen kommt der Luftwiderstand dem Künstler zu Hilfe: so beim Balancieren der
Pfauenfeder auf der
Spitze des Kiels u. s. w. Bei andern Kunststücken benutzt man die Wirkung der Kreiselbewegung
[* 26] (s. d.) rotierender Körper und die stete Verlegung des Schwerpunktes auf einen
Kreis
[* 27] oder eine Ellipse
[* 28] um den Unterstützungspunkt herum. - Balancieren einer zweiseitigen
Rechnung heißt, sie durch
Einstellung des Saldos (s. d.) ausgleichen, wohl auch diesen Saldo bezahlen.
Das Balancier-Lenkscheit-System entsteht durch Anbringung eines Lenkscheits (Reih-
oder Reibschiene, s. d.) hinter der Verbindungsstelle von Vorder- und Hinterwagen
eines sonst nach dem
Balanciersystem (s. d.) gebauten Wagens. Hierdurch werden
die Vorzüge des letztern
Systems bewahrt, die
Stetigkeit der Deichsel jedoch vergrößert und ihr von den
Stangenpferden zu
tragendes
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